Katastrophenvorsorge an der Küste
In den Projektgemeinden arbeitet arche noVa eng mit den lokalen und regionalen Behörden zusammen. Katastrophenschutzübungen werden durchgeführt. Dazu wurden Helferinnen und Helfer geschult. Rogelio T. Labado ist einer von ihnen. Der 39-Jährige stammt aus dem Bezirk Sato und ist Rettungssanitäter. Während des Taifuns Urduja vor einigen Monaten war sein Engagement gefragt, als das von arche noVa gebaute, neue Evakuierungszentrum von Marabut erstmals benutzt wurde. Drei Tage lang fanden hier 20 Familien Schutz. Dank Rogelio Labado und den anderen vom Vorsorgeteam konnten sie gut versorgt werden.
Katastrophenvorsorge gehört seit dem arche noVa-Projekt auch für Minda Valentin zum Leben. Die 64-Jährige hat im Bezirk Pinalangga mehrere Hundert Sätzlinge an die Küste gepflanzt. „Früher habe ich Mangroven als Weihnachtsbäume gefällt“ erzählt sie von der Zeit vor dem verheerenden Taifun Haiyan 2013. Bei der lokalen Partnerorganisation von arche noVa, FHP, lernte sie die Bedeutung von Mangroven für den Küstenschutz. „Seitdem haben wir viele Jungpflanzen gesetzt. Manchmal bringen wir auch unsere Kinder mit, so dass sie etwas lernen können.“ Minda Valentin und das Freiwilligen-Team machen sich für die Wälder stark. „Wir halten die Leute davon ab, die Natur zu zerstören.“ Der illegale Holzabbau ist auf Samar weitverbreitet, weil das Einkommen vieler Familien knapp ist.
Renz Gravador gehört zu denjenigen, die das Verhalten der Menschen ändern wollen. Er ist jüngstes Mitglied der Freiwilligengruppe des Mangroven Bepflanzungsgebiets beim Barangay Pinalangga. Sein Schulleiter unterstützt den 17-jährigen Schüler bei seinem Engagement. Für ein dreitägiges Austauschprogramm in Süd-Leyte hat er Renz schulfrei gegeben. So konnte der Teenager noch mehr über Mangroven und ihre Bedeutung lernen. Seitdem gibt er sein Wissen weiter. Insbesondere seine Mitschüler und andere gleichaltrige Jugendliche spricht er an, um sie davon zu überzeugen, etwas für die Umwelt zu tun.
arche noVa ist seit Januar 2016 auf Samar im Einsatz und hat rund 10.000 Menschen in 13 Bezirken unterstützt. Zu den Maßnahmen in Katastrophenvorsorge und –management zählen der Neubau von Evakuierungszentren, der Umbau einer Höhle zum Evakuierungszentrum, die Durchführung von Workshops zum Thema Katastrophenschutz, die Einrichtung einer Dialogplattform zur Einbeziehung der lokalen Bevölkerung und vor allem das Anlegen von Mangroven und Strandwäldern.