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Mit Bienenzucht und Schneiderei in eine bessere Zukunft

17.01.2024 - 16:07 - Somaliland
Somaliland zählt zu den wirtschaftlich schwachen Regionen der Welt und ist stark vom Klimawandel betroffen. In unseren Projektgemeinden im Grenzgebiet zu Äthiopien ist die traditionelle Viehhaltung deshalb kaum mehr auskömmlich. Unser Projekt bietet unter anderem Kurse in Schneiderei und Bienenzucht und ermöglicht damit den Teilnehmenden, Armut und Abhängigkeit hinter sich zu lassen.

Traditionelle Einkommensquellen unter Druck

Als nomadisch lebende Hirten ist ein Großteil der Bevölkerung in Somaliland traditionell auf Viehhaltung und kleinbäuerliche Landwirtschaft als wichtigste Einkommensquelle angewiesen. Zunehmende Dürren und Wetterextreme bedrohen jedoch diese Existenzgrundlage. Unsere Bedarfsermittlung vor Ort zeigte, dass die Menschen den Hauptteil ihrer Einnahmen derzeit aus Nothilfen von der Regierung und von Hilfsorganisationen beziehen. Ihre Abhängigkeit von Unterstützung ist somit groß und ihr Handlungsspielraum klein. 64 Prozent der Haushaltsbudgets fließen in den Kauf von Grundnahrungsmitteln. 

Berufliche Perspektiven für Frauen und Jugendliche

Unsere Einkommen schaffenden Aktivitäten zielen auf besonders bedürftige Bevölkerungsgruppen. Da die Vieh- und Weidewirtschaft meist den männlichen Haushaltsmitgliedern obliegt, werden vorrangig Frauen adressiert. Darüber hinaus werden Jugendliche angesprochen, um eine alternative Lebensgrundlage aufzubauen und die Abwanderung auf der Suche nach Arbeit zu verhindern.
 

Ausbildung in der Bienenzucht

Unser Projekt ermöglicht den teilnehmenden Jugendlichen, in der Imkerei Fuß zu fassen. Bienenzucht ist in der Region bereits verbreitet. Auf den Märkten in Somaliland besteht eine hohe Nachfrage nach reinem Honig.

In den vergangenen Monaten wurden im Zuge unseres Projektes mit der lokalen Partnerorganisation OWDA (Organisation for Welfare and Development in Action) drei Gruppen mit je fünf teilnehmenden Jugendlichen in Bienenzucht und Honiggewinnung ausgebildet sowie in Betriebsführung und Marketing geschult. Anschließend fördert arche noVa die Gründung von Imkereibetrieben mit rückzahlbaren Zuschüssen von rund 3.000 Euro, damit die Gruppen Bienenstöcke und alle notwendigen Geräte und Ausrüstung für die Imkerei anschaffen können. Ziel ist die rechtliche Registrierung der Imkergruppen, die eine eigene Satzung aufsetzen und ein eigenes Bankkonto eröffnen werden. 

„Unsere Kurse zielen sowohl auf Fachwissen in den einzelnen Branchen als auch auf Grundkompetenzen, die generell die Einkommensmöglichkeiten der Teilnehmenden verbessern. Wer weiß, wie man einen Betrieb organisiert, wie Buchhaltung funktioniert und wie man Kunden gewinnt, der findet eher einen Job oder kann selber eine Firma gründen.“

Anna Richter, Projektreferentin Ostafrika

Einkommenschance für Frauen: Schneiderei

Zehn Frauen aus dem Distrikt Bali-Gubadle haben im Zuge unseres Projekts mit der lokalen Organisation OWDA (Organisation for Welfare and Development in Action) eine Schneiderausbildung erhalten. Damit fördert arche noVa gezielt die Einkommensmöglichkeiten von Frauen und stärkt so ihre gesellschaftliche Teilhabe. Ausgangspunkt bilden die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Teilnehmerinnen, die zu den besonders vulnerablen Menschen in den Projektgemeinden zählen. In 15-tägigen Schulungskursen haben sie Grundkenntnisse im Schneiderhandwerk erlernt und bestehende Kenntnisse ausgebaut. Alle zehn Frauen erhielten ein Startkapital für die Anschaffung von Nähmaschinen und Zubehör. Damit können sie Kleidung herstellen oder umschneidern und damit erstmals eigenes Geld verdienen.   
 

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