Die aktuelle Trockenzeit ist besonders heiß
In den Kommunen Belet Xaawa und South Bardeere, wo arche noVa seit 2015 aktiv ist, sind die Flüsse und Wasserstellen in der aktuellen Trockenperiode ausgetrocknet. Pflanzen und Tiere leiden unter akutem Wassermangel. Schätzungsweise ein Viertel der Viehherden sind der Dürre bereits zum Opfer gefallen. In einer Region, die ohnehin von großer Instabilität und starken Fluchtbewegungen geprägt ist, bedeutet die akute Dürre eine humanitäre Krise. Die Einkommen der Viehzüchter sinken und die Ernten gehen ein während die Wasserpreise in die Höhe schnellen.
Geflüchtete Familien benötigen Wasser
Doch nicht nur die Trockenheit macht den Menschen in Belet Xaawa und South Bardeere zu schaffen, in ihren Gemeinden kamen in den letzten Wochen noch viele Zuzügler hinzu. Sie sind vor Auseinandersetzungen rund um die Stadt Fafhadun in unser Projektgebiet geflohen. Die Behörden schätzen, dass es rund 500 Familien sind. Sie sind besonders verwundbar und verfügen– wenn überhaupt – nur über minimale Einkommen. Die um 80 Prozent gestiegenen Wasserpreise sind für sie eine Katastrophe. Unsere lokale Partnerorganisation ASEP spricht von einer lebensbedrohlichen Situation.
Schnelle Nothilfe für 21.000 Menschen
Als schnelle Nothilfe hat das Team von ASEP im Rahmen der Kooperation mit arche noVa die Versorgung von 1.790 Haushalten mit Wasser mittels Tanklastwagen organisiert. 20 Liter erhält jede und jeder Betroffene täglich. Die Verteilung übernehmen Dorfkomitees in der Kommune Belet Xaawa und einem weiteren Ort in der Kommune South Bardeere.
Darüber hinaus verbessern wir gemeinsam mit der lokalen Partnerorganisation ein bestehendes Bohrloch in Wadajir, wo sich derzeit lange Schlangen bilden. Die Wartezeiten betragen Stunden, sogar in der Nacht. Eine neue Tauchpumpe, ein Hochbehälter und der Anschluss an das Leitungssystem werden die Wasserausgabe deutlich verbessern und die krisenhafte Lage vor Ort entschärfen. Dies kommt rund 21.000 Menschen zu Gute.
WASH Programm vor Ort wird fortgeführt
Unsere Nothilfeaktivitäten haben wir mit anderen in der Region Gedo aktiven Hilfsorganisationen im WASH-Cluster abgestimmt. Die Bedarfsanalyse vor Ort hat unser Projektgebiet als von der Dürre besonders betroffene Gegend identifiziert. Die lokalen Behörden betonen die Dringlichkeit einer Intervention insbesondere in Bezug auf die Wasserversorgung.
arche noVa ist seit 2015 in der Region Gedo, im Süden Somalias. Unser Fokus liegt in der Verbesserung der Wasser-Sanitär- und Hygienebedingungen in Gemeinden, in denen viele im eigenen Land vertriebene Zuflucht gefunden haben. Unser Länderprogramm und die aktuelle Nothilfe werden vom Auswärtigen Amt gefördert. Für zusätzliche Maßnahmen sind wir dringend auf Spenden angewiesen.