„Die Veröffentlichung der großen Zahl birgt die Gefahr, dass Menschen denken, man könne eh nichts tun. Das stimmt aber nicht. Man kann etwas tun und man muss, wenn man wie unser Land, die Länder der EU und darüber hinaus die Mittel dazu hat. Humanität ist keine Frage von Zahlen, sondern von Haltung und dem Einsatz für jeden einzelnen Menschen“, sagt Mathias Anderson, Geschäftsführer von arche noVa.
Die Dresdner Hilfsorganisation ist in vielen Regionen der Welt tätig, um Menschen auf der Flucht das Überleben zu ermöglichen und ihren Alltag wenigstens ein bisschen menschenwürdiger zu gestalten – egal ob in Syrien, im Libanon, im Irak oder anderswo auf der Welt.
„79.500.000 – bei so einer riesigen Summe verliert man schnell die Vorstellungskraft. Dabei geht es nicht nur um Zahlen, sondern auch immer um Einzelschicksale. Jedes von ihnen verschieden, aber geeint durch Verlust, Gewalt und Verfolgung. 79,5 Millionen – Menschen, für die jeden Tag Weltflüchtlingstag ist – was für eine traurige Bilanz“, so Anderson.
Ahmad hat seinen Bruder und dessen Kinder bei einem Luftangriff verloren. Seitdem ist der 45-Jährige auf der Flucht, aus Angst vor Bomben und Tod. Fateema hofft, dass sie nicht krank wird, damit sie sich die Medikamente und Arztkosten für ihren kleinen Sohn leisten kann, der bei einem Beschuss verletzt wurde und operiert werden muss. Ibrahim ist 64, ein Großvater, der einfach nur hofft, dass er es noch erleben kann, wieder in sein Heimatdorf zurückzukehren – selbst wenn dort nur noch Ruinen sind.
Anlässlich des morgigen Weltflüchtlingstages schaut arche noVa nach Syrien. Der mittlerweile seit neun Jahren andauernde Bürgerkrieg hat 13,2 Millionen Menschen zu Flüchtlingen, Asylsuchenden und Binnenvertriebenen gemacht – das ist ein Sechstel der weltweiten Gesamtzahl.
arche noVa ist trotz aller Widrigkeiten in Syrien aktiv. Mehr als 11,1 Millionen Menschen sind dort auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Versorgungslage ist in vielen Teilen des Landes extrem angespannt. Besonders dramatisch ist die Situation in Idlib, wo Millionen Geflüchteter auf engstem Raum ausharren. Die Menschen leben in Zeltlagern, in provisorischen Camps oder notdürftigen Unterkünften, immer mit der Angst vor Anschlägen oder Vertreibung. Es fehlt an den einfachsten Dingen.
Trotz schwieriger Sicherheitslage, enormen logistischen Herausforderungen und neuen Gefahren durch die Corona-Pandemie ist das Team von arche noVa täglich im Einsatz. Sie liefern Trinkwasser und verteilen Lebensmittel und Hygienepakete an Bedürftige. Immer wieder berichten sie, wie gefährlich es vor Ort ist.
„Syrien ist kein sicherer Ort! Das sagen wir hiermit in aller Deutlichkeit und fordern die Aufrechterhaltung des seit 2012 gültigen Abschiebestopps“, betont Mathias Anderson von arche noVa.
Weitere Infos zur aktuellen Arbeit in Syrien:
https://arche-nova.org/news/humanitaerer-einsatz-wo-jeder-tag-weltfluechtlingstag-ist
Fotos zum Download unter: https://arche-nova.org/presse
Für die humanitäre Hilfe in Syrien ist arche noVa dringend auf Spenden angewiesen.
Spendenkonto arche noVa, Stichwort Syrien
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE17370205000003573500
BIC: BFSWDE33XXX
Pressekontakt:
Dana Ritzmann
Leitunge Kommunikation & Presse
Tel: 0351 | 481984 16
E-Mail: presse [at] arche-nova.org