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Fünfter Jahrestag Syrienkonflikt - Sächsische Hilfsorganisation weitet humanitären Einsatz aus

Syrien
arche noVa stockt Hilfsprojekt um 150.000 Euro auf insgesamt mehr als 8,3 Millionen Euro auf und setzt damit ein Gegengewicht zur das Bild prägenden Fremdenfeindlichkeit im Freistaat

Fünf Jahre nach Ausbruch des bewaffneten Konflikts in Syrien stockt arche noVa – Initiative für Menschen in Not e.V. seine humanitäre Hilfe vor Ort um 150.000 Euro auf. „Unser Einsatz wird dringender gebraucht als je zuvor, die Lage hat sich erneut drastisch verschlechtert. Seit 2012 ist arche noVa in Syrien in unmittelbarer Nähe der umkämpften Gebiete aktiv und unterstützt die notleidende Zivilbevölkerung mit dem Lebensnotwendigsten. Unsere Arbeit bildet ein deutliches Zeichen für Solidarität und Menschlichkeit und damit auch ein starkes Gegengewicht zur das Bild prägenden Fremdenfeindlichkeit in unserem Bundesland“, sagt Frank Engel, Mitglied der Geschäftsführung von arche noVa am Freitag in Dresden.

Das Projektgebiet von arche noVa im Norden des Landes ist Ziel tausender Familien, die trotz vermeintlicher Waffenruhe weiter vor Bombardements und Angriffen fliehen. Aktuell versorgt das arche noVa Team 14.000 Menschen per Lastwagen mit Wasser, organisiert die Brotproduktion für 12.000 Menschen und verteilt Lebensmittel und Hygienematerialien. „Die Not ist unbeschreiblich, der Hilfsbedarf enorm. Viele Familien sind zwischen den Fronten gefangen und die Grenzen kaum passierbar“, berichtet Projektleiterin Lisa Beyer, die gerade von einer Reise in die Region zurückgekehrt ist. „Unsere Kollegen vor Ort nutzen die brüchige Feuerpause so gut es geht, um die Versorgung der Zivilbevölkerung zu verbessern“, erläutert Lisa Beyer.

Neben der umfangreichen Nothilfe leistet arche noVa, wo immer es möglich ist, nachhaltige Arbeit. Dazu zählt vor allem das Engagement im Bildungsbereich. Aktuell unterstützt arche noVa drei syrische Schulen. Etwa 71 Lehrerinnen und Lehrer erhalten von arche noVa ein kleines Gehalt, um den Unterricht für rund 2.520 Kinder aufrecht zu erhalten. „Das ist unser Beitrag dafür, dass nicht noch mehr syrische Kinder zu einer verlorenen Generation werden“, betont Projektleiterin Beyer. Darüber hinaus engagiert sich arche noVa in der Abwasser- und Müllbeseitigung sowie mit Wasserversorgungsprojekten. 29.000 Menschen nutzen die von arche noVa in Kooperation mit der polnischen Organisation PAH instand gesetzten Brunnen, Pumpen und Ausgabestellen. Das gesamte Projektbudget umfasst bisher 8,3 Millionen Euro.

Seit Beginn des Projektes musste das Einsatzteam von arche noVa die Arbeit immer wieder an die sich verändernde Sicherheitslage vor Ort anpassen. Zum fünften Jahrestags des Kriegsbeginns in Syrien ruft die Organisation dazu auf, gerade jetzt zu spenden, da die Anzahl der Hilfsbedürftigen so groß ist wie nie zuvor. Die Vereinten Nationen beziffern Ende Februar die Zahl der Hilfsbedürftigen im Land auf 13,5 Millionen Menschen.

4,8 Millionen Syrerinnen und Syrer haben bisher das Land verlassen, die meisten von ihnen leben in den Nachbarstaaten Türkei, Libanon und Jordanien. Seit 2015 unterstützt arche noVa auch außerhalb Syriens geflüchtete Familien aus dem Bürgerkriegsland. Im Libanon ermöglichen die humanitären Helfer den Betrieb von zwei Schulen und die Betreuung von über 450 Mädchen und Jungen. Das Engagement von arche noVa für syrische Familien wird nicht zuletzt von der Flüchtlingshilfe in Sachsen abgerundet, die die Arbeit freiwilliger Helfer unterstützt.

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