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arche noVa unterstützt Bibliotheken auf dem Weg in nachhaltige Zukunft

24.11.2021 - 13:16 - Deutschland
Ein Jahr lang war arche noVa in sächsischen Bibliotheken unterwegs und hat Ansätze, Methoden und Ideen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in den ländlichen Raum gebracht. Nach acht Terminen ziehen wir eine positive Bilanz.

Wir alle kennen Bibliotheken als ruhigen Platz, an dem wir uns konzentrieren und arbeiten können, als Ausgangspunkt für Reisen in ferne Fantasiewelten oder als Ort der Begegnung mit anderen Menschen, seien sie aus Fleisch und Blut oder aus Tinte und Papier.

Für arche noVa sind Bibliotheken aber auch idealer Anknüpfungspunkt für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), weil sie als öffentliche Einrichtung für Chancengleichheit und lebenslanges Lernen stehen. Damit sind sie prädestiniert, eine Vorbildrolle für BNE zu übernehmen und nachhaltige Entwicklung in ihrer Kommune voranzubringen.

Nachhaltige Medienauswahl und Ausleihe

Bibliotheken entscheiden regelmäßig, welche Medien beschafft, wie sie präpariert, präsentiert und letztendlich entsorgt werden. BNE kann zur Leitplanke dieser Entscheidungen werden:

•    Haben wir Medien, die zu Themen der BNE informieren, Handlungsoptionen aufzeigen oder uns inspirieren, über den Tellerrand hinauszublicken?
•    Können wir diese Medien kennzeichnen und sie eventuell separat präsentieren?
•    Welche Medienformate sind besonders langlebig? (Hardcover-Bücher sind meist langlebiger als Taschenbücher, etc.)
•    Gibt es Medien, bei denen auf Folierung verzichtet werden kann oder gibt es Folie aus nachwachsenden Rohstoffen?
•    Können wir aussortierte Medien verschenken oder gegen einen symbolischen Preis verkaufen?

Es stellte sich heraus, dass Bibliotheken an sich natürlich schon nachhaltig sind - denn man kann Dinge leihen und Zugang zu Wissen bekommen. Alle Einrichtungen hatten schon Nachhaltigkeit in verschiedenen Aspekten umgesetzt, aber überall gab es auch noch Entwicklungsbedarf und neue Ideen, denen wir hoffentlich durch unseren Einsatz auf die Sprünge geholfen haben.

Claudia Holbe, Leitung Globales Lernen/BNE & Projektleiterin „Generation Zukunft “

Best Practice: Büchertauschkiste in Zittau

Die Christian- Weise-Bibliothek in Zittau ist Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Während des Corona-Lockdowns nutzte die Belegschaft die Zeit, um Bücher auszusortieren. Diese wurden zur kostenlosen Mitnahme bereitgestellt. Mit der Zeit entstand eine Tauschkiste, in der nun auch Bibliotheksbesucherinnen und -besucher Bücher für andere zur Verfügung stellen. Auch die Stadtbibliothek Weißwasser hat sich in Sachen BNE auf den Weg gemacht und eine Medienbox zu Nachhaltigkeitsthemen für den Unterricht zusammengestellt. Auch eine sogenannte „Bibliothek der Dinge“ ist dort in Planung.

Transport und Veranstaltungen richtig planen

Auf den Beratungsterminen in den Bibliotheken kamen sowohl Logistik als auch Veranstaltungsmanagement zur Sprache. Dabei ging es unter anderem um den Transport der Medien und die Wege zur und von der Bibliothek:

•    Womit transportieren wir Medien?
•    Wie verpacken wir Medien für den Transport?
•    Können wir wiederverwendbare Tragetaschen bei Bedarf verleihen?
•    Bieten wir ausreichend Fahrradständer an?
•    Wo können wir Fahrpläne der öffentlichen Verkehrsmittel aushängen?

Bei der Planung und Umsetzung von Veranstaltungen lässt sich BNE ebenfalls gut integrieren: Von den Inhalten der Veranstaltung über die Erreichbarkeit des Veranstaltungsortes bis zu den Auswahlkriterien für die Verpflegung reicht die Palette der Entscheidungen, die mit BNE verknüpft werden können.

Mit den Kommunen an einem Strang ziehen

Bibliotheken sind als kommunale Einrichtungen an die Entscheidungen der Gemeindeverwaltung gebunden, das gilt insbesondere für Fragen der Beschaffung und der Räumlichkeiten. Um diese Aspekte trotzdem nach Nachhaltigkeitsprinzipien zu gestalten, bedarf es der Auseinandersetzung mit der Kommune und mutiger Entscheidungen.

Im Sinne der BNE wünschenswert sind beispielsweise zentral gelegene, energieeffiziente Räumlichkeiten, die gut mit Bus, Bahn, Rad und zu Fuß zu erreichen sind.

Andersherum betrachtet können Bibliotheken mit ihrem Engagement in der Kommune Zeichen setzen und öffentlichkeitswirksam für Nachhaltigkeit werben. Dies geschieht beispielsweise durch:

•    Verwendung von nachhaltigen Büromaterialien
•    Mülltrennung in den öffentlich zugänglichen Räumlichkeiten
•    Installation von Trinkwasserbrunnen
•    Anreize für Mitarbeitende, damit diese nachhaltige Mobilitätsformen nutzen.
•    Sichtbarmachung aller BNE-Aktivitäten auf Plakaten, auf der Website oder im Gemeindeblatt

arche noVa zieht positive Bilanz

arche noVa zieht eine positive Bilanz nach zwölf Monaten BNE-Projekt an sächsischen Bibliotheken. Auf allen Veranstaltungen kam es zum regen Austausch darüber, wie man die Bibliotheksarbeit in ihren Abläufen nachhaltiger gestalten und wie man gute BNE Bildungsangebote entwickeln kann. Von Weißwaser bis Annaberg-Buchholz fanden unsere dreistündigen Beratungen und vierstündigen regional Workshops mit insgesamt 48 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der kommunalen Bibliotheken statt. Die Termine sowie die Erstellung der Broschüre wurden im Rahmen der Umsetzung der Sächsischen Landesstrategie Bildung für nachhaltige Entwicklung Landessignet Sachsen(BNE) durch das Sächsische Staatsministerium für Kultus (SMK) unterstützt und finanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Zudem fand eine enge Kooperation mit der Sächsischen Landesfachstelle für Bibliotheken statt.

Alle, die Handlungsmotivation verspüren und genau jetzt die ersten Schritte auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit machen wollen, können die Broschüre hier herunterladen: „Einführung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im öffentlichen Bibliothekswesen in Sachsen“

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