Sicherheit, Wasser und funktionierende Toiletten: Was uns selbstverständlich scheint, blieb den über 2.300 Schülerinnen und Schülern der Jacques Opangault-Schule in der Dresdner Partnerstadt Brazzaville lange Zeit vorenthalten. Die mangelhafte Infrastruktur wirkte sich auch direkt auf die Zukunft der Jugendlichen aus. „Wenn Schülerinnen und Schüler keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser haben, ist ihr Lernerfolg stark eingeschränkt. Und wenn geschlechtergetrennte Toiletten fehlen, gehen viele Mädchen ab dem Einsetzen ihrer Periode auch überhaupt nicht mehr zur Schule“, sagt Sarah Kendziorra, Referentin Auslandsprogramme bei arche noVa. „Uns ist es deshalb ein zentrales Anliegen, mit Projekten in Schulen eine sichere Wasser- und Sanitärversorgung zu gewährleisten.“
Dank Wasser, Toiletten und Outdoor-Wandtafel bessere Lernbedingungen
Gemeinsam mit der Initiative „GenialSozial“ der sächsischen Jugendstiftung konnten wir in der Jacques Opangault-Schule die Lernbedingungen nun erheblich verbessern. Neben dem Neubau eines Wasserturms und angeschlossenen Entnahmestellen sowie der Sanierung der Toiletten war auch die Errichtung einer Mauer um die Schule ein zentraler Teil des Projektes. „Als wir die Schulleitung bei unserem ersten Besuch nach dem größten Bedarf fragten, nannte sie uns den Bau einer Mauer“, erinnert sich Sarah Kendziorra. Was auf den ersten Blick seltsam erscheinen mag, hat einen durchaus ernsten Hintergrund. Aufgrund der mangelnden Abgrenzung zum Stadtteil nebenan gelangten Außenstehende bislang ungehindert auf das Schulgelände. Müll und mangelnde Sicherheit waren ein Dauerproblem.
Im Zuge des Projektes stellte sich dann schnell heraus, dass eine Mauer auch für andere Zwecke genutzt werden kann: Mittels Tafelfarbe sorgten wir dafür, dass die Mauer auf der Innenseite als Schultafel auch gleich für den Outdoor-Unterricht benutzt werden kann und somit die übervollen Unterrichtsräume entlastet. Gut sichtbare Zeichnungen, die auf der Mauer angebracht sind, erinnern die Schüler*innen zudem an ein gutes Hygieneverhalten. Überhaupt ist Hygiene ein wichtiger Bestandteil des Projektes: Mit einem neu gegründeten Hygieneclub werden Schülerinnen und Schüler künftig gleich selber für Ordnung und Sauberkeit auf dem Schulgelände sorgen. Diese Selbstverantwortung stellt auch längerfristig sicher, dass die sanierten WASH-Einrichtungen in einem hygienischen Zustand bleiben.
Projekt ermöglicht durch sächsische Jugendliche
Möglich war das Projekt nur dank des Engagements von Jugendlichen aus Sachsen. Im Rahmen des Aktionstages „GenialSozial – Deine Arbeit gegen Armut“ hatten Schülerinnen und Schüler freiwillig den Lohn eines gesamten Arbeitstages gespendet. Mit dem Erlös von 100.000 Euro kümmerten wir uns anschließend in Zusammenarbeit mit der lokalen Partnerorganisation „Forum pour la promotion des groupes ruraux“ (FPGR) um die Projektumsetzung – und dies in einem beachtlichen Tempo: Innerhalb von nur acht Monaten konnten sämtliche Baumaßnahmen abgeschlossen werden. Und bereits jetzt zeigt sich: Die neuen Schultoiletten und Wasserausgabestellen werden rege genutzt, genauso wie die Outdoor-Schultafel.
Auch die Anwohnerinnen und Anwohner profitieren
Mit ihrem Engagement haben die Jugendlichen von „GenialSozial“ nicht nur die Lernbedingungen an der Schule, sondern auch gleich die Lebensbedingungen im angrenzenden Viertel verbessert. Um die Akzeptanz für die baulichen Maßnahmen zu erhöhen, hat arche noVa auf der Außenseite der Schulmauer auch eine Wasserentnahmestelle für die umliegende Gemeinde erstellt. Diese wird vom Brunnen auf dem Schulgelände gespeist und sorgt dafür, dass auch die Anwohnerinnen und Anwohner nachhaltig vom Projekt profitieren.
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Was gesellschaftliches Engagement über planmäßig umgesetzte Projektaktivitäten hinaus bewirken kann, zeigten Dr. Reiner Schwenke und der Lions Club Radeberg. Zusammen ermöglichten sie mit einer Spende über 1.500 Euro den Kauf von diversen Sportutensilien sowie Reinigungsgerätschaften, mit denen der Hygieneclub nun arbeiten kann.