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Covid-19 hat arche noVa in seiner Mission bestärkt

10.11.2021 - 15:46 - Deutschland
Unter erschwerten Bedingungen erfolgreich: Dank enger Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen vor Ort und Partizipation durch Digitalisierung ist es arche noVa im Corona-Jahr 2020 gelungen, Projekte am Leben zu halten. Dies geht aus dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht hervor. Die Folgen der Pandemie sind weiter eine Herausforderung. Sie bereiten arche noVa ebenso Sorgen wie zunehmende Konflikte und Krisen.

Die Covid-19-Pandemie und ihre Folgen waren 2020 die bestimmenden Themen – auch in der Arbeit der humanitären Organisation arche noVa aus Dresden. Gerade die Bedeutung des Arbeitsschwerpunktes von arche noVa, Wasser-, Sanitärversorgung und Hygieneaufklärung (WASH), wurde in der Pandemie deutlich.

„In vielen Ländern konnte arche noVa Sofortmaßnahmen zur Eindämmung des Virus einleiten. Dazu zählten insbesondere Aufklärungs- und Hygienekampagnen und zusätzliche WASH-Aktivitäten“,

sagt Katja Laudemann, Leiterin Auslandsprogramme bei arche noVa. Durch Aufstockungen und Anpassungen der laufenden Projektinhalte sei es gelungen, „einen wichtigen Beitrag zur Covid-19-Prävention in unseren Projektregionen beizusteuern.“

Zusammenarbeit auf Augenhöhe zahlt sich aus

Möglich wurde dies nicht zuletzt durch verstärkte Lokalisierung und Fortschritten in der Digitalisierung. „Einmal mehr zahlte sich aus, dass wir eng mit lokalen Organisationen zusammen arbeiten und mit lokalen Teams vor Ort präsent sind“, sagt Katja Laudemann. Zudem habe die Digitalisierung zuvor verschlossene Türen geöffnet. Dank des Umzugs von Veranstaltungen ins Digitale sei der Kreis der Teilnehmenden erweitert worden und habe sich insbesondere für Interessierte aus dem Globalen Süden geöffnet, die bisher aufgrund von Sprachbarrieren, langen Anreisen oder hohen Kosten an vielen Konferenzen nicht teilnehmen konnten. „arche noVa begrüßt diese Entwicklung ausdrücklich“, betont die Auslandsprogramm-Leiterin.

arche noVa mit Umsatzwachstum

Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen konnten somit alle Projekte – wenn oft auch in angepasster Form – umgesetzt werden. Die Bilanz lässt sich sehen: Im Jahr 2020 war arche noVa auf drei Kontinenten aktiv und hat in 14 Ländern über 30 Projekte umgesetzt – entweder mit einem eigenen Büro vor Ort oder mit einer der über 20 lokalen Partnerorganisationen. Auch wenn das Spendenaufkommen mit 1,3 Millionen Euro leicht tiefer lag als im Vorjahr, konnte der Gesamtumsatz aufgrund sonstiger Zuwendungen gesteigert werden. Mit 14,9 Millionen Euro floss der größte Teil davon in die Auslandsarbeit (13,8 Millionen Euro). Knapp 570.000 Euro wurden für die Bildungsarbeit in Deutschland aufgewendet und die allgemeine Verwaltung, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit schlug mit 518.000 Euro zu Buche, was einem Anteil von 3,48 Prozent der Gesamtausgaben entspricht und einem leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr.

Folgen der Pandemie und zunehmende Krisen bereiten Sorge

Auch wenn arche noVa als Organisation auf einem strukturell stabilen Fundament steht und in den Projektregionen nachhaltige Verbesserungen erreichen konnte, bereiten zukünftige Entwicklungen Sorge. Katja Laudemann weist etwa auf pandemiebedingte soziale Verwerfungen hin:

„Jobs gingen verloren, Menschen stürzten in existenzielle Notlagen, Frauen und Mädchen wurden Opfer von sexueller Gewalt im häuslichen Bereich und Kinder konnten nicht mehr zur Schule gehen, wo sie zuvor nicht nur Unterricht, sondern auch Schulspeisung bekamen.“

Dadurch seien viele globale Fortschritte in der Armutsbekämpfung, Ernährungssicherung, Bildungsarbeit und Geschlechtergerechtigkeit der vergangenen Jahrzehnte verloren gegangen oder weiter in Gefahr.

Entschiedeneres Handeln gegen Klimakrise notwendig

Mathias Anderson, Geschäftsführer von arche noVa, verweist außerdem auf die vielen Krisen weltweit, die nicht im medialen Fokus stehen.

„Gerade in den Ländern, wo wir schon seit mehreren Jahren humanitäre Hilfe leisten, war die Pandemie nur eines von vielen Problemen, die das Leben der Menschen erschweren. Auch schreitet der Klimawandel immer weiter voran und betrifft, genau wie das Virus, die vulnerabelsten Menschen am stärksten“,

so Anderson. Er fordert die Politik auf, in Glasgow und Berlin die Agenda 2030 und die SDGs noch stärker ins Zentrum des eigenen Handelns zu stellen: „Wir müssen sowohl ganz lokal als auch auf globaler Ebene Wege für ein verantwortungsvolles Miteinander finden“, so Anderson.

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