Cornelius Kyalo Matheka ist ein Überzeugungstäter. Er hätte auch bequem mit Frau und Kindern in Nairobi wohnen und Karriere machen können. Doch er hat sich anders entschieden. Deshalb sieht er seine Familie nur an den Wochenendenden. Die meiste Zeit ist er in Mtito Andei im Makueni County, wo er 2010 die Organisation Africa Sand Dam Foundation gegründet hat, um in den Dörfern der Region den Zugang zu Wasser zu sichern. Seit 2012 arbeitet ASDF dabei mit arche noVa zusammen.
„Ich bin hier aufgewachsen und verstehe die Herausforderungen, mit denen die Bauern konfrontiert sind“, erzählt er. Makueni County sei eines der trockensten Gebiete Kenias. „Oft müssen die Menschen weite Strecken laufen, um an Wasser zukommen. Hin und zurück dauert das bis zu 12 Stunden.“ Cornelius Kyalo Matheka hält das – ganz abgesehen vom Verstoß gegen die Menschenrechte – für Zeitverschwendung. „Wer unterwegs zur Wasserstelle ist, kann nicht auf seiner Farm arbeiten, kommt kaum über die Runden und hat kein Geld für den Schulbesuch der Kinder.“
Die Wasserkrise in den Dörfern müsse dringend gelöst werden, mahnt der ASDF-Geschäftsführer. Denn die Probleme spitzen sich weiter zu. „Die Temperaturen sind in Kenia bereits gestiegen. Die Regenzeiten kommen nicht wie gewohnt. Und wenn es regnet, regnet es viel intensiver als zuvor. Gleichzeitig gehen die Niederschläge insgesamt zurück.“
Den Klimawandel vor Augen
Cornelius Kyalo Matheka kennt die Studien zum Klimawandel in Ostafrika und er kann es mit eigenen Augen sehen: Die Weideflächen werden kleiner. Die Lebensgrundlage der Menschen ist bedroht. „Nahezu jährlich sind Viehbauern gezwungen, auf der Suche nach Wasser und Weiden neue Standorte zu suchen, was nicht selten zu Konflikten in den Dörfern führt.“
Doch trotz Schwierigkeiten kämpft Cornelius weiter für eine Verbesserung der Situation. Nur wenn man ihn auf die Politik anspricht, dann wird der ansonsten sehr höfliche Mann ungehalten: "Während die Politiker reden und Ewigkeiten brauchen, um ihre Versprechen zu erfüllen, leiden Menschen in Ländern wie Kenia schon jetzt unter den Folgen des Klimawandels. Wir wissen, dass es weniger an rechtlichen Fragen als an politischem Willen liegt, weshalb die entwickelten Nationen sich bei der Umsetzung ihrer Versprechen so viel Zeit lassen."