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arche noVa leistet Nothilfe in der Hochwasserkatastrophe

07.09.2022 - 14:43 - Pakistan
Als Reaktion auf die Hochwasserkatastrophe in Pakistan gibt arche noVa 15.000 Euro aus Eigenmitteln für die Nothilfe vor Ort frei. Über eine lokale Partnerorganisation werden nun schnelle und wirksame Hilfslieferungen organisiert. Im Zentrum der Nothilfe stehen die Versorgung mit Lebensmitteln und Wasser für besonders betroffene Dorfgemeinschaften.

Dass Pakistan während des Monsuns von starken Niederschlägen heimgesucht wird, sind die Menschen in dem südasiatischen Land gewohnt. Dieses Jahr sind die Regenmengen jedoch außergewöhnlich hoch. Bereits seit Wochen geht in vielen Regionen Pakistans heftiger Starkregen nieder, immer größere Gebiete werden überschwemmt. Laut Angaben der Vereinten Nationen ist bereits in 80 Distrikten der Katastrophenfall ausgelöst worden, ungefähr 33 Millionen Menschen sind betroffen. Über die lokale Partnerorganisation Participatory Village Development Program (PVDP) organisiert arche noVa nun dringend benötigte Hilfslieferungen.

„Die Lage ist dramatisch. Durch das Hochwasser sind unzählige Straßen und Brücken zerstört worden, viele Dörfer sind überflutet und von der Außenwelt abgeschnitten“, sagt Andrea Bindel, Beraterin für globale Nothilfe und WASH bei arche noVa. „Das Wichtigste ist jetzt die Versorgung der Betroffenen mit Lebensmitteln und sicherem Wasser.“ 

Verschmutztes Wasser gefährdet lokale Bevölkerung

Insbesondere die Versorgung mit Wasser stellt ein Problem dar. Denn obwohl derzeit im Überfluss vorhanden, kann das vor Ort verfügbare Wasser nicht getrunken werden. Die Dörfer in unserer Projektregion in Sindh und damit auch deren Handpumpen sind überflutet, das Flutwasser extrem verschlammt und durch Industrieabwässer und Fäkalien stark verschmutzt, eventuell vorhandene Brunnen sind verunreinigt. In dem bis zu zwei Meter hoch stehenden Wasser brüten unzählige Insekten, Ungeziefer hat sich gemeinsam mit den Menschen vor dem Wasser auf die wenigen trockenen Stellen wie die aufgeschütteten Straßen und Dämme entlang der Bewässerungskanäle gerettet. Dies begünstigt die Verbreitung von Krankheiten wie Durchfall, Malaria, Typhus oder Polio. Gemeinsam mit PVDP stellt arche noVa deshalb die Versorgung mit sauberem Wasser und Hygienemaßnahmen im besonders betroffenen Distrikt Mirpurkhas sicher. Die lokalen Dorfgemeinschaften werden im Rahmen der Nothilfemaßnahmen auch mit Lebensmitteln und dringend benötigten „Non-Food-Items“ wie Moskitonetzen, Plastikplanen, Insektenspray, Seife und Wasserkanistern versorgt. Damit soll sichergestellt werden, dass die betroffenen Menschen auch in der Zeit nach dem Hochwasser vor Krankheiten geschützt werden.

Bisherige Maßnahmen zeigen Wirkung

Bereits nach der Flutkatastrophe im Jahr 2011 hat arche noVa in Mirpurkhas Projekte implementiert und auch mit dem lokalen Partner PVDP zusammengearbeitet. Dabei wurden im Rahmen von Wiederaufbauprojekten unter anderem sogenannte „Save-Points“ gebaut. Das sind strategisch sinnvoll gelegene Plätze in den Dörfern, die bis auf 30cm über dem höchsten je gemessenen Flutlevel (2011) aufgeschüttet wurden und ausreichend groß sind, damit die Bevölkerung  in Flutzeiten darauf Schutz finden kann. Sie wurden an die aufgeschütteten Zufahrtsstraßen zu den Dörfern angebunden, damit eine Versorgung mit Hilfsgütern auch im Überflutungsfall möglich ist. Zusätzliche „Animal Save Points“ für das Vieh wurden in der Nähe aufgeschüttet. Auf jeden „Save Point“ baute arche noVa ein Gebäude, welches mit Solaranlage, Mosquitonetzen, Notbetten usw. ausgestattet wurde und in Notzeiten als Krankenstation, Lager für Lebensmittel oder Notunterkunft genutzt werden kann. Jeder „Save-Point“ verfügt über „überflutungssichere“ Latrinen und Handpumpen zur Wassergewinnung.

In „normalen“ Zeiten lagern in einem speziellen Bereich des Gebäudes die Ausrüstung für die von arche noVa in den Dörfern gegründeten, trainierten und ausgerüsteten Katastrophen-Management-Komitees und Search und Rescue Teams. Es wird dann als Gemeindezentrum oder Schule genutzt. „Unsere Kontakte vor Ort melden uns, dass die meisten Safe Points bisher trocken und in Nutzung sind und auch die Technik funktionstüchtig und in Gebrauch ist. Einige der Save Point-Gebäude werden vom regionalen Gesundheitsamt als Anlaufstelle für Erkrankte und zur Ausgabe von Medikamenten genutzt“, sagt Andrea Bindel. „Das zeigt uns: Unsere damals gemeinsam mit den Dörfern entwickelten Konzepte und unsere Hilfe machen Sinn.“

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