Schwere Gefechte in Ostukraine: Humanitäre Lage verschlechtert sich

Ukraine
Anhaltender Artilleriebeschuss und eine zunehmend schwierige Versorgungslage haben New Way, die Partnerorganisation von arche noVa, zur Evakuierung aus der ostukrainischen Stadt Sloviansk gezwungen. Von Dnipro aus werden die wichtigen Nothilfemaßnahmen nun fortgesetzt. Mit der personellen Unterstützung eines weiteren Partners hilft arche noVa zudem Geflüchteten an der ukrainisch-polnischen Grenze.

Dresden, 18.03.2022 


Die Eskalation des russischen Angriffskriegs in der Ostukraine gefährdet zusehends die Arbeit von humanitären Helferinnen und Helfern vor Ort. Wie die Partnerorganisation von arche noVa  „New Way“ berichtet, seien die  Städte Sloviansk, Kramatorsk und Sviatohirsk diese Woche unter starken Artilleriebeschuss geraten. Aufgrund der verschärften Lage beschloss New Way die Einstellung der eigenen Aktivitäten in ihrer Basis Sloviansk und evakuierte den Hauptsitz in die Großstadt Dnipro, wo die Organisation bereits ein Lager betreibt. 


 „Für die Menschen ist die Versorgung mit Benzin und Geld am kritischsten“, sagt Dmytro Drizhd, Geschäftsführer von New Way zu der derzeitigen Situation in Sloviansk. Auch die Versorgung mit Lebensmitteln sei schwierig, betont Drizhd: „Zwar sind Grundnahrungsmittel noch erhältlich, es können aber immer weniger Produkte beschafft werden.“ Von den ehemals 100.000 Einwohnern sind laut seiner Schätzung immer noch etwa 50.000 in der Stadt. Weitere Städte in der Umgebung wie Toretsk, Izyum oder Sviatohirsk seien aufgrund zerstörter Straßen oder aus Sicherheitsgründen nur noch schwer zu erreichen, was die Versorgung von Binnengeflüchteten aus Gebieten weiter östlich, die in diesen Städten Zuflucht suchen, gefährdet.


Von der neuen Basis in Dnipro aus startet New Way nun weitere Nothilfeaktivitäten. „Wir rechnen mit vielen weiteren Binnenvertriebenen aus den östlichen Landesteilen, die bald in Dnipro eintreffen werden“, sagt Dmytro Drizhd. Um diese zu versorgen, liegt der Fokus nun auf der Belieferung von Sammelunterkünften mit Matratzen, Decken, Hygieneartikeln sowie Wasser. Zudem unternimmt New Way auch weiterhin alles, um Menschen in den östlichen Regionen, die nicht fliehen können, mit lebensnotwendigen Hilfsgütern zu versorgen. 


Seit 2016 ist arche noVa auf der ukrainischen Seite der Regionen Donezk und Luhansk aktiv. Aus dem arche noVa-Team vor Ort gründete sich im Jahr 2019 die lokale Organisation New Way, mit der arche noVa seither eng zusammenarbeitet. Im Rahmen der derzeitigen Nothilfemaßnahmen liegt der Schwerpunkt der Kooperation auf der Versorgung von besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen. Zudem unterstützt arche noVa derzeit personell die Koordinierungsarbeit der polnischen Organisation Polish Humanitarian Action (PAH) an der polnisch-ukrainischen Grenze und steht im Austausch mit weiteren Partnern, um Ukrainerinnen und Ukrainer auf der Flucht zu unterstützen. Für die Nothilfemaßnahmen in der Ukraine ist arche noVa dringend auf Spenden angewiesen.

 

Interviewanfragen: Gerne stehen Ihnen der Geschäftsführer unserer Partnerorganisation New Way in Dnipropretrowsk, Dmytro Drizhd, sowie unsere Projektreferentin für die Ukraine, Sarah Kendziorra für Interviews zur Verfügung.

 

Foto: Dmytro Dizhd, Geschäftsführer der ostukrainischen Partnerorganisation „New Way“. Gerne dürfen Sie das Bild unter Nennung des korrekten Copyrights (© arche noVa/Dana Ritzmann) für die Publikation verwenden.

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