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Eine neue Straße für Borj Al Arab

05.07.2022 - 14:08 - Libanon
Viel mehr als ein bisschen Schotter: Im Zuge unseres Libanon-Projektes ist eine neue Straße entstanden. Endlich können Landwirte und Landwirtinnen in Borj Al Arab ohne Mühen ihre Felder erreichen. Dies ist eine große Erleichterung für die Menschen und ein wirksamer Beitrag für die Verdienstmöglichkeit von Familien in einem durch viele Krisen geschüttelten Land.

Nicht erst seit dem Einbruch der Getreideimporte in den letzten Monaten schon seit langem stecken die Menschen im Libanon in einem wirtschaftlichen Abwärtsstrudel. Wie schwer es ist, angesichts maroder Infrastruktur und hoher Inflation seinen Lebensunterhalt zu sichern, weiß auch Mohamad Al Masri, der an einem der Projektstandorte von arche noVa lebt. Der junge Mann stammt aus einer Familie, die seit Generationen Landwirtschaft als Haupteinkommensquelle betreibt. Von seinem Großvater hat der 24-Jährige ein Grundstück in Borj Al Arab, im Distrikt Akkar geerbt. Was er dort erwirtschaftet, teilt er mit der Familie. Zehn Menschen, darunter seine Eltern und Brüder, bekommen von Mohamad Al Masri Unterstützung.

Tag für Tag kämpft der junge Mann um die Sicherung ihres Lebensunterhalts, während die Preise für landwirtschaftliche Betriebsmittel wie Pestizide und Düngemittel, die größtenteils Importe sind, immer weiter steigen. Besonders teuer ist Diesel und Benzin geworden. Daher bleibt Mohamad Al Masri oft keine andere Wahl, als seine saisonalen Erzeugnisse mit Verlust auf dem lokalen Markt zu verkaufen.

Ruinöse Kosten und schlechte Wege

Dass die Ware überhaupt an die Kundschaft kommt, ist mehr als beschwerlich. Schon seit Jahren beklagt der junge Bauer und seine Nachbarn den schlechten Zustand der Straßen vor Ort, die das Bewirtschaften der Felder zur Herausforderung machen.

Um unser Land erreichen zu können, mussten wir früher immer kleine Lastwagen mieten. Dann luden wir die Ernte manuell auf einen anderen, größeren Lastwagen um. Das alles war mit großem Zeitaufwand verbunden und hat die Arbeitskosten in die Höhe getrieben, noch ehe die Produkte in den Verkauf kamen.

Mohamad Al Masri, Landwirt aus Borj Al Arab

Große Erleichterung nach dem Straßenbau

Um die Landwirte aber auch syrische Saisonarbeiter, die in diese Region geflohen sind, zu unterstützen, hat arche noVa in Kooperation mit der lokalen Organisation Mada Association in diesem Jahr einen Feldweg in Borj el Arab instandgesetzt. Dadurch können rund 25 Bauern und Bäuerinnen ihre Felder leichter erreichen und ihre Produkte besser zum Markt transportieren. Inzwischen wird die Straße auch von vielen anderen Bewohnerinnen und Bewohnern der Gegend als Hauptroute zu wichtigen Orten genutzt, unter anderem auch als Schulweg.

Bei der Straßensanierung wurde auch ein Kanalabschnitt wiederhergestellt. Er dient der Bewässerung anliegender Felder, aber auch der Entwässerung der Straße nach Niederschlägen. Die Leitung, die an einer Stelle unter dem Straßenbelag liegt, war so marode, dass die Landwirte ihre Fahrzeuge nicht darüber führen konnten. Für Mohamad Al Masri war es nahezu unmöglich, sein Land zu erreichen.

Der Zugang zur Straße war durch beschädigte Kanalrohre beeinträchtigt, die nun im Rahmen dieses Projekts vollständig saniert werden; früher brauchten wir viel mehr Zeit, um das Land über die alternativen Straßen zu erreichen. Auch die Sicherheit der Fußgänger ist durch diesen Kanal gewährleistet.

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