Dresden, 24.05.2023
Am 28. Mai ist Tag der Menstruationshygiene. Der weltweite Aktionstag soll auf die Bedeutung einer guten Menstruationshygiene aufmerksam machen – und darauf, dass Vorurteile gegenüber der Periode längst nicht der Vergangenheit angehören.
Obwohl weltweit täglich schätzungsweise 300 Millionen Frauen und Mädchen menstruieren, gilt für viele von ihnen: Wer menstruiert, verliert – oft vor allem die Chance auf Bildung und ein selbstbestimmtes Leben mit existenzsicherndem Einkommen. Weil die Periode vielerorts stark tabuisiert ist und Menstruierende als unrein gelten, werden sie während ihrer Blutung vom sozialen Leben ausgeschlossen, dürfen zum Beispiel keine öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Betroffene Mädchen verpassen aufgrund ihrer Periode durchschnittlich 14 % des Schulunterrichts – und lernen so unter erschwerten Bedingungen.
Die 17-jährige Warda Abdi Mohamed aus Somalia, die die Jowhar Bille School in einem Projektgebiet von arche noVa besucht, hat lange Zeit unter der Stigmatisierung der Periode gelitten: „Ich habe mindestens fünf Tage im Monat im Unterricht gefehlt, weil ich Angst davor hatte, mich zu schämen oder blamiert zu werden“, erzählt sie PAH, der lokalen Partnerorganisation von arche noVa. Schuldirektor Mohamed Abdi Osman bestätigt, dass viele Mädchen eine hohe Zahl an Fehlstunden haben. Sobald sie ins Menstruationsalter kommen, breche die Mehrzahl der Schülerinnen ihre Schullaufbahn sogar ganz ab.
Das Tabu muss weg – ganzheitlich und nachhaltig
„Keine Gesellschaft kann es sich leisten, die Hälfte der Bevölkerung kleinzuhalten. Projekte, die Mädchen und Frauen stärken, sind ein entscheidender Weg zu positiver Entwicklung für alle“, sagt Milena Hardt, Länderreferentin Mali und Uganda bei arche noVa. Mit Workshops zum Thema Menstruation wie z. B. in Mbeya, Uganda, soll der Diskriminierung von Frauen und Mädchen langfristig entgegengewirkt werden. In die Veranstaltungen, die arche noVa in Zusammenarbeit mit der lokalen Partnerorganisation KWDT organisiert, werden deshalb auch Männer aktiv eingebunden.
Mike Zaka Sommerfeldt, Schauspieler und Botschafter für die Mission von arche noVa, findet deutliche Worte, wenn es um die Stigmatisierung der Menstruation geht: „Kein Mädchen, keine Frau soll sich schämen und über das Körperliche hinaus Probleme haben müssen – wegen einer ganz natürlichen Sache. Ohne die wir übrigens alle nicht auf der Welt wären.“
Menstruieren im Krisengebiet: Die Periode macht keine Pause
Sichere Hygieneartikel, Zugang zu sauberem Wasser und geschlechtergerechten Toiletten – all das steht Menstruierenden in Kriegsregionen oder nach Katastrophen oft nicht zur Verfügung. Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als ihre Blutung mit Stoffresten, schmutzigen Tüchern oder Blättern aufzufangen, wodurch sie schwere Infektionen und im schlimmsten Fall eine Blutvergiftung riskieren. Mit der Verteilung von Hygieneartikeln und dem Bau geschlechtergerechter Sanitäranlagen in Krisengebieten hilft arche noVa Mädchen und Frauen dabei, ihre Menstruation sicher und mit entsprechender Privatsphäre zu regeln.
Gesprächsangebot:
Für Hintergrundinformationen zum Tag der Menstruationshygiene und der Projektarbeit von arche noVa in Bezug auf Menstruationshygiene vermitteln wir Ihnen gern ein Gespräch mit Milena Hardt, Länderreferentin Mali und Uganda bei arche noVa.
- Weiterführende Informationen in unserer Nachrichtenmeldung
- Bildmaterial
- Mehr über den Tag der Menstruationshygiene auf der Seite zum Menstrual Hygiene Day von Wash United
Pressekontakt:
Alexandra Kretschmann
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