Die Notunterkunft liegt in der Nähe von Kirkuk und ist nur zehn Kilometer von einer der vielen Frontlinien entfernt, an denen es neben Mosul ebenfalls immer wieder zu Kämpfen kommt. Ursprünglich war das Camp für 1.000 Familien angelegt worden. Doch schon kurz nach der Eröffnung im September 2016 wurden 1.600 Familien untergebracht. Inzwischen sind es 1.710 Familien. Immer wieder müssen Extra-Zelte auf dem ohnehin schon knappen Platz dazu gestellt werden.
Für arche noVa bedeutet das, die Aktivitäten stetig ausbauen zu müssen. Alle 8.865 Bewohnerinnen und Bewohner müssen mit Wasser versorgt werden. Dem internationalen Sphere Standard für die humanitäre Hilfe entsprechend und mit Rücksicht auf die extremen klimatischen Verhältnisse vor Ort erhalten sie von uns täglich 50 Liter sicheres Wasser. Dazu sind zwei große Filtrationsanlagen mit Umkehrosmoseverfahren im Einsatz. Unser lokales Team sichert den Betrieb und hält die Wasser- und Sanitär-Infrastruktur instand und erweitert sie. So wurden in den letzten Wochen zum Beispiel 400 Spültische für die Gemeinschaftsküchen errichtet sowie 33 spezielle Toiletten und Duschen für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen gebaut.
Alle Familien erhielten von arche noVa Hygienekits, Wasserkanister und Reinigungskits. Seit November läuft zudem unser Hygieneaufklärungsprogramm. Dabei geht es um Regeln für die Benutzung der gemeinschaftlichen Duschen, Toiletten und Küchen, um Körperhygiene im Allgemeinen und um Gesundheitsvorsorge. Insgesamt 80 Hygienemobilisatorinnenen und -mobilisatoren sind dafür im Einsatz, die wie an den beiden anderen Projektstandorten aus der Gemeinschaft des Camps rekrutiert wurden.