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Trinkwasserlieferung und weitere Nothilfe für Menschen aus überschwemmter Stadt Beledweyne

01.06.2023 - 09:54 - Somalia
Sturzartige Regenfälle in Zentral-Somalia haben die Stadt Beledweyne Mitte Mai zum Katastrophengebiet gemacht. Sämtliche Stadtteile und fast alle 425.000 Bewohnerinnen und Bewohner sind betroffen. Ihre Versorgung ist nicht sichergestellt. Deshalb leistet arche noVa mit der langjährigen Partnerorganisation PAH seit dieser Woche Nothilfe vor Ort. Wir verteilen Trinkwasser, Hygienesets, Zeltplanen und Decken und sichern die Sanitärversorgung für 1.000 besonders schwer Betroffene.

Heftiger Starkregen ist in den letzten Wochen in Zentral-Somalia niedergegangen und hat auch unser Projektgebiet getroffen. Besonders dramatisch ist die Situation in der Stadt Beledweyne, wo sämtliche Wohngebiete, das Stadtzentrum und benachbarte Dörfer von den Wassermassen des über die Ufer getretenen Shabelle überflutet wurden. Die Menschen haben sich in höher gelegene Orte und Dörfer in Sicherheit gebracht. Ein Großteil von ihnen benötigt dringend humanitäre Hilfe.

An erster Stelle gefragt: WASH (Wasser, Sanitär und Hygiene)

Die Überschwemmungen haben die Wasserquellen, aus denen sich die Menschen in Beledweyne versorgen, verseucht und die sanitären Einrichtungen getroffen. Die Kommune steht vor der gewaltigen Aufgabe, sichere Wasserstellen einzurichten, provisorische Latrinen zu errichten und Hygienemaßnahmen zu fördern, um den Ausbruch von durch Wasser übertragenen Krankheiten wie Cholera zu verhindern. Die Dimension der Aufgabe geht jedoch weit über die verfügbaren Ressourcen vor Ort hinaus. Der Bürgermeister von Beledweyn ruft die internationale Gemeinschaft zu schneller und dringender Hilfe für die betroffenen Menschen auf, um Leben zu retten und die Gesundheit der Betroffenen zu schützen.

Unsere lokale Partnerorganisation PAH (Polish Humanitarian Action) hat bereits kurz nach der Katastrophe eine erste Bedarfsermittlung durchgeführt. Demzufolge ist nicht nur die Bevölkerung betroffen, sondern auch viele vor anderen Krisen und Konflikten im eigenen Land Vertriebene. Die Menschen haben die Stadt verlassen und sind in höher gelegene Orte in Ceeljaale, Ceelgaal, Banaaneey, Qowlad und Hiraan Bille geflüchtet. Etliche dieser Orte können nur mithilfe von Traktoren erreicht werden, da die Hauptstraße völlig überflutet ist. PAH berichtet von einem großen Hilfsbedarf. Deshalb rufen wir dringend zu Spenden für den arche noVa-Nothilfefonds auf.

Trinkwasserlieferungen für 1.000 betroffene Haushalte

In Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden und Gemeindevorstehern wird die Nothilfe von arche noVa 1.000 aus der Stadt vertriebene Familien erreichen. Existenziell wichtig ist dabei die Trinkwasserversorgung. Mit Lastwagenlieferungen werden wir diese für einen Zeitraum von 30 Tagen sichern. Dabei erhält jeder Haushalt täglich 45 Liter sauberes Wasser. Zudem verteilt PAH im Rahmen unserer gemeinsamen Nothilfe Hygienesets mit Seifen, Eimern und Damenbinden. Weil die Betroffenen nichts als das, was sie am Leibe trugen, mitnehmen konnten, erhalten sie zudem Schlafmatten, Decken, Moskitonetzen und Plastikplanen. So können sie sich an ihren provisorischen Fluchtorten vor Kälte und Nässe besser schützen. Abgerundet wird dieser Einsatz mit dem Bau von 20 kommunalen Notlatrinen.

„Humanitäre Hilfe wird in Somalia dringend benötigt. arche noVa ist an der Seite der Menschen, die gerade am eigenen Leibe erfahren, dass der Klimawandel zu Katastrophen führt.“

Marina Thomopoulou, Länderreferentin Ostafrika

Wassermassen auf steinharten Böden

Die starken Niederschläge zu Beginn der Gu genannten Regensaison konnten sich besonders verheerend auswirken, weil die Böden nach fünf hintereinander ausgefallenen Regenzeiten steinhart sind und so gut wie keine Feuchtigkeit aufnehmen können. Somalia hat, wie weitere Länder Ostafrikas, unter einer langanhaltenden Dürreperiode gelitten, die zum Verlust von Vieh und Ernten sowie zur Verschlechterung der Vegetation und der Bodentopografie geführt hat. Die schweren Sturzfluten trafen die Menschen somit, als ihre Bewältigungsmechanismen bereits ausgezehrt waren.

In Beledweyn ist neben Straßen, Gebäuden, Telefonleitungen und Kliniken nicht zuletzt auch der Hauptmarkt, der die Stadt mit Grundbedarfsartikeln versorgte, überschwemmt, was die Situation zusätzlich verschlimmert. Die Preise für Grundbedarfsartikel sind bereits in die Höhe geschnellt sind. Trotz des jetzt eingetretenen Gu-Regens ist die Gefahr einer Hungersnot in Somalia nicht gebannt. Unser Engagement in dem von vielen Krisen gezeichneten Land ist somit stärker gefragt als je zuvor. Mehr über arche noVa in Somalia lesen Sie hier.

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