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Neue Bewässerungssysteme sichern Obsternte

28.09.2022 - 08:56 - Libanon
In zehn Dörfern unseres libanesischen Projektgebiets verbessert arche noVa derzeit die Bewässerungssysteme für den Obstanbau und weitere landwirtschaftliche Flächen. Damit tragen wir zu guten Ernten und Einkommensperspektiven in einer Region bei, die von schweren wirtschaftlichen Verwerfungen getroffen ist.

„Alle haben mit denselben Problemen zu kämpfen“, erzählt Hussein Ali Osman aus Beit El Faqs in Nord Libanon. „Wir haben kein Geld, keinen Treibstoff, keinen Strom.“ Der Obstbauer steht vor seiner diesjährigen Apfelernte. Von den Erträgen muss er eine große Familie ernähren. Dieses Jahr wird es besonders knapp, denn die globale Energiekrise und steigende Preise treffen die Bevölkerung im Libanon hart. Das Land steckt in einer tiefen Rezession und das libanesische Pfund verliert täglich an Wert. Viele Menschen sind in Not, alle ringen mit Entbehrungen. „Fleisch und Geflügel haben wir längst vom Speiseplan gestrichen“, erzählt der Landwirt aus Beit El Faqs.

Die Bewässerungskanäle werden lange halten. Davon werden noch unsere Kinder und Enkelkinder profitieren.

Hussein Ali Osman, Landwirt in Beit El Faqs

Jeder einzelne Apfel, jede Aprikose, die er ernten kann, ist für den Familienvater wichtig. Deshalb ist er sehr dankbar, dass arche noVa in Kooperation mit der lokalen Organisation Mada das Bewässerungssystem in Beit El Faqs ausgebaut hat. „Vor der Reparatur der Kanäle brauchte das Wasser mehr als drei Stunden zu uns.“ Noch gravierender: Auf dem Weg ist früher immer extrem viel Wasser versickert. „Es war nicht genug, um das ganze Land zu bewässern. Wir mussten einen Teil brach liegen lassen,“ berichtet Hussein Ali Osman.

Ausbau von Bewässerungssystemen

Seit diesem Jahr hat sich die Bewässerungssituation in Beit Al Faqs deutlich verbessert. Das Wasser aus einer nahegelegenen Quelle strömt nun mühelos durch neue Betonkanäle. Alles wurde erneuert: Das gesamte Kanalsystem einschließlich der Tore, durch die das Wasser zu den einzelnen Plantagen fließt. Gesteuert wird dies von Kohdor Ahmad Lagha, der als Shahwish für den Betrieb zuständig ist. Er sorgt in drei Kommunen für den Wasserzufluss in den Bewässerungssystemen, bedient die kleinen Schleusen und Tore, entfernt Verunreinigungen aus den Kanälen und erhebt auch die Gebühren. Er sorgt in drei Kommunen für den Wasserzufluss in den Bewässerungssystemen, bedient die kleinen Schleusen und Tore, entfernt Verunreinigungen aus den Kanälen und erhebt auch die Gebühren.

Auf den Plantagen kommt jetzt ungefähr doppelt so viel Wasser an wie früher. In den unbefestigten Kanälen ging viel Wasser verloren.

Kohdor Ahmad Lagha, als „Shahwish“ für den Betrieb der Kanäle in Beit El Faqs zuständig

Einkommenssicherung in der Region Akkar und Nord Libanon

Insgesamt zehn Dörfer erhalten im Zuge unserer Kooperation mit der lokalen Partnerorganisation Mada ein neues Bewässerungssystem. Einige der Ortschaften liegen in den Hügeln von Daniyeh, andere in tieferen Lagen, wo vor allem Gemüse angebaut wird. Die Aktivitäten sind eingebettet in ein mehrjähriges Projekt, das die Widerstandsfähigkeit libanesischer Gemeinden im ländlichen Raum stärkt, in denen auch viele Geflüchtete aus dem benachbarten Syrien leben.

Gemeinsam mit unseren lokalen Partnerorganisationen tragen wir zur Ernährungs- und Einkommenssicherung bei. Neben der Rehabilitation von landwirtschaftlicher Infrastruktur gibt es Trainings zu klimaangepassten Anbaumethoden, Verteilungen von Saatgut und Werkzeugen sowie Einkommensmöglichkeiten in Form von Cash for Work. Zweiter Schwerpunkt des umfassenden Projekts ist die Verbesserung der Trinkwasserversorgung. In diesem Bereich ist arche noVa schon seit mehreren Jahren im Nord Libanon und Akkar tätig. 

Auf einen Blick:

Ziel:
Förderung der Ernährungs- und Einkommenssicherung sowie Verbesserung des Zugangs zu Trinkwasser
Region:
Ländliche Gemeinden in den Distrikten Nord Libanon und Akkar
Zielgruppe:
Ortsansässige Bevölkerung und syrische Geflüchtete, insgesamt: 37.500 Menschen
Partnerorganisationen:
Tankamel Sawa, Mada
Hintergrund:
Anhaltende politische Instabilität, der Zustrom von Geflüchteten sowie eine schwerwiegende Wirtschaftskrise prägen den Libanon. Infolge des Ukraine-Kriegs hat sich die krisenhafte Situation weiter verschärft.
Projektaktivitäten:
Aufbau von Bewässerungssystemen, Rehabilitation von defekten Wassersystemen, Trainings zu klimaangepasster Landwirtschaft, Verteilung von Werkzeugen und Saatgut, Einkommen schaffende Maßnahmen, Cash for Work-Programme

Für dieses Projekt spenden

30
Mit 30 Euro finanzieren Sie Samen für 50 Quadratmeter Obst- und Gemüsegarten.
70
Mit 70 Euro überreichen Sie ein Farmset mit Hacke, Schaufel, Harke und Schubkarre.
150
Mit 150 Euro ermöglichen Sie den Bau von 1,5 Metern Bewässerungskanal.

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