Stellen Sie sich vor, Sie müssten in Panik Ihr Zuhause verlassen, ohne zu wissen, wohin genau Sie gehen – und ohne sicher sein zu können, dass Sie zurückkehren werden. Jüngsten Berichten zufolge durchleben im Libanon knapp 850.000 Menschen diesen Albtraum.
Viele Schutzsuchende aus dem attackierten Süden und Osten des Landes haben mittlerweile die Stadt Beirut oder den Norden des Landes erreicht. Eine derart hohe Zahl von Menschen aufnehmen und versorgen zu können, darauf ist die Region aber nicht vorbereitet. Als Notbehelf wurden Schulgebäude umfunktioniert, doch genügend Schlafplätze gibt es dort nicht – geschweige denn ausreichend Wasser, Lebensmittel oder Seife. All das ist für viele Familien im Libanon ohnehin seit Jahren unerschwinglich, denn wegen der andauernden politischen und wirtschaftlichen Instabilität lebt die Hälfte der Bevölkerung in Armut.
arche noVa ist seit 2015 im Libanon aktiv und fokussiert sich vor allem auf Projekte im Bereich WASH (Wasser, Sanitär und Hygiene). Darüber hinaus setzen wir ein Projekt in der Bekaa-Ebene um, dass Kindern aus Syrien den Besuch einer Schule ermöglicht. Weil die Region aktuell als sehr gefährlich gilt, findet der Unterricht für sie derzeit virtuell statt.
Unser Team in Tripoli hat schnellstmöglich auf die dramatische Lage im Land reagiert und gemeinsam mit den lokalen Partnerorganisationen Tankamel Sawa und Mada Nothilfemaßnahmen eingeleitet. Im Fokus des Einsatzes steht die Versorgung der Geflüchteten mit existenziellen Hilfsgütern – zum Beispiel Trinkwasser, Lebensmittel, Hygienekits, Decken und Matratzen.
Ein kleines Stück Normalität: Warme Mahlzeiten für die geflüchteten Familien
Jeden Tag eine warme Mahlzeit essen – das ist für die Menschen in den Notunterkünften alles andere als selbstverständlich. In einer Community-Küche in Beirut werden derzeit jeden Tag 1.200 Mahlzeiten gekocht und verteilt. Auf diese Weise stellen wir sicher, dass vor allem Kinder nahrhafte Kost erhalten.
Ja, ich will helfen!
Eine Mahlzeit für Schutzsuchende im Libanon
Ob und wann die Menschen in ihr Zuhause zurückkehren können, ist derzeit unklar. Deshalb sorgen wir derzeit auch dafür, dass die Notunterkünfte sicher sind und einen guten Hygienestandard ermöglichen. Toiletten und Duschen werden repariert bzw. umgebaut, damit auch Menschen mit Behinderung sie nutzen können. Um ein Mindestmaß an Privatsphäre sicherzustellen, erhalten alle Sanitäranlagen verschließbare Türen. Mit der Installation von Feuerlöschern erhöhen wir außerdem den Brandschutz in den Unterkünften.
Viele Menschen im Libanon werden in den nächsten Wochen und Monaten auf Unterstützung angewiesen sein. Wir möchten die Betroffenen in dieser verzweifelten Lage nicht allein lassen und hoffen auf Ihre Unterstützung.