Bildung ist für Kinder und Jugendliche in Somalia alles andere als selbstverständlich. Es gibt zu wenige Schulen und die, die es gibt sind schlecht ausgestattet. Vielfach mangelt es schon am Grundlegendsten: dem Zugang zu Wasser.
3.000 Schülerinnen und Schüler brauchen Wasser
arche noVa hat in den vergangenen Jahren rund 15.000 Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte mit WASH-Aktivitäten erreicht. WASH steht für Wasser-, Sanitärversorgung und Hygiene.
Aktuell stehen sechs weitere Schulen auf dem Plan unseres Länderprogramms. Damit werden mindestens 3.000 Kinder und Jugendliche Zugang zu Wasser und Sanitäranlagen bekommen.
Für die Wasserprojekte an Schulen in Somalia bitten wir zum diesjährigen Weltwassertag dringend um Spenden.
An der Jowhar Bile Schule fehlte das Wasser
Auf dem weitläufigen Schulgelände der Jowhar Bile Schule in Guulwade, wo eine Grund- und Oberschule untergebracht sind, gab es lange nur einen einzigen Wasserhahn. Die Kinder und Jugendlichen drängelten sich in den Pausen um diese einzige Quelle. Es war nie genug Wasser für alle da.
„In der Vergangenheit hatten wir keine richtigen sanitären Einrichtungen und kaum Zugang zu Wasser“, berichtet der stellvertretende Schulleiter Mohamed Abdi Sharif. Die schlechte Versorgung und mangelnde Hygiene haben das Unterrichten und Lernen schwer gemacht.
Abdifatah: Mit Durst lernt man schlecht
„Ein durstiger Schüler kann sich nicht auf den Lehrer konzentrieren, und ein durstiger Lehrer kann nicht effektiv unterrichten,“ fasst Abdifatah Nur Abdullahi die Situation zusammen. Der Schüler der obersten Klassenstufe hat seit seiner Einschulung jeden Tag beobachtet, dass Mitschülerinnen und Mitschüler den Unterricht verlassen haben, um Zuhause Wasser zu holen.
Was besonders erschreckend war: Auch die Lehrkräfte mussten die Schulstunden oft unterbrechen, um in der Umgebung oder Zuhause zur Toilette zu gehen.
Heute ist die Versorgung an der Jowhar Bile Schule gewährleistet. Im Zuge unseres Projekts wurde das Wassersystem ausgebaut, neue Toiletten errichtet und Handwaschbecken installiert. Unsere lokale Partnerorganisation PAH hat das umgesetzt und Schulungen zum Thema Hygiene durchgeführt.
Der humanitäre Hilfsbedarf in Somalia ist enorm. In unserer Projektregion haben 28 Prozent der Menschen keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser. Häufige und schwere wasserbedingte Krankheiten sind die Folge – vor allem bei Kindern. Wasserprojekte sind deshalb so wichtig. Jede Schule, wo arche noVa die Wasser- und Sanitärversorgung sichert, verbessert das Wohlergehen und die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler.
Wenn Schulen eine angemessene Wasser- und Sanitärversorgung haben, trägt das nicht nur zur besseren Gesundheit und einem guten Aufwachsen bei, sondern es verbessert den gesamten Bildungserfolg und damit die Zukunft der Kinder und Jugendlichen.
AUF EINEN BLICK: arche noVa in Somalia
Somalia steht im Weltentwicklungsindex ganz weit unten. Die Menschen sind mit schweren Folgen von Naturkatastrophen und politischer Instabilität konfrontiert. Wasserknappheit und Nahrungsmittelmangel prägen den Alltag.
Seit 2016 ist arche noVa in Somalia aktiv. Insgesamt 200.000 Menschen wurden bereits erreicht.
Unsere Projektaktivitäten:
- WASH: Zugang zu sicherem Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene in Kommunen sowie an Schulen und Gesundheitseinrichtungen
- Unterstützung der Bevölkerung bei der Katastrophenvorsorge
- Stärkung der Lebensgrundlagen und Einkommen schaffende Maßnahmen für besonders gefährdete Zielgruppen
- Förderung der Anpassung an den Klimawandel
Unsere Partnerorganisationen vor Ort:
Action for Social and Economic Progress, action medeor, Johanniter-Unfall-Hilfe, Polish Humanitarian Action