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Aller guten Dinge sind drei – Neuer Sanddamm entsteht

15.06.2017 - 08:44 - Kenia
So heiß die Sonne im zentralkenianischen Syoumbu auch vom Himmel brennt, alle packen mit an, damit in Zukunft alle genug Wasser haben. Die Handgriffe sitzen, schließlich baut die Gruppe rund um die 32-jährige Serah Kamene nach der Frühjahrsregenzeit derzeit den bereits dritten Sanddamm in ihrem Ort. Nach und nach kommt Stein auf Stein und ein neuer Sanddamm wächst im ausgetrockneten Flussbett in die Höhe.

Trotz der harten Arbeit und der Anstrengung strahlt Serah beim Blick auf die Baustelle. „Was wir bisher erreicht haben, ist für uns alle ein großer Schritt. Früher habe ich eine Stunde für den Weg zum Athi River gebraucht und eine weitere für den Rückweg. An manchen Tagen komme ich jetzt zehn Mal zum Brunnen an unserem ersten Damm. Für Hin- und Rückweg zusammen benötige ich jetzt nur noch 20 Minuten“, erklärt die Mutter von fünf Kindern.

Als sich Frauen und Männer 2012 zur Selbsthilfegruppe Ndwae Ngutwae zusammenschlossen, war das Leben für sie sehr hart. Gerade der Zugang zu Wasser war immer ein Problem, vor allem für die Frauen. Mehr als fünf Stunden am Tag brachten viele von ihnen damit zu, Wasser zum Trinken, Kochen oder Waschen für ihre Familien zu beschaffen. So blieb ihnen kaum Zeit für andere wichtige Aufgaben. Durch den Klimawandel blieben zudem immer häufiger Regenzeiten aus. Das sorgte für Angst und Verunsicherung, aber auch Missgunst. Mit Gründung der Gruppe wollte man dem entgegentreten.

Was als Nachbarschaftshilfe mit Kleinkrediten anfing, hat sich inzwischen zu einer verlässlichen Gemeinschaft entwickelt. 2015 baute die Ndwae Ngutwae Selbsthilfegruppe mit Unterstützung von arche noVa und ASDF den ersten Sanddamm, der nach nur wenigen Regenzeiten inzwischen schon fast ganzjährig Wasser trägt. Der zweite Sanddamm aus dem vergangenen Jahr ist auch schon teilweise mit Sand gefüllt und kann genutzt werden. Nun also ein dritter Damm, der nach den nächsten Regenzeiten dann ebenfalls Wasser speichern soll.

Immer ausreichend Wasser für alle in unmittelbaren Nähe, das ist für Serah Kamene und die anderen Mitglieder der Gruppe nur ein wichtiger Schritt - mit vielen positiven Konsequenzen, wie Serah erklärt: „Ich habe jetzt viel mehr Zeit, um mich auf meine eigene Farm zu konzentrieren.“ Früher habe sie dort ziemlich planlos angebaut. Nach verschiedenen landwirtschaftlichen Trainings mit ASDF habe sie inzwischen viel gelernt, etwa wie man Bodenerosion durch das Anlegen von Terrassen oder Monokulturen vermeidet. „Meine Ernteergebnisse sind viel besser als früher und das hilft mir sehr. Drei meiner Kinder sind auf einer weiterführenden Schule und nun kann ich auch für die Schulgebühren aufkommen“, so Serah. „Kürzlich habe ich einen Zaun um meine Anbaufläche gezogen, der meine Ernte vor Tieren schützt. Neben dem Haus habe ich jetzt einen Gemüsegarten. Es hat sich sehr viel getan in letzter Zeit. Ich bin ASDF und arche noVa für die Unterstützung wirklich sehr dankbar. Ich kann anderen immer nur raten auch diesen Weg zu gehen.“

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