Mit der langjährigen Partnerorganisation New Way ist arche noVa derzeit unter anderem in Dnipro im Einsatz, einer Stadt in der Ostukraine, in der sich sehr viele Geflüchtete aus Mariupol, Charkiw und weiteren umkämpften Orten aufhalten. Nur wenige Tage nach Beginn des russischen Angriffskrieges verwandelten Freiwillige deshalb beispielsweise das Kulturzentrum der Stadt zu einer Notunterkunft.
Maria floh mit ihrer Tochter und Enkelin
Im „Kulturna Stolytsa“ in Dnipro übernachten die geflüchteten Menschen in der Cafeteria, in Proberäumen oder auf der Bühne. arche noVa stellt ihnen Liegen, Matratzen, Decken und Kissen bereit. Dafür ist Maria, die mit ihrer Tochter und Enkelin hier untergekommen ist, sehr dankbar. Die drei Frauen sind aus dem mehr als 300 Kilometer entfernten Ort Lyssytschansk geflohen.
Maria erzählt: „Seit Kriegsbeginn gab es in unserer Stadt kein Wasser mehr. Wir holten den Schnee von draußen und tauten ihn in unserer Wohnung auf. Das Internet funktionierte nicht mehr und wir wussten nicht, was eigentlich passiert. Nachdem eine Rakete im Nachbarhaus einschlug, entschieden wir, unser Zuhause zu verlassen. Nun haben wir von Nachbarn erfahren, dass auch unsere Wohnung zerstört ist.“
Wir holten den Schnee von draußen und tauten ihn in unserer Wohnung auf. Nachdem eine Rakete im Nachbarhaus einschlug, entschieden wir, unser Zuhause zu verlassen.
Am meisten sorgt sich Maria um ihre Enkelin Sonja. „Wir möchten nicht, dass sie Sirenen oder Explosionen hört.“ Die Familie überlegt, nach Polen weiterzufahren. Doch am liebsten würden sie zurückkehren, damit Sonja wieder in ihre alte Schule gehen kann. Der Wunsch nach Rückkehr in einen friedlichen Alltag verbindet sie mit mehr als 13 Millionen Menschen, die der Krieg bereits zur Flucht gezwungen hat.
arche noVa an vielen Orten im Einsatz
Angesichts des enormen Hilfsbedarfs setzt arche noVa die dringend benötigte Nothilfe fort. Unser Projekt haben wir auf weitere Gebiete in der Ukraine ausgeweitet.
Ostukraine:
In der Ostukraine unterstützen wir in unsicheren und umkämpften Gebieten mit unseren Partnerorganisationen New Way, UNIT und Strong Communities die Menschen. Mitarbeitende und Freiwillige bringen Lebensmittel, Wasser, Hygieneartikel, Wasserspeicher oder warme Decken in Dörfern und Kleinstädten. Wenn es die Sicherheitssituation erlaubt, unterstützen wir Menschen ihre beschädigten Wohnungen und Häuser wieder aufzubauen.
Kyjiw (Kiew):
In Kyjiw helfen wir mit der lokalen Partnerorganisation UNIT bedürftigen Menschen finanziell, damit sie sich Lebensmittel und lebensnotwendige Medikamente kaufen können. Viele harren noch in Schutzbunkern aus, darunter zuletzt viele Frauen und Kinder, die aus den Kyjiwer Vororten Butscha und Irpin geflohen sind.
Dnipro:
In der Großstadt Dnipro suchen sehr viele Menschen aus den umkämpften Städten Mariupol und Charkiw sowie aus dem gesamten Osten und Süden der Ukraine Schutz. Mit unserer langjährigen Partnerorganisation New Way helfen wir in den schnell errichteten Notunterkünften.
Drohobytsch:
Der Körperhygiene auch unter widrigen Umständen nachkommen zu können, bedeutet ein Stück Würde zu behalten: Freiwillige in Dresden packten im März Hygienepakete. Diese kamen dank unseres Partners Polish Medical Mission in der westukrainischen Stadt Drohobytsch bedürftigen Familien zugute sowie dem örtlichen Krankenhaus.
Hilfe für ukrainische Kinder und Jugendliche in Deutschland
Für die Sommerferien plant arche noVa speziell Freizeitangebote für geflüchtete Kinder aus der Ukraine. Sie sollen helfen, das Erlebte zu verarbeiten und Kontakte zu knüpfen. Außerdem öffnen wir unsere Angebote zu Berufsorientierung und Nachhaltigkeit durch Sprachmittlung für ukrainische Jugendliche. Mehr dazu lesen Sie hier