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arche noVa appeliert an Menschlichkeit im Syrienkonflikt

Syrien
„Wir sind entsetzt, was derzeit in Syrien passiert. Wir fordern, dass es humanitären Zugang zu den akut von Flucht und Vertreibung Betroffenen gibt und appellieren an die Verantwortlichen, sich dafür einzusetzen. Menschlichkeit ist nicht verhandelbar“, betont Mathias Anderson, Geschäftsführer von arche noVa.

Die Dresdner Hilfsorganisation ist seit 2012 in Syrien aktiv. Trotz andauernder Eskalationen werden in der Region Idlib weiterhin Wasser, Brot und Lebensmittel verteilt, es gibt Winterkleidung für Kinder und notdürftig hergerichteten Wohnraum für Familien.

„Die Menschen sind verzweifelt, viele sind seit Monaten auf der Flucht. Schon bei der letzten großen Offensive im Spätsommer gab es nicht mehr genügend Wohnraum für alle. Selbst jetzt im Winter leben Familien unter Bäumen am Straßenrand und es kommen immer mehr neue Geflüchtete dazu“, sagt Wael Khedr, Projektverantwortlicher für die Nothilfe von arche noVa in Syrien.

Der Syrer, der selbst aus Idlib stammt, beobachtet die Lage derzeit von Dresden aus. Er steht in engem Kontakt mit dem arche noVa-Team vor Ort. Die Kolleginnen und Kollegen sind selbst immer wieder von den Kampfhandlungen betroffen.

„Von unserem Team aus 25, mussten 15 in den letzten Wochen selbst fliehen. Nicht alle von ihnen konnte eine Wohnung mieten, manche mussten notdürftig bei Verwandten oder Bekannten unterkommen“, sagt Wael Khedr.

Seit dem Jahreswechsel sind mehr als 900.000 Menschen vor den Regierungstruppen geflohen, Zehntausende leben auf der Straße. Die Zustände im Norden von Idlib sind katastrophal: allein die Anzahl Vertriebener auf engstem Raum und ohne Ausweg, dazu Winter mit Schnee und Minusgraden und die ewige Angst vor erneutem Beschuss. Es fehlt an allem.

„Eigentlich haben wir die Ausgabe der Hilfsgüter bisher immer systematisch und monatsweise geplant, aber im Moment verteilen wir in Abstimmung mit den Vertretern der informellen Lager und den Vertretern der Gastgemeinden so viel wie möglich, überwiegend kurzfristig an Neuankömmlinge und an die Bedürftigsten unter ihnen, darunter alleinerziehende Frauen, Familien mit mehr als fünf Kindern oder mit kranken Familienangehörigen“, sagt Wael Khedr. Insgesamt werden im Moment 11.500 Familien mit Lebensmitteln und Wasser versorgt. 2.700 Kinder bekommen warme Unterwäsche, Mützen, Schals und dicke Jacken. „Die Kinder leiden am meisten. Sie verstehen oft gar nicht, was geschieht, haben alles verloren. Immer wieder sehen wir auch Familien, die von minderjährigen Familienoberhäuptern geführt werden, die schon so jung die Verantwortung für die ganze Familie tragen müssen. Hier versuchen wir direkt zu unterstützen.“

Ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit von arche noVa in den Fluchtgebieten nördlich von Idlib und südlich der Grenze zur Türkei, ist neben der Verteilung von Lebensmitteln auch die notdürftige Renovierung halbfertiger oder teilweise zerstörter Wohngebäude, um den Geflüchteten Schutz vor Kälte und Regen zu bieten. Bisher wurden 150 Wohnungen notdürftig instandgesetzt, 60 weitere Wohnungen werden folgen, wo derzeit Fenster und Türen eingebaut und sanitäre Einrichtungen repariert werden. Eigentlich war eine Wohnung für je eine Familie vorgesehen, im Moment ziehen in der Not in jede fertige Wohnung mindestens drei Familien ein. „Wir können nur hoffen, dass die Menschen dann auch hier bleiben können und nicht erneut fliehen müssen“, so Wael Khedr. Die Sorge ist berechtigt, denn die Gefechte rücken immer wieder näher, zerstören Wohngebäude, Schulen, Krankenhäuser.

„Aber so lange es irgendwie geht, versuchen wir Hilfe zu leisten. Das ist alles, was wir tun können.“, betont Wael Khedr.

Für die humanitäre Hilfe in Syrien ist arche noVa dringend auf Spenden angewiesen.

Spendenkonto arche noVa, Stichwort Syrien
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE17370205000003573500
BIC: BFSWDE33XXX

Pressekontakt:

Dana Ritzmann

Pressereferentin
Tel: 0351 | 481984 16
E-Mail:dana.ritzmann [at] arche-nova.org

arche noVa - Initiative für Menschen in Not e.V. ist eine international tätige Hilfsorganisation, die sich auf Wasser- und Sanitärversorgung sowie Hygieneaufklärung spezialisiert hat. Seit 1992 unterstützt arche noVa Menschen, die durch Krisen, Konflikte und Naturkatastrophen unverschuldet in Not geraten. Von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu nachhaltigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit arbeitet arche noVa mit einheimischen Partnerorganisationen und den betroffenen Menschen nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe zusammen. Hierzulande fördert der Verein das Globale Lernen in Form von Schulprojekttagen, außerschulischer Jugendarbeit, Erwachsenenbildung und der Fachstelle Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung in Sachsen.

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