Sven Seifert, Geschäftsführer und Auslandsprogrammleiter von arche noVa – Initiative für Menschen in Not e.V., wird heute mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Die Auszeichnung überreicht Ministerpräsident Stanislaw Tillich um 14 Uhr in der Sächsischen Staatskanzlei.
Schon zu DDR-Zeiten wollte Sven Seifert „Entwicklungshelfer“ werden, andere Menschen und Kulturen kennenlernen und dies mit sozialem Tun verbinden. Nur wenige Jahre nach der sogenannten politischen Wende, 1992, als die meisten vor allem mit sich selbst beschäftigt waren und Pauschalreisen buchten, stellte Sven Seifert seine Energie und Expertise in den Dienst einer ersten großen Hilfsaktion.
Mit ausgedienten NVA-Lastwagen, die zuvor eigenhändig instand gesetzt werden mussten, steuerte er im Team mit xx weiteren jungen, engagierten Dresdnerinnen und Dresdnern einen Hilfsgütertransport über 11 Ländergrenzen nach irakisch Kurdistan, um die von kriegerischen Auseinandersetzungen betroffene Zivilbevölkerung zu unterstützen und damit die Welt ein Stück gerechter zu machen. Anschließend gründeten die Initiatoren des Projektes arche noVa – Initiative für Menschen in Not e.V. – einzigartig in den neuen Bundesländern.
Irakisch Kurdistan zählt auch heute noch zu den Einsatzländern des inzwischen zu einer interantional anerkannten Hilfsorgainsation gewachsenen Vereins, den Sven Seifert seit 1992 als Initiator, Vorstand und Auslandsprogrammleiter sowie seit 2009 auch als Geschäftsführer entscheidend geprägt hat. Dabei scheute er nie, auch persönliche Risiken einzugehen.
Mit seiner Fähigkeit, technische, geopolitische und soziale Kenntnisse miteinadner zu verknüpfen und seiner Überzeugungskraft hat Sven Seifert dafür gesorgt, dass arche noVa als Hilfsorganisation zu einem geschätzten Partner nationaler und internationaler Institutionen, wie dem Auswärtigen Amt, wurde und weltweit Nothilfe- und Entwicklungsprojekte in über 40 Ländern umsetzte. In der knapp 25-jährigen Vereinsgeschichte entwickelte sich arche noVa, nicht zuletzt dank des ingenieurstechnischen Hintergrunds von Sven Seifert zum Experten im Bereich Wasser, Sanitär und Hygiene, der bisher über zwei Millionen Menschen weltweit den Zugang zu Trinkwasser und sanitären Anlagen ermöglichte. Dabei legte Sven Seifert von Anfang stets großen Wert darauf, lokale Stakeholder und die Bevölkerung vor Ort im Sinne der Selbsthilfe einzubeziehen.
Sven Seifert wurde 1962 geboren und hat zunächst eine Ausbildung zum Kfz-Schlosser gemacht. Neben der Berufstätigkeit holte er an der Abendschule das Abitur nach und studierte anschließend Maschinenbau sowie Uweltschutz (postgradual). Schon damals galt sein Interesse nicht nur der Technik sondern auch gesellschaftspolitisch und öklogischen Fragen. Sein Motto lautet: „Es reicht nicht nur mit Worten engagiert zu sein, man muss etwas mit seinem Tun bewirken, damit sich die Welt positiv verändert – auch gegen Widerstände.“ Zu seinen größten Wünschen zählt, dass das zivilgesellschaftliche Engagement der vielen Menschen in Deutschland stärker anerkannt wird, sei es von der Politik als auch von den Medien.