
Extreme Regenfälle und darauffolgende Hochwasser haben im Juli 2021 in Deutschland ganze Landstriche verwüstet. Mindestens 180 Menschen kamen in den Fluten ums Leben, viele haben ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Zurück blieben erhebliche Schäden an öffentlicher und privater Infrastruktur. Besonders betroffen waren die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, aber auch in Sachsen sind 6 von 10 Landkreise betroffen. Das Ausmaß der Schäden zeigt: Auch nach Abschluss der ersten Nothilfemaßnahmen und Aufräumarbeiten wird es noch lange dauern, bis wieder Normalität einkehrt.
Finanzierungslücken bedrohen gemeinnützige Einrichtungen
Gerade gemeinnützige Einrichtungen sind nachhaltig von der Katastrophe betroffen. Zwar stellen die Länder Fördermittel zur Beseitigung von Schäden und für den Wiederaufbau umfangreiche finanzielle Mittel bereit. Allerdings decken die staatlichen Mittel nicht vollständig die Kosten für die Schadensbeseitigung und den Wiederaufbau. Oft drohen Finanzierungslücken, da viele gemeinnützige Einrichtungen den geforderten Eigenanteil nicht aufbringen können – wodurch dann wiederum die Förderung durch den Staat nicht möglich ist. Für das gemeinschaftliche Leben in den betroffenen Gebieten ist dies fatal, da Vereine zentral sind, um betroffenen und von der Katastrophe traumatisierten Menschen den Weg in die Normalität zu erleichtern.
arche noVa hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, gemeinnützige Einrichtungen beim Wiederaufbau über eingegangene Geldspenden finanziell zu unterstützen. Zu den Empfängern zählen beispielsweise Einrichtungen der Alten- und Behindertenpflege, Kindergärten, Jugendclubs, kulturelle Einrichtungen, Bildungsträger oder Sportvereine. Wenn alle anderen Optionen ausgeschöpft sind, springt arche noVa ein. Ziel der Aufbauhilfe ist es, dass die betroffenen Einrichtungen ihre Arbeit und ihre Aufgaben in vollem Umfang und in gewohnter Qualität wiederaufnehmen können.
Durch Katastrophenvorsorge sicher in die Zukunft
Um Schäden durch ein erneutes Hochwasser oder eine andere Naturkatastrophe zukünftig zu minimieren oder im besten Fall zu vermeiden, unterstützen wir die betroffenen Einrichtungen nebst dem Wiederaufbau auch in der Katastrophenvorsorge. Denn so schwer es auch fällt, angesichts akuter Not an die nächste Katastrophe zu denken – Vorsorge ist wichtig. Diese Erfahrung hat sich in Sachsen besonders nach dem verheerenden Elbehochwasser 2013 gezeigt. Im Rahmen des damaligen Hilfsprojektes hat arche noVa deshalb nach dem Hochwasser ein Handbuch zum Katastrophenmanagement in gemeinnützigen Einrichtungen erarbeitet. Gemeinsam mit unserer Beratung dient dieses als Werkzeug, um eigene Vorsorge- und Notfallpläne zu erarbeiten und befähigt Betroffene, sich besser gegen künftige Hochwasserereignisse zu schützen, Menschenleben zu retten und Schäden an der Infrastruktur zu verhindern.
Direkte und nachhaltige Hilfe
Betroffene Einrichtungen finden unter folgendem Link das Antragsformular und ein Hinweisblatt zum Download. Das ausgefüllte Formular und ggf. weitere erforderliche Unterlagen können per Post oder per Email an hochwasserhilfe [at] arche-nova.org an arche noVa geschickt werden.
Bei Fragen können sich Betroffene zudem gerne auch direkt an unsere Projektleiterin Hochwasserhilfe, Frau Anke Bartz wenden: 0351 271 832 36
Projektsteckbrief
- Sicherung der Eigenanteile bei Wiederaufbauprojekten gemeinnütziger Einrichtungen
- Wissenstransfer zur Katastrophenvorsorge
- Gemeinnützige Einrichtungen
- Beratung bei der Antragsstellung an Behörden
- Finanzielle Unterstützung bei Finanzierungslücken
- Beratungsleistungen im Bereich Katastrophenvorsorge
Aktion Deutschland Hilft, Private Spender*innen