„Alle haben mit denselben Problemen zu kämpfen“, erzählt Hussein Ali Osman aus Beit El Faqs in Nord Libanon. „Wir haben kein Geld, keinen Treibstoff, keinen Strom.“ Der Obstbauer steht vor seiner diesjährigen Apfelernte. Von den Erträgen muss er eine große Familie ernähren. Dieses Jahr wird es besonders knapp, denn die globale Energiekrise und steigende Preise treffen die Bevölkerung im Libanon hart. Das Land steckt in einer tiefen Rezession und das libanesische Pfund verliert täglich an Wert. Viele Menschen sind in Not, alle ringen mit Entbehrungen. „Fleisch und Geflügel haben wir längst vom Speiseplan gestrichen“, erzählt der Landwirt aus Beit El Faqs.
Jeder einzelne Apfel, jede Aprikose, die er ernten kann, ist für den Familienvater wichtig. Deshalb ist er sehr dankbar, dass arche noVa in Kooperation mit der lokalen Organisation Mada das Bewässerungssystem in Beit El Faqs ausgebaut hat. „Vor der Reparatur der Kanäle brauchte das Wasser mehr als drei Stunden zu uns.“ Noch gravierender: Auf dem Weg ist früher immer extrem viel Wasser versickert. „Es war nicht genug, um das ganze Land zu bewässern. Wir mussten einen Teil brach liegen lassen,“ berichtet Hussein Ali Osman.
Ausbau von Bewässerungssystemen
Seit diesem Jahr hat sich die Bewässerungssituation in Beit Al Faqs deutlich verbessert. Das Wasser aus einer nahegelegenen Quelle strömt nun mühelos durch neue Betonkanäle. Alles wurde erneuert: Das gesamte Kanalsystem einschließlich der Tore, durch die das Wasser zu den einzelnen Plantagen fließt. Gesteuert wird dies von Kohdor Ahmad Lagha, der als Shahwish für den Betrieb zuständig ist. Er sorgt in drei Kommunen für den Wasserzufluss in den Bewässerungssystemen, bedient die kleinen Schleusen und Tore, entfernt Verunreinigungen aus den Kanälen und erhebt auch die Gebühren. Er sorgt in drei Kommunen für den Wasserzufluss in den Bewässerungssystemen, bedient die kleinen Schleusen und Tore, entfernt Verunreinigungen aus den Kanälen und erhebt auch die Gebühren.
Einkommenssicherung in der Region Akkar und Nord Libanon
Insgesamt zehn Dörfer erhalten im Zuge unserer Kooperation mit der lokalen Partnerorganisation Mada ein neues Bewässerungssystem. Einige der Ortschaften liegen in den Hügeln von Daniyeh, andere in tieferen Lagen, wo vor allem Gemüse angebaut wird. Die Aktivitäten sind eingebettet in ein mehrjähriges Projekt, das die Widerstandsfähigkeit libanesischer Gemeinden im ländlichen Raum stärkt, in denen auch viele Geflüchtete aus dem benachbarten Syrien leben.
Gemeinsam mit unseren lokalen Partnerorganisationen tragen wir zur Ernährungs- und Einkommenssicherung bei. Neben der Rehabilitation von landwirtschaftlicher Infrastruktur gibt es Trainings zu klimaangepassten Anbaumethoden, Verteilungen von Saatgut und Werkzeugen sowie Einkommensmöglichkeiten in Form von Cash for Work. Zweiter Schwerpunkt des umfassenden Projekts ist die Verbesserung der Trinkwasserversorgung. In diesem Bereich ist arche noVa schon seit mehreren Jahren im Nord Libanon und Akkar tätig.