Drei Kinder im Vorschulalter stehen nebeneinander und formen mit ihren Händen ein Herz.
©arche nova

Ukraine: Hoffnungszeichen im Krieg

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Der 24. Februar 2022 hat das Leben der Ukrainerinnen und Ukrainer für immer verändert. Mit dem Krieg haben Zerstörung und Angst Einzug in den Alltag der Menschen gehalten. Angst um die eigene Existenz, das eigene Leben – und Angst vor dem, was die Zukunft bringt. arche nova leistet seit Tag eins der Invasion humanitäre Hilfe und setzt sich dabei besonders für gefährdete Personengruppen ein.
Ukraine
Simple World Map - Author: Al MacDonald Editor: Fritz Lekschas License: CC BY-SA 3.0 ID: ISO 3166-1 or "_[a-zA-Z]" if an ISO code is not available

Nichts ist mehr, wie es war. Für Ukrainerinnen und Ukrainer ist die Welt mit dem 24. Februar 2022 eine andere geworden. Der Krieg hat Spuren hinterlassen – im Land, aber auch in den Menschen selbst. 12,7 Millionen sind laut UNO-Flüchtlingshilfe mittlerweile auf humanitäre Hilfe angewiesen. arche nova unterstützt Betroffene seit Kriegsbeginn mit Hilfsgütern und beim Wiederaufbau.

Die psychische Belastung, der die Menschen in den Kriegsgebieten ausgesetzt sind, ist enorm. Viele von ihnen haben Angehörige verloren und leben in ständiger Furcht vor dem nächsten Bombenalarm. Mit psychosozialen Beratungsangeboten erleichtern wir ihnen den Umgang mit Ängsten und die Bewältigung ihrer Traumata. Dafür arbeiten wir eng mit dem Team von AWO International zusammen, das über langjährige Erfahrung in der Stärkung sozialer Strukturen in Krisengebieten verfügt.

3,8 Millionen Menschen sind derzeit innerhalb der Ukraine auf der Flucht. Zurück bleibt, wer nicht fliehen kann oder die kräftezehrende und ungewisse Flucht fürchtet. Für sie, die älteren oder kranken Menschen, die Menschen mit Behinderungen, die Witwen und ihre Kinder, wird das Leben mit jedem Tag schwieriger. Viele von ihnen sind von den Erlebnissen im Kriegsgebiet traumatisiert und müssen unter unwürdigen Umständen leben. Bei der Organisation der humanitären Hilfe, die wir vor Ort leisten, haben wir sie deshalb besonders im Blick.

Ja, ich möchte helfen!

Seit 2022 haben wir bereits 58.000 Menschen unterstützt.

Mit ihrer Spende können wir noch mehr bewirken.

Das Zuhause der Menschen liegt in Trümmern

Während der Wintermonate sinken die Temperaturen im Nordosten der Ukraine bis weit unter den Gefrierpunkt. Eine beheizbare Unterkunft ist in dieser Zeit lebensrettend. In vielen Regionen der Ukraine wurden vorhandene Heizsysteme aber zerstört, und auch Elektroheizungen bieten wegen der lückenhaften Stromversorgung keinen zuverlässigen Schutz vor der Kälte. Damit die Menschen in den betroffenen Gebieten den eisigen Tempraturen nicht schutzlos ausgesetzt sind, verteilen wir Brennmaterial wie zum Beispiel Holzbriketts.

Häufig ist es damit aber nicht getan. Zahllose Häuser wurden im Zuge der Raketenangriffe schwer beschädigt und sind dadurch unbewohnbar geworden. Deshalb leisten wir in den betroffenen Regionen aktiv Wiederaufbauhilfe. Die Instandsetzung von Heizungsanlagen und Beleuchtung gehört dazu ebenso wie die Dacheindeckung und der Austausch von Fenstern. Wer sein Haus selbst reparieren kann, erhält von uns Werkzeuge und Baumaterial zur Eigenreparatur. Vor allem ältere Menschen sind dazu aber oft oft nicht in der Lage.

Eine Familie, die wir bei der Reparatur ihres Zuhauses unterstützen konnten, ist die von Iryna Konovalova. Sie lebt mit ihrer Mutter Lyudmyla und ihrem Sohn Pawlik in Staryj Saltiw, einem Dorf nahe der russischen Grenze. Iryna ist wegen der Krebserkrankung ihrer Mutter hierhergezogen, zuvor wohnte sie in Woltschansk.

Für ihre kleine Familie muss die 52-Jährige allein sorgen. Ihr Vater starb im vergangenen Jahr, nur kurze Zeit später verlor sie ihren zweiten Sohn. Was am Ende des Monats von ihrem kleinen Einkommen übrigbleibt, spart sie für die teure Chemotherapie. Die Fenster, die während der Angriffe auf Staryj Saltiw zerbrochen sind, konnte sie deshalb lange Zeit nicht ersetzen.

arche nova hat die Fenster des Hauses ausgetauscht und einige Haushaltsgeräte angeschafft, mit denen Iryna ihre Familie gut versorgen kann. „Ich bin mit nichts hierhergekommen, nur mit meinem Kind an der Hand und unseren Dokumenten. Wir haben hier Menschen kennengelernt, die uns geholfen haben. Das bedeutet uns sehr viel“, sagt sie.

Neben dem Zuhause von Iryna hat arche nova mittlerweile fast 600 Häuser wieder bewohnbar gemacht. Auch gemeinnützige Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten und Sozialzentren konnten saniert werden. Zwei der wiederaufgebauten Kindergärten verfügen nun über einen Luftschutzkeller, der im Fall eines erneuten Angriffs Schutz bietet.

Ein Haus im Krieg wiederaufzubauen, ist weit mehr als nur eine bauliche Reparatur. Es ist ein Symbol für Normalität und Hoffnung. Jeder, der in sein eigenes Zuhause zurückkehrt, zeigt: Das Leben geht weiter. Zugleich entlastet jeder Wiederaufbau Notunterkünfte, Hilfsorganisationen und staatliche Ressourcen.

Illia Radinskyi, Projektingenieur bei arche nova

Sicheres Trinkwasser: Im Kriegsgebiet alles andere als selbstverständlich

In vielen Kommunen in der Ukraine ist die Wasserversorgung zusammengebrochen oder nur stark eingeschränkt. Auch die Siedlung Woskressenske in der Oblast Mykolajiw hatte immer wieder mit Ausfällten zu kämpfen. Der in die Jahre gekommene Wasserturm musste dringend ausgetauscht werden, doch dafür fehlten dem lokalen Versorger die Mittel.

arche nova hat einen neuen Wasserturm installiert, der 25 Kubikmeter Wasser fasst und 7.500 Menschen versorgt, darunter eine Kindertagesstätte, ein Kulturzentrum und mehrere Geschäfte. Die Menschen in Woskressenske haben nun jederzeit sauberes Wasser zur Verfügung. Selbst, wenn der Strom ausfällt, läuft das System bis zu sechs Stunden lang problemlos weiter.

Häufig fehlt es den lokalen Versorgern auch an Materialien und technischer Ausrüstung, um die zerstörte Wasser- und Abwasserinfrastruktur instand zu setzen. arche nova stellt Versorgungsbetrieben die erforderliche Technik zur Verfügung und hilft bei Reparaturarbeiten, Bohrungen, der Installation von Wasserspeichern und der Überwachung der Wasserqualität.

Die Bomben fallen auch auf Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser

Auch vor sozialen Einrichtungen macht der Krieg nicht halt. Viele von ihnen sind den massiven Bombenangriffen seit Kriegsbeginn zum Opfer gefallen. Eine der Einrichtungen, die schwer beschädigt wurden, ist die Kindertagesstätte von Ochtyrka, einem kleinen Ort im Nordosten der Ukraine. Sie trägt den Namen „Kazka“, was auf Deutsch so viel bedeutet wie „Märchen“.

„Die Schäden des Raketenangriffs haben unsere tägliche Arbeit sehr erschwert und einschränkt.“, erzählt Olena Gorobets, Leiterin des Kindergartens in Ochtyrka. Schon vor dem Beschuss seien die Anlagen veraltet gewesen, aber nach dem Angriff war es kaum noch möglich, den hygienischen Anforderungen an Vorschuleinrichtungen gerecht zu werden. Besonders für die 21 Kinder mit besonderen Bedürfnissen seien durch die Schäden zusätzliche Barrieren entstanden.

Mit der Rehabilitation einiger Waschräume und Toiletten hat arche nova eine alters- und bedürfnisgerechte Umgebung geschaffen, die den Kindern einen hygienischen Kita-Alltag ermöglicht.

"In Kriegszeiten sind Kindergärten mehr als ein Ort des Lernens. Unsere Kinder haben schon so viel Schreckliches erlebt: Angst, Bombenangriffe, Tränen... Deshalb müssen wir mit aller Kraft für das Lächeln eines jeden Kindes kämpfen!"

Yulia Nechai, Mitarbeiterin im Kindergarten „Kazka“ in Ochtyrka

Langjährige Erfahrung im Projektland Ukraine

arche nova ist bereits seit 2015 in der Ukraine tätig. Nach Kriegsbeginn haben wir unsere Aktivitäten stark ausgebaut. Im Rahmen der derzeitigen Maßnahmen in der Not- und Wiederaufbauhilfe unterstützen wir insbesondere gefährdete Personengruppen wie alte und kranke Menschen, Menschen mit Behinderung, Witwen, frauengeführte Haushalte und Kinder.

Für dieses Projekt spenden

35
Ein Hygienepaket, das Produkte für einen Menschen mit Behinderung enthält (z. B. Inkontinenz-Einlagen)
75
300 kg Holzbriketts, die das Zuhause einer Familie für zwei Wochen warmhalten
145
Eine neue Eingangstür für ein im Krieg beschädigtes Wohnhaus

Projektsteckbrief

Projektziel
  • Humanitäre Hilfe und psychosoziale Angebote für die vom Krieg betroffene ukrainische Bevölkerung
  • Wiederaufbauhilfe in den befreiten Oblasten
Zielgruppe

Vom Krieg und seinen Folgen betroffene Menschen im Norden, Osten und Süden der Ukraine, insbesondere vulnerable Gruppen wie alte/kranke Menschen, Menschen mit Behinderung, Witwen, frauengeführte Haushalte, Kinder

Aktivitäten
  • Verteilung von festen Brennstoffen zum Heizen, z. B. Holzbriketts
  • Verteilung von Haushaltsgeräten
  • Instandsetzung beschädigter Wohnhäuser inklusive Dachreparaturen, Austausch von Fenstern, Einrichtung von Luftschutzbunkern
  • Instandsetzung der Wasser- und Abwasserinfrastruktur in Gemeinden, Unterstützung lokaler Versorger mit Materialien und Technik wie Wasserpumpen, Rohrleitungen und Messgeräten
  • Instandsetzung beschädigter sozialer Einrichtungen, Installation von Solaranlagen, Einrichtung von Luftschutzbunkern
  • Wiederherstellung der Wasserversorgung und Hygieneeinrichtungen in sozialen Einrichtungen, darunter Krankenhäuser, Schulen und Kindergärten
  • Stärkung der sozialen Strukturen in den betroffenen Gemeinden, psychosoziale Beratungsangebote für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen, entsprechende Ausbildung von Personen, die in der sozialen Arbeit tätig sind
Projektlaufzeit
Seit Februar 2022
Kooperationspartner
  • New Way
  • Civil Ray of Future
  • Good Actions
  • Strong Communities
  • AWO
Förderer
  • Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
  • Auswärtiges Amt
  • Ukraine Humanitarian Fund der Vereinten Nationen
  • Aktion Deutschland Hilft
  • Private Spenderinnen und Spender
  • Rokada
  • Youth Center
  • Ination

 

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