
Bildung gilt als der beste Weg aus Armut. Doch in Kenia heißt Schulbesuch oft auch Schulgebühren und auf jeden Fall Ausgaben für Schulmaterial und Schuluniformen. Deshalb verzichten viele Familien in Kibera, die bereits Probleme haben, Nahrungsmittel und Wasser zu finanzieren, auf den vermeintlichen Luxus, die Kinder an eine Schule zu schicken. Damit schwindet die Chance, dass diese Kinder später außerhalb des Slums ein geregeltes Einkommen erzielen. Um den Teufelskreis dieser generationenübergreifenden Ungerechtigkeit aufzulösen, unterstützt arche noVa eine Schule in Kibera, die Kindern aus dem Slum eine Schulbildung ermöglicht. Das im Jahr 2000 gegründete St. Juliet Educational Centre ist eine Gesamtschule in freier Trägerschaft, an der 16 Lehrkräfte Schülerinnen und Schüler zwischen vier und 16 Jahre in elf Klassen unterrichten.
Gute Lernbedingungen durch WASH
Derzeit reichen die Wasserversorgung, die Ausstattung mit sanitären Anlagen und die finanziellen Mittel der Schule allerdings nicht aus, um gute Lernbedingungen zu schaffen. An dieser Stelle setzt unser Projekt an. Ziel ist es, eine sichere Wasser-und Sanitärversorgung zu schaffen, von der nicht nur die Schulgemeinschaft, sondern auch die umliegenden Haushalte profitieren können. Dies eröffnet der Schule die Möglichkeit, Einnahmen zu erzielen, die zu einer besseren Ausstattung der Schule und zugleich zu verbesserten Bildungsmöglichkeiten führen.
Die Schule wird kleine Gebühren erheben, wenn Anwohnerinnen und Anwohner aus den umliegenden Straßen die WASH-Einrichtungen nutzen wollen. Davon wird der Erhalt und kommende Reparaturarbeiten an den neu gebauten Anlagen finanziert. Zudem sollen die Mittel genutzt werden, um Kinder aus vulnerablen Haushalten den Schulbesuch zu ermöglichen, sowie die Bildungsangebote der Schule zu bereichern.
Toiletten und Duschräume für Schule und Nachbarschaft
Um genügend Baugrund für das geplante WASH-Center zur Verfügung stellen zu können, wurden Grundstücke in der Nähe der Schule erworben. Im Rahmen des Projekts entsteht hier ein neues Versorgungssystem mit zwei großen Wassertanks, die die Lieferlücken der Wasserbehörden ausgleichen und damit eine durchgängige Wasserversorgung ermöglichen. Außerdem werden neun Toiletten, zwei Bäder und ein Verbrennungsofen für die ordnungsgemäße Entsorgung von Menstruationsabfällen bereitgestellt. Im Rahmen von Trainings und Workshops wird zudem das Bewusstsein für Hygiene und Umweltschutz innerhalb der Schulgemeinschaft und der angrenzenden Haushalte gestärkt.
Projektsteckbrief
Verbesserte Lernbedingungen durch sichere Wasser- und Sanitärversorgung und verbesserte Hygienebedingungen an der St. Juliet Schule, sowie Verbesserung des Zugangs zu WASH in der umliegenden Nachbarschaft
567 Schüler*innen der St. Juliet Schule, rund 980 weitere Personen aus der Umgebung (Nairobi, Kibera-Slum, Viertel Kisumu Ndogo)
- Errichtung von zwei Wassertanks à 2.300 Liter Fassungsvermögen
- Bau einer Wasserausgabestelle für die Nachbarschaft
- Einführung eines Gebührensystems für Nutzer*innen außerhalb der Schule
- Bau von neun inklusiven, geschlechtergetrennten Toiletten und zwei Duschräumen
- Errichtung eines Verbrennungsofens für die Entsorgung von Menstruationsabfällen
- Hygieneförderung in der Schule und in der Nachbarschaft
- Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
- Saxovent Smart Eco Investments GmbH
- Spenderinnen und Spender