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Unterstützung weiterhin notwendig

24.02.2023 - 12:45 - Ukraine
Vor einem Jahr begann der russische Angriff auf die Ukraine. Mit humanitärer Hilfe und Wiederaufbauhilfe hat arche noVa seither über 30.000 Menschen erreicht. Angesichts der winterlichen Temperaturen und anhaltender Gefechte im Osten des Landes ist die Bevölkerung weiterhin dringend auf Unterstützung angewiesen.

Mit dem Einmarsch russischer Truppen am 24. Februar 2022 begann für die Menschen in der Ukraine ein nicht enden wollender Albtraum. Etwa in der nordukrainischen Stadt Okhtyrka. Gleich am ersten Tag des Krieges rollten hier die Panzer an den Fenstern des Kindergartens mit dem magischen Namen „Kazka“, was auf Ukrainisch Märchen bedeutet, vorbei. „Im Mai trafen Teile einer Rakete unseren Spielplatz. Und auch alle aus Metall und Plastik gefertigten Konstruktionen, eingeschlossen 129 Fenster und neun Türen, wurden zerstört“, erzählte uns Olena Horobets, die Leiterin des Kindergartens. Für die hier betreuten 174 Kinder in elf Altersgruppen war der Alltag, wie sie ihn kannten, auf einen Schlag vorbei.

Kälte bedroht gefährdete Bevölkerungsgruppen

Seit Monaten schon ist Okhtyrka, wie viele andere Gebiete im Norden des Landes, wieder unter ukrainischer Kontrolle. Doch die Schäden sind immer noch gewaltig. Besonders jetzt, wo die Temperaturen tief unter dem Gefrierpunkt liegen, sind viele Menschen schutzlos der Kälte ausgeliefert, da ihre Häuser kaputt sind, Heizsysteme nicht mehr funktionieren und soziale Einrichtungen und zivile Infrastrukturen gezielt zerstört wurden.

Auch im weiterhin stark umkämpften Osten des Landes ist Winterhilfe dringend notwendig. „Viele Menschen konnten und können nicht fliehen, da sie aufgrund von Krankheit, Alter, Armut oder einer Beeinträchtigung an ihren Lebensort gebunden sind“, sagt Sarah Kendziorra, die als Referentin Auslandsprogramme bei arche noVa die Projekte in der Ukraine betreut. „Gleichzeitig sind viele Organisationen nach Beginn der Invasion in den Westen des Landes geflohen", sagt Kendziorra und ergänzt:

"Um den besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen weiterhin Hilfe zu leisten, haben wir uns bewusst dazu entschieden, das Hauptaugenmerk auf den Osten des Landes zu legen“

Mit Nothilfe bisher über 30.000 Menschen erreicht

Dank unseres langjährigen Engagements vor Ort konnten wir bereits kurz nach Beginn der Invasion gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen Nothilfemaßnahmen starten. Mit den Partnern New Way und Strong Communities organisieren wir seither die Versorgung von Binnenvertriebenen in der Großstadt Dnipro und, soweit es die Sicherheit zulässt, Verteilungen von Hilfsgütern in Orten nahe der Frontlinie im Gebiet Donezk. Diese beinhalten unter anderem Lebensmittel, Wasser, Hygienekits und, besonders jetzt im Winter wichtig, Decken, Kleidung, Öfen und Brennstoffen.

Mit Wiederaufbauhilfe unterstützen wir zudem die Gebiete im Norden des Landes, die wieder unter ukrainischer Kontrolle stehen. Auch hier liegt unser Fokus auf besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen. Um sie vor der Kälte zu schützen, haben wir bereits rund 150 beschädigte Privathäuser saniert, in 100 Haushalten die Heizungsanlage repariert und zehn soziale Einrichtungen wie Krankenhäuser und Kindergärten wiederaufgebaut – unter ihnen auch den Kindergarten „Kazka“ in Okhtyrka. Dank neuer, dichter Fenster und einer funktionierende Heizung dient das Gebäude in der stark zerstörten Stadt nun als Wärmestube. Außerdem kümmern wir uns auch um den Wiederaufbau der WASH-Infrastruktur in 7 Kommunen, in dem wir diese beispielsweise mit Wasserlaboren ausstatten.

„Dank der großen Solidarität konnten wir bereits viel bewirken. Bis jetzt hat arche nova über 30.000 Menschen mit Not- und Wiederaufbauhilfe erreicht“, sagt Dmytro Drizhd, Leiter des Länderbüros von arche noVa in der Ukraine. Doch angesichts der schwierigen humanitären Lage im Land blickt er auch mit Besorgnis den kommenden Monaten entgegen: „Damit wir die Hilfe vor Ort weiterhin leisten können, ist Unterstützung nach wie vor dringend notwendig.“

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