arche noVa macht sich nicht nur zum Frauentag für diese Forderungen stark, denn Menstruationshygiene ist Teil unseres Arbeitsschwerpunktes: Wasser, Sanitär und Hygiene. Dem internationalen Sphere-Standard entsprechend passen wir unserer Projekte geschlechtergerecht den Bedürfnissen der Menschen vor Ort an.
Weltweit haben Frauen das Bedürfnis, ihre Menstruation bestmöglich zu handhaben. Doch die Wirklichkeit sieht vielerorts ganz anders aus: 630 Millionen Frauen und Mädchen im gebärfähigen Alter haben keinen Zugang zu einer Toilette. Und es fehlt an Hygieneartikeln. In vielen Ländern müssen sich Frauen und Mädchen mit Papier, Stoffresten, Pflanzenblättern oder Plastik behelfen. Aus Scham verstecken sie die ausgewaschenen Hilfsmittel. Nicht selten bekommen sie kein Geld aus der Haushaltskasse, um sich zu versorgen. Und auch das gibt es: Frauen, denen es selbst an Unterwäsche mangelt und die deshalb gar keine Hygieneartikel nutzen können.
Armut, Vorurteile, Tabus und Mythen machen den biologischen Vorgang zu einem großen Problem für die Frauen. In einigen Ländern werden sie während ihrer Periode wie „Aussätzige“ behandelt, die vieles nicht dürfen: Essen zubereiten, das Haus verlassen, jemanden berühren. Stigmatisierung, Tabu und schlechte Versorgung gehen häufig Hand in Hand.
In Mali, Uganda, Pakistan und anderen Regionen bleiben Mädchen regelmäßig der Schule fern und brechen die Schullaufbahn vorzeitig ab, weil sie dort keinen Zugang zu Toiletten haben. Viele große und kleine Hürden im Bereich der Menstruation haben erhebliche negative Folgen für die Gesundheit, das Wohlbefinden und die soziale Stellung der Frauen.
Wir sagen: Schluss damit!
Und tragen unseren Teil dazu bei: Jedes Projekt, in dem wir Toiletten bauen, ist für Frauen und Mädchen ein wichtiger Schritt für eine bessere Versorgung, mehr Privatsphäre, mehr Sicherheit und weniger Diskriminierung. In Pakistan beispielsweise bauen wir Dusch-Toiletten-Kombinationen, in denen Frauen ungestört ihre Monatshygiene managen können. Im Irak sind Damenbinden regelmäßig Bestandteil unserer Hygiene-Kits für Bewohnerinnen und Bewohner von Notunterkünften. In Mali errichten wir Schultoiletten, die dafür sorgen werden, dass Mädchen weniger oft im Unterricht fehlen.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unsere lokalen Partnerorganisationen beim Engagement für mehr Geschlechtergerechtigkeit auch auf Schwierigkeiten stoßen. In manchen Ländern können wir das Thema Menstruationshygiene nicht ohne weiteres in die Hygieneaufklärung einbauen. Dazu braucht es Zeit und eine besondere Sensibilität. Wir lassen uns dennoch nicht entmutigen, und planen Aktivitäten zur Verbesserung der Versorgungssituation für Frauen verstärkt in unsere Projekte ein.
Deshalb bitten wir heute zum Internationalen Frauentag in Solidarität mit den Frauen, die nicht gut versorgt sind: Spenden Sie heute 50 Euro für unsere WASH-Projekte weltweit.