Unser Kenia-Projekt passt haargenau in diese Kategorie. Denn in dem von Wasserknappheit und langen Trockenzeiten geprägten Makueni und Machakos Counties wird der Zugang zu Wasser durch naturnahe Speicherung ermöglicht. Das Mittel dazu sind Sanddämme. Gemeinsam mit unserer lokalen Partnerorganisation ASDF und den Selbsthilfegruppen der Dörfer bauen wir im aktuellen Projekt 20 solcher Dämme. Sie fangen das kostbare Regenwasser auf, welches in den ansonsten ausgetrockneten Flussbetten einfach abfließt. Gespeichert wird es über mehrere Monate in einer Sandfläche, die sich im Laufe der Zeit vor den Dämmen sammelt und zum Schluss etliche Meter tief ist.
Die Vorteile dieser naturnahen Speicherung liegen auf der Hand:
• Mehr Wasser bleibt an Ort und Stelle verfügbar.
• Weniger Wasser fließt ab oder verdunstet.
• Der Grundwasserspiegel wird angereichert.
• Der Sand dient zugleich als Filtermedium.
Dabei bleibt der Eingriff in die Natur gering. Zwar wirken die Zementmauern auf den ersten Blick wie Fremdkörper in der ländlichen Umgebung. Doch die Dämme sind so konstruiert, dass in der Regenzeit genügend Wasser überläuft und somit flussabwärts liegende Gemeinden keine negativen Folgen spüren.
Die Vereinten Nationen streichen die positive Wirkung der Sanddämme heraus: Neben der Trinkwassergewinnung ermöglichen sie Kleinbauern die Bewässerung ihrer Felder und steigern die Ernteerträge. Verbesserte Nahrungsmittelversorgung und weitere Einkommenschancen eröffnen sich.
In einer eigenen Studie kommt unsere Partnerorganisation Africa Sand Dam Foundation zu den selben Ergebnissen. In den Kommunen aus unserem Vorgängerprojekt geben über 60 Prozent der befragten Familien an, seit dem Projekt deutlich bessere Ernten und Einkommensmöglichkeiten zu haben. Auch ihre eigene Ernährungssituation beschreiben sie als deutlich verbessert.
„Unsere Familie braucht 100 Liter Wasser pro Tag. Vor dem Bau des Sanddamms und des Brunnens haben wir unser Wasser am weit entfernten Tawa Fluss geholt. Da gab es lange Schlangen und das Ganze konnte bis zu zwei Stunden dauern. Außerdem war das Wasser nicht mal sicher, um es zu trinken. Jetzt mit unserem Brunnen am Damm habe ich Zugang zu sauberem Wasser und muss nicht mehr weit laufen, um meine Container zu füllen. Auch das Vieh hat genug Wasser und ich kann die Felder bewässern.“
Die Lösung der lokalen Wasserkrise ist der Schlüssel für die positiven Entwicklungen vor Ort. Unser naturnahes Projekt schafft Versorgungssicherheit, auch in Dürrephasen. Während etliche Familien zuvor bis zu 12 Kilometer zurücklegen mussten, um an Wasser zu kommen, erreichen sie die nächste Handpumpe am Rande eines Sanddamms in weniger als zwei Kilometern.
Um noch mehr Familien in den trockenen Gebieten Zentralkenias mit Wasser zu versorgen, bitten wir Sie zum Weltwassertag um eine Spende.
Wie sehr die Familien vom Zeitgewinn durch die Wasserversorgung profitieren und welche Fortschritte die Landwirtschaft macht, lesen Sie in unserer Projektbeschreibung.
Welche Potentiale in naturnahen Lösungen für lokale Wasserkrisen sind, können Sie auf der Website der Vereinten Nationen zum Weltwassertag (Englisch) nachlesen.