Viele Regionen Kenias leiden unter immer länger anhaltenden Trockenzeiten infolge des Klimawandels. Unsere Projektgebiete in Zentralkenia gehören dazu. Schon kurz nach der Regenzeit trocknen hier die Flüsse aus. Dann sind die Menschen gezwungen, weite Wege zurückzulegen, um an Wasser zu kommen. Besonders tragisch: Das Wasser, das über viele Kilometer mühsam herbeigeschafft werden muss, ist häufig auch noch stark verunreinigt. Riskant sind zum Beispiel die flachen Brunnen, wo so gut wie keine Filtration stattfindet. Aber auch ungefiltertes Flusswasser und stehende Gewässer stellen für die Menschen eine große Gesundheitsgefahr dar.
Sicheres Trinkwasser an Sanddämmen
Unser Projekt stellt die Versorgung mit sicherem Trinkwasser als existenzielle Lebensgrundlage der Menschen in den Mittelpunkt. Mit unseren lokalen Partnerorganisationen und lokalen Selbsthilfegruppen werden Sanddämme gebaut, die das kostbare Regenwasser vor Ort halten und mit Brunnen bis weit in die Trockenzeiten hinein zur Verfügung stellen. In diesem Jahr wollen wir in Kenia zehn solcher Dämme bauen, die jeweils ganze Ortschaften mit sicherem Wasser versorgen. Gebaut wird in Flussläufen, die während der Regenzeit viel Wasser führen. Dabei dient die Sandfläche vor den Staumauern als Speichermedium und Filter zugleich.
„Ich lebe ein einfaches Leben als Bäuerin. Früher bin ich jeden Tag sehr früh aufgestanden, um Wasser zu holen. Eine sehr anstrengende, aber unvermeidliche Aufgabe, die auf mich wartete. Der Weg war weit. Meine Schuhe waren schnell abgenutzt. Und manchmal musste ich barfuß laufen, wenn ich mir kein Paar Schuhe leisten konnte, das für das felsige Gelände geeignet war.“
Janet Wavinya Kyalumbi ist Teil der Selbsthilfegruppe Ke-Lima aus Nthangathini Village. Die Männer und Frauen aus dem Dorf wur-den beim Bau des Sanddamms intensiv beteiligt. Gemeinsam mit unserer lokalen Partnerorganisation ASDF (Africa Sand Dam Foundation) hat die Gemeinschaft den Standort ausgewählt, die Baumaterialien zusammengetragen und schließlich die Zement-mauer gebaut.
Frauen und Mädchen profitieren besonders
Für das Wasserholen sind in Kenia traditionell Frauen und Kinder zuständig. Ihr Alltag wird mit der wohnortnahen Wasserversor-gung deutlich leichter. Das berichtet auch Hannah Meitiaki, die an der Ilmotiok Grundschule in Laikipia County zur Schule geht:
An der neuen Handpumpe am Brunnen erhalten wir jetzt das Wasser. Ich kann sogar abends nach der Schule nochmal her-kommen, weil der Brunnen in der Nähe unseres Hauses ist. Früher konnten nur die Erwachsenen abends Wasser holen, weil der Weg weit und im Dunkeln gefährlich ist.
Kanister tragen und nach Hause bringen, gehört für die 14-jährige Schülerin weiterhin zum Alltag. Früher war dies aber deutlich beschwerlicher. „Wasserholen war immer Stress. Manchmal mussten wir zu den Flüssen laufen, was wegen der Elefanten und anderer wilder Tiere riskant ist. Das Wasser war auch nicht sauber, da die Menschen flussaufwärts ihre Abwässer eingeleitet haben, die nicht gut für unsere Gesundheit sind. Probleme gab es auch an den flachen Brunnen, wo das Wasser steht. Dort gibt es Krankheitskeime oder sogar Moskitos, die gefährlich sind“, erzählt Hannah Meitiaki. Die Zeiten, in denen wasserbedingte Erkrankungen, wie zum Beispiel schwere Durchfälle, im Dorf grassierten, seien vorbei. Das Trinkwasser sei klar und sicher. Zudem gebe es jetzt so viel Wasser, dass es sogar zum Baden und zum Reinigen der Schuluniformen reicht. „Dafür sind wir sehr dankbar“, fügt sie hinzu.
Für dieses Projekt spenden
Auf einen Blick – arche noVa in Kenia
- 7.590
- Kitui, Laikipia, Machakos, Makueni County
- Verbesserung der Wasserversorgung durch den Bau von Sanddämmen sowie Regenwasserauffangtanks
- Förderung der Landwirtschaft
- Einkommen schaffende Aktivitäten
- Kapazitätsaufbau in der Bevölkerung und Katastrophenvorsorge
- Africa Sand Dam Foundation (ASDF), Laikipia Permaculture Centre Trust (LPCT)