Nehaya Al-Khaled ist 13 Jahre alt, als sie sich zum Unterricht bei arche noVa anmeldet. Mit ihrer Familie lebt sie in einer der Orte im Norden des Landes, wo vor allem Binnenvertriebene Zuflucht gefunden haben. Acht Jahre zuvor wohnte Nehaya mit ihrer Familie und Verwandten noch im Gouvernement Homs. Sie erinnert sich an Nachmittage voller Spaß beim Spielen mit Freundinnen und Freunden in der Nachbarschaft. „Wir jagten Schmetterlinge zwischen den Bäumen und Häusern.“
In dem Jahr, in dem Nehaya hätte eingeschult werden sollen, brach ihre Welt zusammen. Anstatt zu lernen und Wissen zu erwerben, begann eine Zeit voller Angst und Unsicherheit „Wir hörten die Geräusche von Kanonen und Flugzeugen. Granaten fingen an, um uns herum zu fallen. Eine traf das Haus, wo unsere Verwandten lebten. Das Haus stürzte ein und sie starben unter den Trümmern“
Dann ging alles ganz schnell. „Wir verließen unser Zuhause mit nichts, nur mit den Kleidern, die wir trugen“, erinnert sich das 13-jährige Mädchen. „Wir liefen lange Strecken unter dem Klang der Kugeln und überall um uns herum wehte der Geruch von Tod.“ Nehaya sucht nach Worten, um die Situation von damals treffend zu beschreiben.
Es war so schmerzhaft und traurig, weil ich mein Zuhause, meine Freunde, unserer Spielplätze und meine Träume verloren habe.
Wie Hunderttausende andere floh Nehayas Familie vor der Gewalt mit ungewissem Ziel. „Wir suchten einen Ort, um unsere Seelen zu retten“, beschreibt es Nehaya. Die Angst und Unsicherheit von damals hat sich tief in das Mädchen eingebrannt. Am Anfang flüchtete die Familie in die Umgebung von Palmyra. Aber der Krieg holte sie auch dort ein. Zuletzt landeten sie in Nordsyrien, „wo wir ein einfaches Zelt aufstellten“. Jetzt lebt sie in einem informellen Lager auf kargem Land, wo es „weder Wasser noch Bäume gibt und es uns an allem Lebensnotwendigen gefehlt hat.“ An Schule war nicht zu denken, die nächstgelegene ist für Nehaya unerreichbar.
„Wir mussten lange Strecken laufen, um aus dem Bewässerungskanal Wasser zu holen“, erinnert sich das Mädchen an die Anfangszeit in der Siedlung. Zudem hat Nehaya lange Zeit auf den landwirtschaftlichen Flächen in der Nähe gearbeitet, um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen. „Bis arche noVa kam und ein Bildungszentrum in unserer Nähe einrichtete“, strahlt sie. „Also haben meine Freunde und ich im Lager beschlossen, die ersten Kinder zu sein, die in diesem Zentrum registriert werden.“
Wir wollen uns eine bessere Zukunft aufbauen, damit wir in Frieden und Sicherheit leben können.
Sie hofft, dass dieses Zentrum ihr und ihren Freundinnen und Freunden beim Lernen helfen wird. Nehaya ist völlig klar, dass sie ein Recht darauf hat. „Ich will lernen, wie andere Kinder auf der Welt und das Recht auf Bildung erhalten“, sagt sie. Sie werden ihr Bestes geben, täglich dem Unterricht folgen, ausdauernd sein und ihre Hausaufgaben machen. „Mein Traum zu lernen ist Wirklichkeit geworden.“
Mehr zur Arbeit von arche noVa in Syrien
Seit 2012 ist arche noVa in Syrien aktiv. Erfahren Sie jetzt mehr!
Wie wir arbeiten
Erfahren Sie mehr darüber, welche Schwerpunkte arche noVa in seiner Arbeit setzt.
Spenden Sie jetzt für das arche noVa Bildungsprojekt in Syrien
Nutzen Sie hierfür gern unser Spendenformular oder überweisen Sie Ihre Spende auf unser Spendenkonto bei der Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE17370205000003573500, BIC: BFSWDE33XXX