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Lorenz Ewers im Interview: 600 Millionen Kinder haben an ihrer Schule kein Wasser

19.03.2025 - 15:29 - Welt
Zum diesjährigen Weltwassertag am 22. März stellt arche noVa die Versorgung von Kindern und Jugendlichen an ihren Schulen in den Mittelpunkt. Im Interview erläutert Lorenz Ewers von arche noVa wie sehr die schlechte Versorgung an den Schulen den Bildungsweg von Millionen Kindern beeinträchtigt.

Wie viele Kinder weltweit haben an ihrer Schule keinen Zugang zu Wasser?

Das ist eine Frage, die mich immer sehr betroffen macht und zugleich zeigt, was noch zu tun ist. Derzeit haben 600 Millionen Schülerinnen und Schüler keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser*. Anders gesagt: Fast jedes dritte Kind hat an der Schule keine Möglichkeit, etwas zu trinken. In den global ärmsten Ländern ist die Situation teilweise dramatisch. Es gibt Regionen, wo nicht einmal die Hälfte der Schulen eine funktionierende Wasserversorgung hat. Das sind keine Einzelfälle, das ist ein globales Problem mit verheerenden Auswirkungen auf die Gesundheit und Bildung von Millionen Kindern.
*Quelle: JMP Bericht 2019 Unicef/WHO

Warum ist es so problematisch, wenn es an Schulen an Wasser, Toiletten und Hygiene mangelt?

Die Folgen sind fatal, denn ohne sauberes Wasser und Seife können sich Krankheiten wie Durchfall schnell verbreiten, selbes gilt für fehlende oder mangelhafte Sanitäranlagen. Kinder werden häufiger krank, fehlen im Unterricht und können sich nicht konzentrieren, weil sie Durst und Hunger haben. Besonders für Menschen, die menstruieren, sind hygienische Bedingungen und Privatsphäre essenziell. Das Resultat ist, dass die Betroffenen während ihrer Periode von Schulen fernbleiben. Damit ist für uns klar, dass der Mangel an Wasser, Hygiene und Sanitärversorgung die Ungleichheit zementiert und verhindert, dass Kinder, aber vor allem Mädchen, ihr volles Potenzial entfalten können. Ein Teufelskreis.

Was unternimmt arche noVa in Somalia und weiteren Projektländern, um WASH an Schulen voranzutreiben?

Wir setzen uns aktiv in Somalia und anderen Ländern, wie z.B. Uganda, Mali oder Kenia für sauberes Wasser, eine gute Sanitärversorgung und Hygienemaßnahmen ein. Bestandteil unserer Aktivitäten ist es, Brunnen und Toiletten zu bauen und Handwaschstationen zu installieren. Dabei achten wir stets auf einen entscheidenden Punkt, der unsere Arbeit auszeichnet: die Einbeziehung der Gemeinschaft. Wir schulen Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler in Hygienemaßnahmen, gründen WASH Clubs und arbeiten eng mit lokalen Behör-den zusammen. Dies ist unser Beitrag, damit Anlagen langfristig erhalten und Hygienemaßnahmen dauerhaft umgesetzt werden können. Wir arbeiten daran, dass Kinder in einer gesunden Umgebung lernen und leben können.

Mehr über unseren Schwerpunkt: Wasser, Sanitär & Hygiene, kurz WASH, finden Sie hier.

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