arche noVa zum Weltgipfel für Humanitäre Hilfe: „Es darf nicht bei Worten bleiben“

Türkei
Hilfsorganisation betont Rolle lokaler Akteure vor Ort / Einbindung junger Menschen Teil der notwendigen Reform des weltweiten Hilfesystems

Im Vorfeld des ersten humanitären Weltgipfels, dem World Humanitarian Summit, am 23./24. Mai in Istanbul betont arche noVa – Initiative für Menschen in Not e.V. die Rolle lokaler Akteure und dabei insbesonderer die der jungen Menschen. „Mehr als ein Drittel der Betroffenen sind Jugendliche und junge Erwachsene, die die Ressource und Zukunft ihres Landes bilden“, sagte  Sven Seifert, Geschäftsführer von arche noVa, gestern in Dresden. Je besser es in Zukunft gelänge, den Betroffenen vor Ort eine Perspektive zu eröffnen, um so weniger seien sie gezwungen, die Flucht zu ergreifen. Doch davon sei die Realität noch weit entfernt.

„Das System der humanitären Hilfe stößt an seine Grenzen: Mehr als 60 Millionen Menschen sind auf der Flucht, ungelöste Konflikte und Klimawandel bedrohen die Lebensgrundlage ganzer Regionen. Deshalb darf es in Istanbul nicht nur bei Worten bleiben“, forderte Seifert von arche noVa e.V. Zu den Problemen, die der Gipfels angehen müsse, zähle nicht nur die finanzielle Absicherung des enormen Hilfsbedarfs, sondern vor allem auch Reformen im System. Dabei müssen nicht nur die lokale Zivilgesellschaft stärker eingebunden werden, sondern auch vermehrte Anstrengungen zum Schutz der Helfenden unternommen und der freie Zugang zu den Betroffenen gewährleistet werden.

Seit der Vereinsgründung 1992 verfolgt arche noVa einen partizipativen Ansatz in seinen humanitären Hilfsprojekten und verplichtet sich anlässlich des WHS in einem Positionspapier dazu, der Beteiligung junger Menschen noch mehr Raum zu geben. „Ein gutes Beispiel ist unser humanitärer Einsatz in Nordsyrien, wo arche noVa an neun Schulen für 9.000 Schülerinnen und Schüler den Unterricht ermöglicht. Viele der Lehrerinnen und Lehrer sind junge Menschen, die so einen Job erhalten und alles dafür tun, dass in Syrien keine verlorene Generation aufwächst,“ so Sven Seifert.

arche noVa ist seit zwei Jahren im Vorbereitungsprozess zum WHS eingebunden. Zwei Mitarbeiter werden nach Istanbul reisen. Ende März organisierte arche noVa in Berlin den „Youth in Humanitarian Action“ Jugendkongress, wo sich 85 junge Menschen aus 20 Ländern drei Tage lang intensiv mit den Kernfragen und aktuellen Herausforderungen in der Humanitären Hilfe beschäftigten. Die Ergebnisse trägt arche noVa mit auf den WHS. So findet am 23. Mai die offizielle Begleitveranstaltung „Young people at the heart of humanitarian achtion“ statt, die arche noVa mit vorbereitet hat.

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