Vier Tiefbrunnen mit Handpumpe und Waschplatz werden an strategisch wichtigen Stellen im Camp gebaut. Sie werden 3.000 Menschen versorgen. An jedem der Standorte werden Wasserkomitees gegründet. Sie bestehen aus Bewohnerinnen und Bewohnern des Camps, die eine Ausbildung und Material erhalten, damit sie die Brunnen betreiben und gegebenenfalls reparieren können. Unsere lokale Partnerorganisation OBAT Helpers führt zudem Hygienesessions durch, um über Hygienepraktiken aufzuklären und der mit den Regenfällen gestiegenen Gefahr von Infektionskrankheiten entgegen zu wirken. Alle Maßnahmen erfolgen in enger Abstimmung mit dem Camp Management, den verantwortlichen Institutionen und den anderen vor Ort aktiven Hilfsorganisationen.
„Die Menschen in Kutupalong haben Angst vor Schlammlawinen und Erdrutschen. Die Hügel, auf denen das Camp binnen kürzester Zeit errichtet wurde, sind längst gerodet. In ihrer Not haben die Geflüchteten das Holz zum Bau ihrer Hütten genutzt und sogar die Wurzeln ausgebuddelt, um an Brennmaterial zum Kochen zu kommen.“
Das gesamte Areal, das bis vor kurzem noch ein Wald war, besteht nur noch aus Sandboden auf dem unzählige Hütten stehen. Alle Einrichtungen sind nicht auf Dauernutzung ausgelegt und die Wasserversorgung des Camps wurde zu flach angelegt. Die Schachtbrunnen drohen zu kollabieren. Der Anstieg des Wasserspiegels wird alles überschwemmen. Das ist umso schlimmer, als dass viele Notlatrinen zu nah an den Brunnen gebaut wurden und überlaufen können. Es besteht Verseuchungsgefahr. Abfälle, Abwässer und Fäkalien können sich mit den Niederschlägen über das gesamte Gelände verbreiten und in die Brunnen gelangen. Deshalb werden Tiefbrunnen jetzt dringend gebraucht.
Gerne möchten wir noch mehr als vier Tiefbrunnen anlegen. Der Bedarf ist riesig. Doch dazu reicht das Budget bisher nicht. Deshalb rufen wir dringend zu Spenden für unser Projekt in Bangladesch auf.
Ende August 2017 begann die massenhafte Vertreibung der Rohingyas aus Myanmar. Ganze Dörfer wurden niedergebrannt. Menschen verfolgt und bedroht. Etwa 670.000 der ethnischen Minderheit flohen in das benachbarte Bangladesch, wo bereits 300.000 zuvor geflüchtete Menschen aus Myanmar Schutz gesucht haben. Die meisten leben auf den Hügeln des Camps Kutupalong, dem am dichtesten besiedelten Flüchtlingscamp der Welt. Sie sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Bangladesch zählt selbst zu den ärmsten Ländern der Welt, jetzt muss das Land noch eine der größten Flüchtlingskrisen der Welt bewältigen. Die zuständigen Behörden bemühen sich der Situation gerecht zu werden. Doch die Mittel sind begrenzt, die Infrastruktur vor Ort ist völlig überlastet.