Die Übergabezeremonie fand mit großem Pomp statt. Nicht nur dass sich alle Kinder, ihre Eltern und der Rest der Dorfbevölkerung versammelt hatten, um feierlich die Schule zu eröffnen, auch unser Team war aus dem Länderbüro in Ragun angereist sowie Repräsentanten der lokalen Verwaltung und Schulbehörde. Für die Festtagsreden wurde sogar extra eine Bühne aufgebaut.
Schwierige Lernbedingungen für 400 Kinder
Ein ganz besonderer Moment war die Übergabe für den Direktor U Khin Maung Kyi. Nach 48 Berufsjahren hatte er schon fast die Hoffnung aufgegeben, dass sich an der Misere in seiner aus allen Nähten platzenden Schule grundsätzlich etwas ändern würde. Über Jahre hatten er, das Kollegium und die Eltern mit den beschränkten eigenen Mitteln dafür gekämpft, dass die Kinder des Dorfes trotz schwieriger Raumverhältnisse Unterricht bekommen. Deshalb wurde in zwei Schichten unterrichtet. Außerdem hatten die Eltern mit den Lehrerinnen und Lehrern in Eigenregie zusätzliche provisorische Lernräume.gebaut. Doch darin war es immer sehr laut, weil es keine richtigen Wände gab und die Klassen nur durch Tafeln getrennt wurden.
Neues Schulgebäude inklusive Wasser- und Sanitärversorgung
Jetzt steht ein neues, solide gemauertes Schulgebäude in Hmu Tan. Ein Regenwasserauffangtank steht daneben und versorgt die Schulgemeinde mit Wasser. Ein zusätzlicher Wasserfilter wurde installiert. Außerdem sorgte arche noVa für geschlechter-getrennte Schultoiletten. Schon bald sollen die Wände des WASH-Bereichs mit Bildern bemalt werden, die auf kinderfreundliche Art zu gutem Hygieneverhalten aufrufen.
Der größte Wunsch von U Khin Maung Kyi ist, dass sich die Bildungssituation im Ann Township für noch mehr Kinder verbessert. Die entlegene Region im Rakhine Staat Myanmars hat enormen Nachholbedarf. Nicht nur, dass die Infrastruktur nach 50 Jahren Militärdiktatur noch immer am Boden liegt; Ann Township liegt zudem noch isoliert auf einer Gebirgskette, weit entfernt von den nächsten Städten und wird so oft von Regierungsprogrammen außen vorgelassen.
Instabile Projektregion
Unser Projekt findet unter schwierigen Bedingungen statt. Nicht alle Projektdörfer, in denen wir arbeiten, sind jederzeit für das internationale Personal erreichbar. Zeitweise verordnen die zuständigen Behörden Zwangspausen bei den Aktivitäten. Immer wieder kommt es zu angespannten Konfliktsituationen in dem Vielvölkerstaat. Unser Programm orientiert sich am drängendsten Bedarf und an dem sicherheitstechnisch Machbaren.
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Was unser lokales Team zur Verbesserung der Lebensbedingungen im Rakhine Staat unternimmt, lesen Sie in unserer Projektbeschreibung.