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Welttoilettentag: arche noVa kämpft gegen die globale Sanitärkrise

17.11.2023 - 14:48 - Welt
Schnell mal auf die Toilette gehen – das können knapp 3,5 Milliarden Menschen nicht. Für arche noVa ist der Welttoilettentag am 19. November deshalb ein wichtiger Anlass, um auf die Bedeutung sanitärer Anlagen und unsere Projekte in diesem Bereich aufmerksam zu machen.

„Jeder Mensch, der keinen Zugang zu sanitärer Grundversorgung hat, ist einer zu viel“, sagt Gesa Himmelrath aus unserer Kommunikationsabteilung. Sie hat vor Kurzem mehrere Gemeinden am Victoriasee in Uganda besucht, in denen wir mit der lokalen Partnerorganisation KWDT Sanitäranlagen gebaut haben. Im Gespräch mit den Menschen vor Ort wurde für sie deutlich, welchen Unterschied sichere sanitäre Anlagen machen: „Die Toiletten haben einen riesigen Einfluss auf die Gesundheitssituation der Menschen, aber auch auf das gesamte Leben in der Gemeinschaft.“ 

Ohne Toiletten ist die Gesundheit in Gefahr

Insgesamt wurden in unserem laufenden Projekt in vier Gemeinden sanitäre Anlagen, bestehend aus mehreren Toiletten, errichtet. Zuvor blieb den Bewohnerinnen und Bewohnern nichts anderes übrig, als sich im Freien zu erleichtern. Bei Regen wurden die Fäkalien in den See gespült, aus dem die Menschen auch ihr Trinkwasser entnehmen. Hinzu kommt die Gefahr, dass Insekten Fäkalkeime übertragen – entsprechend häufig treten in der Region Infektionskrankheiten auf. Mit dem Bau von Sanitäranlagen und Wasserversorgungssystemen kann dem wirkungsvoll begegnet werden. arche noVa setzt mit KWDT seit 2014 WASH-Projekte in Uganda um, und hat damit bereits mehrerer 10.000 Menschen erreicht. 

„Seit es die Toiletten gibt, ist die Umgebung sehr sauber. Sie funktionieren sehr gut und wir schätzen die gute Arbeit, die arche noVa leistet“, sagt, Christine Rakik, Mitarbeiterin des Bulika Health Centers.

Sanitäre Anlagen schützen und stärken Frauen

Für Frauen und Mädchen verändert der Bau von Toiletten besonders viel, denn sie leiden am meisten unter dem Fehlen sanitärer Anlagen. Zum einen sind sie im Freien einem Risiko für Missbrauch und Angriffe ausgesetzt, zum anderen fehlt ihnen die Möglichkeit, ihre Menstruationshygiene sicher und in Würde zu regeln. Für einen Teil der Mädchen endet mit dem Einsetzen der Periode sogar der Bildungsweg, wenn sie an ihrer Schule keine Toiletten haben.

Der Katosi Women Development Trust hat die Hygienebedürfnisse der Frauen im Fokus. Mit der Gründung von Selbsthilfegruppen stärkt die Organisation die gesundheitliche Situation der Frauen und ihre Rolle in der Gesellschaft. Auch deshalb bestehen die speziell geschulten Toilettennutzerkomitees der Gemeinden, die sich um die Sauberkeit und Instandhaltung der Anlagen kümmern, in erster Linie aus Frauen. Das gilt auch für den Service des Abpumpfahrzeugs, das von Frauen gesteuert und bedient wird. Sie entleeren die Sickergruben. 

Letzter Schritt: Entleerung der Sickergruben  

Seit vier Jahren gehört Sharon Namanda aus Mpenja zum Team der Operatoren am Entsorgungsfahrzeug, das regelmäßig die kommunalen Toiletten und Schultoiletten entleert. Zudem ist die 48-jährige Mutter von sechs Kindern bei KWDT zur Mechanikerin ausgebildet worden. Sie übernimmt Reparaturen an Wassersystemen. Zusammen mit ihrer kleinen Landwirtschaft reichen die Einkünfte aus den beiden Jobs der Alleinerziehenden, um für ihre Familie zu sorgen.

arche noVa für das Menschenrecht auf Sanitärversorgung

Nicht nur in Uganda macht sich arche noVa für das Thema Sanitärversorgung stark. Zu den weiteren Projektländern, in denen Toilettenbau und Sanitärhygiene zu den Aktivitäten zählen, gehören 

  • Kenia
  • Somalia
  • Irak
  • Myanmar
  • Syrien
     

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