„Unser Angebot ist jetzt eine Woche online und der Ansturm riesig groß. Damit haben wir nicht gerechnet. Wir kommen kaum hinterher“, so Louise Grotenhöfer, Modedesignstudentin aus Berlin, die mit vier Freundinnen und Freunden die Initiative gestartet hat. Am Osterwochenende hatten sie keine Zeit für Spaziergänge oder langes Frühstücken. Zu dritt haben sie 300 Masken fertiggestellt.
Hinter der Website steckt eine ganze Portion Engagement und der Wunsch etwas auf die Beine zu stellen, „das sowohl unseren Nachbarn, Freunden und Familien hilft, als auch den Menschen, die nicht die Möglichkeit haben Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Menschen, die kein Zuhause und damit keinen Schutz haben“, erläutert Louise Grotenhöfer. Neben ihr sind Ana Stamenkova, Flora Sommer, Lobke Beckfeld und Tino Passlack Teil des MASK HAVE-Teams.
Maskhave.de über Grenzen hinweg engagiert
Ihnen sei aufgefallen, dass durch die vielen Updates zur Corona-Krise hierzulande in den Nachrichten kaum mehr über die Situation geflüchteter Menschen berichtet wird. „Wir wollten dem etwas entgegensetzen und mit einer Organisation zusammenarbeiten, die ihren Schwerpunkt im Bereich Wasser, Sanitär und Hygiene hat und weltweit für Flüchtlingshilfe steht“, so Ana Stamenkova vom Team Maskhave. Bei der Recherche nach Kooperationspartnern kamen die Studentinnen und Studenten auf arche noVa. Der Gewinn ihrer Maskenproduktion fließt nunmehr als Spenden in unsere internationalen Projekte.
„Eine tolle Idee“, findet arche noVa-Geschäftsführer Mathias Anderson. „Die Welt braucht jetzt grenzüberschreitende Solidarität.“ So wie hierzulande der Schutz gefährdeter Menschen im Vordergrund stehe, so darf international der Schutz der am meisten Gefährdeten nicht ausgeblendet werden.
Corona-Aktivitäten von arche noVa
Das Team von arche noVa arbeitet unter Hochdruck daran, in unseren bestehenden Projektgebieten notwendige Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Gefahr umzusetzen. Dazu zählt zum Beispiel die Verteilung von Hygienesets im syrischen Idlib. „Es ist uns jedoch rein physisch nicht möglich, neue Standorte in neuen Projektländern zu eröffnen, auch wenn wir den enormen Bedarf an vielen Orten sehen “, begründet Mathias Anderson die aktuelle Strategie.
„Wir haben den großen Vorteil, dass wir an vielen Orten bereits im Einsatz sind, wo Menschen jetzt weitere Hilfe brauchen. Das gilt für die Binnenvertriebenen im Irak genauso wie für die Bevölkerung im umkämpften Norden Syriens.“ Sowohl die eigenen Teams als auch die lokalen Partnerorganisationen arbeiten da, wo es die Corona-Vorschriften zulassen, an allen wichtigen Projekten weiter und bauen die Aktivitäten aus.
„Unser Schwerpunkt Wasser, Sanitär und Hygiene bildet in jedem Projektland die Grundlage dafür, dass die Verbreitung von Covid-19 verlangsamt werden kann. Solange es keinen Impfstoff und keinen Wirkstoff zur Behandlung gibt, bleibt neben dem Social Distancing die Handhygiene das wichtigste Werkzeug im Kampf gegen die Pandemie.“
Aktuell gestartet: Maskenproduktion in Myanmar
Die Auswirkungen von Corona werden erst nach und nach erkennbar. Eins steht indes schon jetzt fest: Besonders hart, trifft es diejenigen, die eng bedrängt und in Armut leben. Doch so unterschiedlich die Auswirkungen auch sind, die Krise hat auch etwas Verbindendes. Das gilt beispielsweise für das Thema Schutzmasken. Weil die zur Prävention beitragen, hat unser Team aus Myanmar im Shan State das Projekt erweitert: 75 Frauen werden in Kleinbetrieben ab sofort als Einkommen schaffende Maßnahme Schutzmasken nähen. Damit schließt sich der Kreis zu den engagierten Näherinnen und Nähern in Berlin.