Erbeben in Syrien und der Türkei: arche noVa fordert Unterstützung für humanitäre Helferinnen und Helfer in Nordwestsyrien – Lokale Partnerorganisationen vor Ort im Einsatz

Syrien
arche noVa fordert Unterstützung für die humanitären Helferinnen und Helfer in Nordwestsyrien, wo seit den Erdbeben im syrisch-türkischen Grenzgebiet die Situation eskaliert. Die Region gleicht einer Trümmerwüste, wo Menschen mit bloßen Händen nach Verschütteten suchen. Die lokalen Partnerorganisationen von arche noVa berichten von katastrophalen Zuständen und Tausenden Todesopfern und Verletzten.

Idlib/Dresden/Berlin, 08.02.2023

„Die Zahl der Vemissten können wir nicht einmal erahnen“, sagt Wael Khedr, Senior Programme Manager Syria bei arche noVa. Traumatisierte Menschen warten vor Trümmerbergen auf Hilfe. Die Krankenhäuser sind überfüllt. Es fehlt an Ausstattung und Unterstützung für die Rettungs- und Bergungsarbeiten.  

Internationale Hilfe ist bei den Menschen im nicht von der Regierung kontrollierten Nordwesten Syriens bisher nicht angekommen. Die Sicherheitslage ist prekär und der einzige offene Grenzübergang zur Türkei war schon vor den Erdbeben ein Nadelöhr für die Versorgung der Region, die bereits durch zwölf Jahre Krieg verwüstet ist. Wegen der Zerstörungen durch die Erdstöße kommen jetzt so gut wie keine Lastwagen hindurch. Die Partnerorganisationen von arche noVa, die seit mehr als zehn Jahren in Nordwestsyrien humanitäre Hilfe leistet, haben dank eigener Lagerbestände mit ersten Verteilungen an Betroffene begonnen, unter anderem in Afrin.

„Wir rufen alle Konfliktparteien in Syrien auf, sich zu einem Waffenstillstand zu verpflichten, damit die humanitären Helferinnen und Helfer die Bedürftigen ohne Angst vor Angriffen erreichen können", sagt arche noVa-Geschäftsführer Mathias Anderson. „Die Teams von unseren Partnerorganisationen Bonyan und Takaful Al-Sham, sehen sich einem enormen Hilfsbedarf gegenüber und haben bereits am Dienstag mit der Verteilung von Nahrungsmitteln, Wasser und Winterkleidung begonnen. Um weiter helfen zu können, sind wir jedoch auf Spenden angewiesen“

Das Nothilfeprojekt von arche noVa sieht für die kommenden drei Wochen Verteilungen von Lebensmitteln, Angebote von warmen Mahlzeiten, Lieferungen von Trinkwasser und Verteilungen von Zelten und Winterkleidung vor. Alle Hilfsgüter werden in der Region akquiriert. Insgesamt 100 Beschäftigte arbeiten für die beiden lokalen Partnerorganisationen von arche noVa und setzen die Projekte im Nordwesten Syriens um. Die laufenden Aktivitäten wurden ausgesetzt und der akute Nothilfe-Einsatz gestartet.

Aktuell beteiligen sich die humanitären Helferinnen und Helfer der lokalen Organisationen an den Bergungs- und Rettungsarbeiten. Sie haben, wie fast alle Menschen vor Ort, inmitten eingestürzter Gebäude bei eisigen Temperaturen bereits die zweite Nach im Freien verbracht. Die Gefahr von Nachbeben, so wie heute Früh um vier Uhr Ortszeit, besteht weiterhin.

arche noVa steht für Interviews und Anfragen zur Situation in Nordwestsyrien zur Verfügung.

Pressekontakt:
Anna-Luise Sonnenberg
Leitung Kommunikation
Tel: 0351 481984-16
E-Mail: anna-luise.sonnenberg

arche noVa - Initiative für Menschen in Not e.V. ist eine international tätige humanitäre Organisation, die sich auf Wasser- und Sanitärversorgung sowie Hygieneaufklärung (WASH) spezialisiert hat. Seit 1992 unterstützt arche noVa weltweit Menschen, die durch Krisen, Konflikte und Naturkatastrophen unverschuldet in Not geraten sind. Von der humanitären Hilfe über den Wiederaufbau bis zu nachhaltigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit kooperiert arche noVa mit lokalen Partnerorganisationen und den betroffenen Menschen nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe. In Deutschland ist der Verein vorwiegend in der Bildungsarbeit tätig, u.a. in Form von Schulprojekttagen, außerschulischer Jugendarbeit, Erwachsenenbildung sowie mit der Fachstelle Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung in Sachsen.

Für weitere Informationen: www.arche-nova.org

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