Title Somalia - Girls on Jerry Cans in front of water kiosk
© arche noVa/Ato Shaair

Somalia: Sicheres Trinkwasser für Menschen, die vor Dürre und Konflikten Zuflucht suchen

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Derzeit droht in Somalia eine Hungersnot. Das dritte Dürrejahr in Folge lässt erneut Ernten ausfallen und Viehherden verdursten. Wir verstärken unsere Hilfe, indem wir Trinkwasser in betroffene Gemeinden liefern und Brunnen sanieren.
Somalia
Simple World Map - Author: Al MacDonald Editor: Fritz Lekschas License: CC BY-SA 3.0 ID: ISO 3166-1 or "_[a-zA-Z]" if an ISO code is not available

Globales Programm in 14 Ländern

Um das Ökosystem in unseren Projektregionen zu schützen, verfolgt arche noVa in Somalia den Ansatz grüner humanitärer Hilfe. Bei der Planung, Umsetzung und dem Monitoring von Hilfsmaßnahmen achten wir auf eine weitsichtige, umweltfreundliche und an den lokalen Lebensraum angepasste Vorgehensweise. Diese Aktivitäten sind Teil eines globalen Programms, das wir in Zusammenarbeit mit dem ASB, der German Toilet Organization und zahlreichen lokalen Partnern realisieren. Gemeinsam bringen wir Themen wie Inklusion, ökologische Nachhaltigkeit, Katastrophenvorsorge und internationalen Wissenstransfer in insgesamt 14 Ländern weiter voran.

Hunderttausende Somalierinnen und Somalier sind aus Angst vor bewaffneten Konflikten sowie vor Dürren oder Überschwemmungen auf der Flucht, die meisten davon innerhalb des eigenen Landes. Sie leben in informellen Camps in der Nähe bestehender Ortschaften. Der Zuzug Geflüchteter überlastet die bereits knappen Ressourcen in den aufnehmenden Gemeinden und Städten. Zu den drängenden Problemen zählen: Trinkwasserknappheit, fehlende sanitäre Einrichtungen und Müll, der nicht entsorgt wird. Dies alles stellt ein hohes Gesundheitsrisiko dar, insbesondere für Frauen, Kinder und ältere Menschen.

Der Regen bleibt aus

Im Frühjahr 2022 warnen die Vereinten Nationen vor einer Hungersnot. Seit drei Jahren sind die Regenzeiten ausgeblieben. Der Ukraine-Krieg verschärft die Lage zusätzlich: Der Weizen-Preis steigt, Importe fallen aus. Bis zu 80 Prozent der Wasserressourcen in Somalia sind ausgetrocknet. Der Wasserpegel des für die Region so wichtigen Shabelle-Flusses ist auf eine historisches Tief gesunken. Die Vereinten Nationen schätzen, dass derzeit 3,5 Millionen Menschen im Land zu wenig Trinkwasser haben.

Wir liefern Wasser und sanieren Brunnen

Um die Not zu lindern, haben wir zusammen mit unserem regionalen Partner ASEP mit der Verteilung von Trinkwasser begonnen. In zwölf Dörfern in der Region Gedo im Südwesten Somalias stellen wir sicher, dass mehr als 10.000 Menschen eine Mindestmenge von 7,5 Liter Wasser pro Tag erhalten.

Zudem sanieren wir mit unserer Partnerorganisation Polish Humanitarian Action (PAH) drei Tiefbrunnen, die durch die Dürre beschädigt sind. Wenn das Wasser hier wieder fließt, können mehr als 30.000 Menschen und 80.000 Nutztiere versorgt werden. So bekommen sie die Chance, die Zeit der Dürre überstehen.

Bau von Wasserkiosken und Regenwasserspeichern

Bereits seit 2016 sind wir mit einem WASH-Projekt in Somalia. Besonderes Augenmerk legt arche noVa dabei auf die Sicherung der Wasserversorgung in den überlasteten Camps für geflüchtete Familien und in den Gastgemeinden. Dabei werden unter anderem neue Wasserkioske gebaut. Das sind in Eigenregie verwaltete Wasserausgabestellen in den Camps. Außerdem werden die kommunalen Wassersysteme in den Gemeinden rehabilitiert. Dazu gehören der Bau von Regenwasserspeichern sowie die Erneuerung von Bohrbrunnen und Schachtbrunnen, aber auch der Bau, bzw. die Instandsetzung von Toiletten, die Verteilung von Hygienekits und Hygieneschulungen, sowie Müllmanagement.

Der neue Tank bringt uns einen Qualitätssprung. Die nächste Wasserstelle war vier Kilometer weit entfernt. Der Tank kam genau zur richtigen Zeit, da alle Angst vor der nächsten Dürre haben.

Ruqiyo Mohamed Ibrahim, Betreiberin eines Wasserkiosks

Im Fokus: Gute Hygienepraktiken und Müllmanagement

Es besonderer Schwerpunkt im Projekt ist das Menstrual Hygiene Management in Schulen. Es werden Toiletten gebaut, die Mädchen und Frauen ermöglichen, sich zu waschen und die Hygieneartikel zu reinigen oder zu entsorgen. Schülerinnen und Schüler sowie das Schulkollegium werden in Hygieneschulungen zum Thema Menstruation aufgeklärt und Materialien werden zur Verfügung gestellt, die dann die sogenannten Schulgesundheitsclubs und Lehrergemeinschaft nutzen können.  
Auch der generelle Umgang mit dem anfallenden Müll hat großen Einfluss auf die Hygienebedingungen in den Siedlungen. Damit der Abfall ordnungsgemäß entsorgt werden kann, werden Frauen in Müllentsorgungskomitees eingebunden und geschult. Die Gruppen erhalten Arbeitskleidung und Ausrüstung, wie Eselskarren, Besen und Rechen.

Für dieses Projekt spenden

15
Wasser – Kit (20 l Kanister, 10 l Eimer, Seife)
56
Treibstoff, um eine Wasserpumpe einen Tag zu betreiben und so 8.000 Menschen zu versorgen
120
eine Toilette für eine Familie

Projektsteckbrief

Projektziel

Lebenssicherung durch die Bereitstellung von sicheren Wasser-, Sanitär- und Hygienediensten für von Dürre und Konflikten betroffene Gemeinden und Flüchtlingen in den Regionen Gedo, Lower Juba und Galgaduud, Somalia.

Zielgruppe

Mehr als 200.000 Menschen - Binnenvertriebene in Flüchtlingslagern und Bevölkerung der aufnehmenden Gastgemeinden, sowie Gemeinden, die von extremer Dürre betroffen sind

Aktivitäten
  • Zugang zu sauberem Wasser durch Wasserinfrastrukturmaßnahmen (Rehabilitierung von Brunnen, Bohrlöchern, Wasserspeichern und Bau von Regenwassertanks)
  • Notlieferung von Trinkwasser in Gemeinden per Tanklastwagen
  • Gründung und Schulung von Wasserkomitees
  • Bau von Wasserkiosken als einkommensschaffende Maßnahme
  • Verbesserung der Sanitär- und Hygienebedingungen (z. B. Verteilung von WASH- und NFI-Kits, Toilettenbau, Hygieneaufklärung, Gründung und Schulung von
  • Frauensanitärgruppen für Müllmanagement)
Projektlaufzeit
seit 2016
Kooperationspartner
  • Polish Humanitarian Action (PAH)
  • Action for Social and Economic Progress (ASEP)
Förderer
  • Auswärtiges Amt
  • Aktion Deutschland Hilft
  • Spenderinnen und Spender

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