100 Tage Krieg in der Ukraine - „Situation verschlechtert sich Tag für Tag.“

Ukraine
Aufgrund des russischen Vormarsches verschlechtert sich die humanitäre Lage im Donbass derzeit rapide. Doch auch in den befreiten Gebieten im Norden sind die Bedarfe unverändert hoch. arche noVa unterstützt die vom Krieg betroffenen Menschen weiterhin mit Nothilfe und plant bereits jetzt längerfristige Wiederaufbauprojekte.

Dresden, 03.06.2022

Hundert Tage nach Beginn der Eskalation des Krieges sind die Menschen in der Ukraine weiterhin dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Besonders prekär ist die Lage in der Ostukraine, wo der Vormarsch der russischen Truppen den Zugang für humanitäre Hilfe zunehmend erschwert.

„Die Situation für die Menschen entlang der Frontlinie verschlechtert sich von Tag zu Tag“, sagt Dmytro Drizhd, der als Länderrepräsentant die Aktivitäten von arche noVa in der Ukraine koordiniert. „Es scheint nur noch eine Frage der Zeit, bis die Stadt Sievierodonetsk und die ganze Region Luhansk vollständig besetzt sein werden“, so Drizhd. „Durch die näher rückende Front geraten zudem immer weitere Städte im Gebiet Donetsk wie Bakhmut, Avdiivka, Vuhledar, Sloviansk und Kramatorsk unter zunehmenden Beschuss.“ Laut aktuellen Zahlen von UN OCHA wurden bereits jetzt acht Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer innerhalb des Landes vertrieben, über sechseinhalb Millionen sind ins Ausland geflohen[1].

Auch in Gebieten, die von der ukrainischen Armee zurückerobert wurden, bleiben die Bedarfe hoch. „Wir planen bereits jetzt ein längerfristiges Engagement“, sagt Dmytro Drizhd. In vielen Dörfern und Städten wurden private Häuser, soziale Einrichtungen und die Infrastruktur zerstört. arche noVa führt derzeit in drei Regionen Bedarfsanalysen durch, um den betroffenen Menschen gezielt die Unterstützung zukommen zu lassen, die sie benötigen.

Seit Ende Februar hat die Nothilfe von arche noVa bereits rund 30.000 Menschen erreicht. In der Großstadt Dnipro und den umliegenden Gebieten in der Ostukraine wird weiterhin gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen die Versorgung mit lebensnotwendigen Hilfsgütern wie Lebensmitteln, Wasser, Matratzen, Decken oder Hygieneartikel organisiert. Des Weiteren hat arche noVa gemeinsam mit weiteren Partnern Hygienekits in die Westukraine geliefert und die Betreuung von Geflüchteten an der polnischen Grenze unterstützt. In Kyjiw unterstützte arche noVa zudem Menschen mit Behinderungen und ihre Familien finanziell, damit sie auch ohne derzeitiges Einkommen in der Lage sind, weiterhin Lebensmittel zu kaufen. Nicht zuletzt wirkt das arche noVa Projekt "Eine Welt = Deine Welt" mit Schulprojekttagen zum Thema Humanitäre Hilfe mit Fokus Ukraine auch in Sachsen. Laut Claudia Holbe, Leitung Globales Lernen/BNE, hat die Nachfrage für dieses Angebot spürbar zugenommen.

Interviews: Gerne vermitteln wir Ihnen für Hintergrundinformationen ein Gespräch mit Lorenz Ewers, unserem Referenten für Nothilfe und Logistik.

Zum Pressebereich

Teilen: