Die Ukrainerin Liudmyla Brovko steht vor ihrem zertörten Haus in Staryi Saltiw
©arche noVa / Mykhailo Palinchak

Ukraine: Ein menschenwürdiges Leben im Kriegsgebiet

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Der 24. Februar 2022 hat das Leben der Ukrainerinnen und Ukrainer für immer verändert. Mit dem Krieg haben Zerstörung und Angst Einzug in den Alltag der Menschen gehalten. Angst um die eigene Existenz, das eigene Leben – und Angst vor dem, was die Zukunft bringt. arche noVa leistet seit Tag eins der Invasion humanitäre Hilfe und setzt sich dabei besonders für gefährdete Personengruppen ein.
Ukraine
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Nichts ist mehr, wie es war. Für Ukrainerinnen und Ukrainer ist die Welt mit dem 24. Februar 2022 eine andere geworden. Der Krieg hat Spuren hinterlassen – im Land, aber auch in den Menschen selbst. 17,6 Millionen von ihnen – und damit rund 40 Prozent der Bevölkerung – sind laut UNO-Flüchtlingshilfe mittlerweile auf humanitäre Hilfe angewiesen. arche noVa unterstützt Betroffene seit Kriegsbeginn mit Hilfsgütern und beim Wiederaufbau zerstörter Gebäude. Besonders in der kalten Jahreszeit wird diese Hilfe dringend gebraucht.

Fünf Millionen Menschen sind derzeit innerhalb der Ukraine auf der Flucht. Zurück bleibt, wer nicht fliehen kann oder die kräftezehrende und ungewisse Flucht fürchtet. Für sie, die älteren oder kranken Menschen, die Menschen mit Behinderungen, die Witwen und ihre Kinder, wird das Leben mit jedem Tag schwieriger. Bei der Organisation der humanitären Hilfe, die wir vor Ort leisten, haben wir sie deshalb besonders im Blick.

„Unsere Partnerorganisationen in der Ukraine kennen die Bedarfslage vor Ort am besten und sorgen dafür, dass Hilfsgüter genau dort ankommen, wo sie am dringendsten gebraucht werden. In Zukunft wollen wir die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern weiter stärken und so noch mehr Menschen erreichen.“

Sarah Kendziorra, Länderreferentin Ukraine

Insgesamt haben wir gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen seit Kriegsbeginn 14.000 Menschen in den Oblasten Donezk und Dnipropetrowsk mit Hilfsgüterverteilungen erreicht (Stand: 10/2023). Darunter...

•    6.300 Lebensmittelpakete für Familien
•    4.350 Lebensmittelpakete für alleinstehende Menschen
•    4.840 Hygiene-Kits für Familien
•    4.350 Hygiene-Kits für alleinstehende Menschen
•    1.300 Decken und Kissen
•    1.160 Packungen Inkontinenzmaterial für pflegebedürftige Menschen
•    2.150 Küchen-Sets
•    255 Haushaltsgeräte, darunter Kühlschränke, Elektroheizungen, Waschmaschinen und Öfen

Das Zuhause der Menschen liegt in Trümmern – und der Winter steht vor der Tür

Während der Wintermonate sinken die Temperaturen im Nordosten der Ukraine bis weit unter den Gefrierpunkt. Eine beheizbare Unterkunft ist in dieser Zeit lebensrettend. In vielen Regionen der Ukraine wurden vorhandene Heizsysteme aber zerstört, und auch Elektroheizungen bieten wegen der lückenhaften Stromversorgung keinen zuverlässigen Schutz vor der Kälte. Damit die Menschen in den betroffenen Gebieten auf niedrige Temperaturen vorbereitet sind, haben wir bereits 2022 mit der Verteilung von Öfen zum Kochen und Heizen inklusive Brennmaterialien begonnen.

Häufig ist es damit aber nicht getan. Insbesondere im Norden der Ukraine wurden viele Häuser im Zuge der Raketenangriffe schwer beschädigt und sind dadurch unbewohnbar geworden. Deshalb leisten wir in den Oblasten Charkiw, Sumy, Kyjiw und Tschernihiw aktiv Wiederaufbauhilfe. Die Instandsetzung von Heizungsanlagen und Beleuchtung gehört dazu ebenso wie die Dacheindeckung und der Austausch von Fenstern. Wer sein Haus selbst reparieren kann, erhält von uns Werkzeuge und Baumaterial zur Eigenreparatur – so auch der 38 Jahre alte Volodymyr Novytska, der mit seiner Familie in Staryj Saltiw, einem Dorf im umkämpften Osten der Ukraine lebt.

Nach Kriegsbeginn musste die Familie ihre Heimat verlassen und flüchtete nach Winnyzja in der Zentralukraine. Während ihrer Abwesenheit wurde ihr Haus durch Luftangriffe beschädigt. Nun, nach der Befreiung der Region, sind Volodymyr und Nadiia mit ihren zwei Söhnen nach Staryj Saltiw zurückgekehrt, um ihr Zuhause wieder aufzubauen. Über ihren Eindruck bei der Rückkehr in ihren Heimatort erzählt Nadiia:

„Von den 32 Häusern in unserer Straße waren bei unserer Rückkehr 12 völlig zerstört, 20 wurden schwer beschädigt. Wo vorher Häuser gestanden hatten, gab es nur noch verbrannte Stellen oder Mauerreste. Trotz dieser traurigen Situation beschlossen wir, nach Staryj Saltiw zurückzukehren. Wir wollten etwas in unserem Haus, in unserem Dorf tun. Denn wer sonst, wenn nicht wir?“

Ja, ich möchte helfen!

Unsere Not- und Wiederaufbauhilfe erreicht zehntausende Menschen in der Ukraine. Mit ihrer Spende können wir noch mehr bewirken.

Der Reparatur- und Sanierungsbedarf im und am Haus der Familie ist groß. Volodymyr und seine Frau können viele Arbeiten selbst übernehmen. Das Geld für Werkzeug und Baumaterialien fehlt ihnen aber, denn ihre Berufe können sie seit Kriegsbeginn nicht mehr ausüben. arche noVa stellt der Familie deshalb die benötigten Materialien und Werkzeuge zur Verfügung.

Neben dem Zuhause von Nadiia und Volodymyr wurden mit Unterstützung von arche noVa seit Kriegsbeginn 211 weitere Gebäude repariert, darunter auch 7 gemeinnützige Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten und Sozialzentren. Zwei der wiederaufgebauten Kindergärten verfügen nun auch über einen Luftschutzkeller, der im Fall eines erneuten Angriffs Schutz bietet.

Langjährige Erfahrung im Projektland Ukraine

arche noVa ist bereits seit 2015 in der Ukraine tätig. Nach Kriegsbeginn haben wir unsere Aktivitäten stark ausgebaut. Im Rahmen der derzeitigen Maßnahmen in der Not- und Wiederaufbauhilfe unterstützen wir insbesondere gefährdete Personengruppen wie alte und kranke Menschen, Menschen mit Behinderung, Witwen, frauengeführte Haushalte und Kinder.

Für dieses Projekt spenden

33
Ein Quadratmeter Dacheindeckung für die Reparatur eines bombardierten Hauses
70
10 Kanthölzer à 2,50 Meter Länge für die Instandsetzung von Wohnraum
190
Einbau eines neuen Standardfensters in ein beschädigtes Gebäude

Projektsteckbrief

Projektziel
  • Humanitäre Hilfe für die vom Krieg betroffene ukrainische Bevölkerung
  • Wiederaufbauhilfe. in den befreiten Oblasten Charkiw, Sumy, Kyjiw und Tschernihiw

 

Zielgruppe

Vom Krieg und seinen Folgen betroffene Menschen, insbesondere vulnerable Gruppen wie alte/kranke Menschen, Menschen mit Behinderung, Witwen, frauengeführte Haushalte, Kinder

Aktivitäten
  • Verteilung von Lebensmitteln, Trinkwasser, Hygiene-Kits und Hilfsgütern wie Decken & Haushaltsgegenständen
  • WASH-Instandsetzungen und Schaffung alternativer Wasserquellen für Kommunen
  • Wiederaufbau zerstörter/beschädigter privater Gebäude und sozialer Einrichtungen inklusive Heizungssystemen, Elektroinstallation & Beleuchtung
  • Bereitstellung benötigter Baumaterialien/Werkzeuge für die Reparatur in Selbsthilfe
Projektlaufzeit
Seit Februar 2022
Kooperationspartner
  • New Way
  • Civil Ray of Future
  • Good Actions
  • Strong Communities

 

Förderer
  • Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
  • Aktion Deutschland Hilft
  • Help – Hilfe zur Selbsthilfe e.V.
  • Sächsische Staatskanzlei
  • Wilo-Foundation
  • Private Spenderinnen und Spender

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