Title Somalia - Girls on Jerry Cans in front of water kiosk
© arche noVa/Ato Shaair

Somalia: Sicheres Trinkwasser für Menschen, die vor Dürre und Konflikten Zuflucht suchen

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Seit über 25 Jahren gibt es in Somalia keine funktionierende Zentralregierung mehr. Auch wenn es in den letzten Jahren Anzeichen für einige positive Entwicklungen gab, bleibt insbesondere der Süden des Landes instabil. Gewalt und Nahrungsmittelknappheit sind nach wie vor allgegenwärtig. Tausende Menschen sind in ihrem Land auch auf der Flucht vor Naturkatastrophen wie extremen Dürren und Überschwemmungen. Trotz des hohen Sicherheitsrisikos in Süd- und Zentralsomalia arbeitet arche noVa mit seinen Partnern ASEP und PAH an einem WASH-Projekt, da der Bedarf an Hilfe groß ist.
Somalia
Simple World Map - Author: Al MacDonald Editor: Fritz Lekschas License: CC BY-SA 3.0 ID: ISO 3166-1 or "_[a-zA-Z]" if an ISO code is not available

Globales Programm in 14 Ländern

Um das Ökosystem in unseren Projektregionen zu schützen, verfolgt arche noVa in Somalia den Ansatz grüner humanitärer Hilfe. Bei der Planung, Umsetzung und dem Monitoring von Hilfsmaßnahmen achten wir auf eine weitsichtige, umweltfreundliche und an den lokalen Lebensraum angepasste Vorgehensweise. Diese Aktivitäten sind Teil eines globalen Programms, das wir in Zusammenarbeit mit dem ASB, der German Toilet Organization und zahlreichen lokalen Partnern realisieren. Gemeinsam bringen wir Themen wie Inklusion, ökologische Nachhaltigkeit, Katastrophenvorsorge und internationalen Wissenstransfer in insgesamt 14 Ländern weiter voran.

Somalia ist seit Jahrzehnten von gewaltsamen Konflikten und Naturkatastrophen geprägt. Selbst nachdem sich die Hauptstadt und einige Landesteile langsam stabilisieren, liegt die öffentliche Infrastruktur noch brach. Der Staat ist nicht in der Lage, seinen Grundversorgungsauftrag zu erfüllen.  Laut dem Human Response Plan der Vereinten Nationen für Somalia sind landesweit 5,4 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen. Hunderttausende Somalier sind immer noch auf der Flucht vor bewaffneten Konflikten, Dürren oder Überschwemmungen. Die meisten leben in informellen Siedlungen in der Nähe bestehender Ortschaften, beispielsweise in Süd- und Zentralsomalia. Der Zustrom von Flüchtlingen überlastet die ohnehin knappen Ressourcen in den aufnehmenden Gemeinden und Städten. Zu den dringendsten Problemen gehören: Trinkwasserknappheit, fehlende Toiletten und schlechte Hygienebedingungen. All dies birgt hohe Gesundheitsrisiken, insbesondere für Frauen, Kinder und ältere Menschen.

Unterstützung in Notunterkünften und Aufnahmegemeinden

Besonderes Augenmerk legt arche noVa auf die Sicherstellung der Wasserversorgung in den überlasteten Siedlungen für Geflüchtete und in den Aufnahmegemeinden. arche noVa saniert kommunalen Wassersysteme und erweitert sie. Dazu gehören der Bau von Regenwasserspeichern und die Erneuerung von Bohr- und Schachtbrunnen, aber auch der Bau und die Reparatur von Toiletten, die Verteilung von Hygienekits und Hygieneschulungen sowie die Abfallentsorgung.

Bau von Wasserkiosken und Regenwasserspeichern

Bereits seit 2016 sind wir mit einem WASH-Projekt in Somalia. Dabei werden unter anderem neue Wasserkioske gebaut. Das sind in Eigenregie verwaltete Wasserausgabestellen in den Camps. Sie sichern nicht nur die Wasserversorgung, sondern sind zugleich für die Betreiber eine Einkommensquelle.

Der neue Tank bringt uns einen Qualitätssprung. Die nächste Wasserstelle war vier Kilometer weit entfernt. Der Tank kam genau zur richtigen Zeit, da alle Angst vor der nächsten Dürre haben.

Ruqiyo Mohamed Ibrahim, Betreiberin eines Wasserkiosks

Im Fokus: Gute Hygienepraktiken und Müllmanagement

Es besonderer Schwerpunkt im Projekt ist das Menstrual Hygiene Management in Schulen. Es werden Toiletten gebaut, die Mädchen und Frauen ermöglichen, sich zu waschen und die Hygieneartikel zu reinigen oder zu entsorgen. Schülerinnen und Schüler sowie das Schulkollegium werden in Hygieneschulungen zum Thema Menstruation aufgeklärt und Materialien werden zur Verfügung gestellt, die dann die sogenannten Schulgesundheitsclubs und Lehrergemeinschaft nutzen können.  
Auch der generelle Umgang mit dem anfallenden Müll hat großen Einfluss auf die Hygienebedingungen in den Siedlungen. Damit der Abfall ordnungsgemäß entsorgt werden kann, werden Frauen in Müllentsorgungskomitees eingebunden und geschult. Die Gruppen erhalten Arbeitskleidung und Ausrüstung, wie Eselskarren, Besen und Rechen.

Für dieses Projekt spenden

15
Wasser – Kit (20 l Kanister, 10 l Eimer, Seife)
75
ein Schuljahr lang Wasserversorgung für zwei Kindern an ihrer Schule
120
eine Toilette für eine Familie

Projektsteckbrief

Projektziel

Lebenssicherung durch die Bereitstellung von sicheren Wasser-, Sanitär- und Hygienediensten für von Dürre und Konflikten betroffene Gemeinden und Flüchtlingen in den Regionen Gedo, Lower Juba und Galgaduud, Somalia.

Zielgruppe

Mehr als 200.000 Menschen - Binnenvertriebene in Flüchtlingslagern und Bevölkerung der aufnehmenden Gastgemeinden, sowie Gemeinden, die von extremer Dürre betroffen sind

Aktivitäten
  • Zugang zu sauberem Wasser durch Wasserinfrastrukturmaßnahmen (Rehabilitierung von Brunnen, Bohrlöchern, Wasserspeichern und Bau von Regenwassertanks)
  • Notlieferung von Trinkwasser in Gemeinden per Tanklastwagen
  • Gründung und Schulung von Wasserkomitees
  • Bau von Wasserkiosken als einkommensschaffende Maßnahme
  • Verbesserung der Sanitär- und Hygienebedingungen (z. B. Verteilung von WASH- und NFI-Kits, Toilettenbau, Hygieneaufklärung, Gründung und Schulung von
  • Frauensanitärgruppen für Müllmanagement)
Projektlaufzeit
seit 2016
Kooperationspartner
  • Polish Humanitarian Action (PAH)
  • Action for Social and Economic Progress (ASEP)
Förderer
  • Auswärtiges Amt
  • Aktion Deutschland Hilft
  • Spenderinnen und Spender

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