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Nothilfe für Menschen in Überschwemmungsgebieten

29.11.2023 - 13:04 - Ostafrika
Die Länder am Horn von Afrika leiden derzeit unter gewaltigen Überschwemmungen. Davon betroffen sind auch unsere Projektgebiete in Somalia und Äthiopien. Mit unseren Partnern leisten wir Nothilfe für 16.300 Betroffene.

Zwei unserer ostafrikanischen Projektgebiete sind derzeit von verheerenden Überschwemmungen betroffen. Extreme Niederschläge seit Mitte Oktober können von den Böden nicht aufgenommen werden und haben sämtliche Flüsse weit über die Ufer treten lassen.

In unseren Projektgebieten in Äthiopien und Somalia ist es der große Fluss Shabelle, der die Wassermassen bis weit ins Hinterland gespült hat. Die Fluten haben ganze Dörfer einfach weggetragen. Brücken sind zerstört, Straßen überspült und Häuser überflutet. 

Akute Notlage

Nach einer ausführlichen Bedarfsanalyse vor Ort starten wir derzeit mit unseren lokalen Partnerorganisationen unsere gemeinsamen Nothilfemaßnahmen. Damit erreichen wir Menschen, deren Zuhause überschwemmt wurde.

Die meisten Betroffenen haben nichts als das, was sie am Leibe hatten, retten können. Sie suchen Schutz in Gastgemeinden und höher gelegenen Gegenden in der Nähe ihrer Wohnorte, wohin sie zurückkehren wollen. Andere verharren in überfluteten Gemeinden und können sich dort nicht mehr selbst versorgen. Sie alle sind jetzt auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Unsere Hilfe für 16.300 Betroffene

arche noVa hat aus den Projektbudgets 220.000 Euro umgewidmet. Damit finanzieren wir 

  • in Äthiopien Nothilfe für 4.400 Menschen
  • in Somalia Notilfe für 11.900 Menschen

Unter anderem werden Hilfsgüter wie Seifen, Eimer, Hygieneprodukte und Moskitonetze verteilt sowie Latrinen für die Notversorgung errichtet.
Darüber hinaus unterstützen wir ganz direkt betroffene Familien, die derzeit kein Einkommen erzielen können, mit Bargeldhilfen. Diese Art der Nothilfe gilt als besonders effektiv und zeitgemäß. Geld ermöglicht es den Betroffen, selbstbestimmt zu handeln und das zu kaufen, was sie am dringendsten benötigen.

Ausbreitung von Infektionskrankheiten droht

Das Tragische an den Überflutungen in einer ansonsten von Dürren geprägten Region: Das Zuviel an Wasser bedeutet zugleich ein Zuwenig an trinkbarem Wasser, weil die Fluten Wasserquellen überspülen und verunreinigen. Die Vereinten Nationen warnen derzeit vor einem Ausbruch von Infektionskrankheiten, insbesondere von Cholera. Deshalb umfasst unsere Nothilfe auch die Verteilung von Wasseraufbereitungschemikalien, so genannten Aquatabs.

Effektive Hilfe durch Lokalisierung

Diese Katastrophe zeigt einmal mehr, wie außerordentlich wichtig unsere Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen ist. In Somalia kooperiert unser Team vor Ort mit ASEP (Action for Social and Economic Progress) und PAH (Polish Humanitarian Action). In Äthiopien ist unser Partner OWDA (Organisation for Welfare and Development in Action) im Einsatz. Die lokalen Helferinnen und Helfer wissen genau, was wo gebraucht wird und wie es dorthin kommt. Das ist alles andere als trivial. Denn in den betroffenen Gebieten ist die Lage unübersichtlich. Nahezu alle Brücken sind zerstört, Straßen überflutet und die Kommunikationswege beeinträchtigt.

Hintergrund der Katastrophe: El Niño

Die heftigen Regenfälle und Überschwemmungen am Horn von Afrika stehen mit dem Wetterphänomen El Niño in Zusammenhang. Es beruht auf der Erwärmung des Pazifischen Ozeans und tritt alle zwei bis sieben Jahre auf.  Die Auswirkungen sind rund um den Globus, vor allem in Äquatornähe spürbar. In einigen Regionen sorgt El Niño für Hitze und Dürren in anderen für extrem schwere Regenfälle. In der Regel dauert El Niño neun bis zwölf Monate. Ein Ende der Regenfälle ist in Ostafrika derzeit nicht absehbar. Expertinnen und Experten halten es für wahrscheinlich, dass El Niño noch bis zur regulären Regenzeit im März bis Mai 2024 anhalten könnte.

Dimension der Katastrophe: 3,1 Millionen Betroffene in Ostafrika

Die anhaltenden schweren Regenfälle am Horn von Afrika haben laut Regierungsstellen und Vereinten Nationen bisher mindestens 170 Tote gefordert. UN OCHA (das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen) beziffert die Zahl der von den schweren Regenfällen und Überschwemmungen Betroffenen derzeit auf mehr als 3,1 Millionen Menschen in Ostafrika. Besonders gravierend sind die Überschwemmungen in Somalia, Äthiopien und Kenia.;

Seitenaspekt der Katastrophe: Krokodilgefahr

Unsere lokalen Partnerorganisationen berichten, dass die Menschen vor Ort Überschwemmungen dieses Ausmaßes noch nie erlebt haben. Auf einmal liegen Ortschaften am Ufer ausgedehnter Wasserflächen, die sonst nur von kargen Böden umgeben sind. Jetzt müssen Menschen mit der Gefahr von Krokodilunfällen umgehen, die ansonsten weit entfernt vom Fluss leben. Dies ist nur ein Aspekt aus dem Katastrophenszenario vor Ort.

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