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Global verantwortungsvoll handeln: arche noVa als Mitgestalter grüner humanitärer Hilfe

Das Bild zeigt Agnes Lule eine Frau aus Uganda. Sie trägt ein leuchtend pinkfarbenes Kleid und ein buntes Tuch auf dem Kopf. Sie steht auf einer Ackerfläche und gießt die Pflanzen. Im Hintergrund sind Palmen und bewölkter Himmel zu sehen.
©arche noVa, Axel Fassio
In immer mehr Teilen der Welt hat die globale Erwärmung extreme Wetterereignisse und andauernde Wasserknappheit zur Folge. Die sich häufenden Katastrophen bedrohen das Leben von Milliarden Menschen und machen humanitäre Hilfe unverzichtbar. Wer vor Ort Unterstützung leistet, ist in der Verantwortung, die Bevölkerung bestmöglich auf drohende Katastrophen vorzubereiten und dabei klimasensitiv vorzugehen, um weitere Schäden am Ökosystem zu verhindern. Mit einem globalen Programm, das solchen Aspekten besondere Aufmerksamkeit schenkt, geht arche noVa einen wichtigen Schritt, damit humanitäre Hilfe diesem Auftrag gerecht werden kann.
Projektgebiet
Simple World Map - Author: Al MacDonald Editor: Fritz Lekschas License: CC BY-SA 3.0 ID: ISO 3166-1 or "_[a-zA-Z]" if an ISO code is not availableÄthiopien

Fortwährende Dürrezeiten, ständige Überschwemmungen, schwere Heuschreckenplagen und verlorene Ernten: Der Klimawandel und seine dramatischen Folgen sind auf der ganzen Welt spürbar. Immer häufigere Katastrophen, anhaltende Wasserknappheit und das Zusammenbrechen von Nahrungsketten bedrohen die Existenz ganzer Regionen. Insbesondere in den Ländern des globalen Südens ist ein Überleben für Millionen von Menschen nur mit humanitärer Unterstützung möglich.

Lebensrettende Nothilfe – zum Beispiel die Verteilung von Wasser, Lebensmitteln und Hygieneartikeln – hat in diesen Regionen höchste Priorität. Aspekte der Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit dürfen dabei aber auf keinen Fall unbeachtet bleiben. Im Gegenteil: Humanitäre Hilfsorganisationen haben die Verantwortung, die vorhandenen Ökosysteme auf lokaler wie globaler Ebene zu schützen – kurz: grüne humanitäre Hilfe zu leisten.

Was ist grüne humanitäre Hilfe?

Wer grüne humanitäre Hilfe leistet, achtet bei der Planung, Umsetzung und Überwachung von Hilfsmaßnahmen auf eine vorausschauende, nachhaltige, umweltfreundliche und an das lokale Ökosystem angepasste Vorgehensweise. Wichtigste Grundlage hierfür sind die Prinzipien der Climate and Environment Charter for Humanitarian Organizations, zu deren Umsetzung sich arche noVa verpflichtet hat. Die Charta umfasst sowohl Aspekte des Klimaschutzes und der Inklusion, fordert aber auch zu mehr Lokalisierung und Stärkung lokaler Akteurinnen und Akteure auf.

In Zusammenarbeit mit dem ASB, der German Toilet Organization und verschiedenen lokalen Partnerorganisationen realisiert arche noVa ein globales Programm in insgesamt 14 Ländern, das den Prinzipien der Charta besondere Aufmerksamkeit schenkt und der Frage nachgeht, wie sich der ökologische Fußabdruck humanitärer Hilfe reduzieren lässt.

Sichere Wasser- und Sanitärversorgung: Klimasensitiv und inklusiv

Die weltweite Zunahme von Dürren und Überschwemmungen verwehrt immer mehr Menschen den Zugang zu sicherem Wasser. Ungefähr zwei Milliarden haben derzeit keine Möglichkeit, ihren täglichen Bedarf zu decken – weder, um den eigenen Durst zu stillen, noch, um Nutzpflanzen oder -tiere angemessen zu versorgen.

Hinzu kommt in vielen Gebieten das Fehlen sanitärer Anlagen und Abfallentsorgungssysteme, das insbesondere im Fall von Überschwemmungen schnell eine ernsthafte Gesundheitsgefahr darstellt. Denn wenn Abfälle und Fäkalien in Seen und Flüsse gespült werden und keine alternative Wasserquelle vorhanden ist, droht der Ausbruch schwerer Infektionskrankheiten.

arche noVa strebt mit dem Programm eine ganzheitliche Verbesserung der Wasser- und Sanitärversorgung in Regionen an, die besonders stark von Wasserknappheit und Extremwetterereignissen betroffen sind. Klimasensitivität spielt dabei in allen Phasen des Programms eine prioritäre Rolle – zum Beispiel bei der Etablierung umweltfreundlicher Abfallentsorgungssysteme oder der Integration von Systemen, die regenerative Energien nutzen (z. B. Photovoltaik).

Mit dem Unterzeichnen der Climate Charter hat sich arche noVa auch verpflichtet, Geschlechtergerechtigkeit und Inklusion aktiv zu fördern. Im WASH-Bereich gehört dazu unter anderem die barrierefreie Gestaltung der Wasser- und Sanitärversorgung sowie das Schaffen sicherer Räume für Frauen und Mädchen. Darüber hinaus wird die Partizipation von Frauen und weiteren gefährdeten Gruppen in Gremien wie Wasserkomitees gefördert, um sicherzustellen, dass ihre Bedürfnisse dort gerecht vertreten werden.

Katastrophenvorsorge schützt die Lebensgrundlage der bedrohten Bevölkerung

Die durch die globale Erwärmung ausgelösten klimatischen Veränderungen schreiten weltweit mit rapider Geschwindigkeit voran. In Regionen, die von Armut geprägt sind, fehlt es der Bevölkerung meist an Möglichkeiten, sich ausreichend auf Extremwetterereignisse vorzubereiten, um ihr Leben und ihre Existenzgrundlagen zu schützen.

In Katastrophenfällen leistet arche noVa in den Projektregionen humanitäre Nothilfe. Dazu gehört unter anderem die Verteilung überlebenswichtiger Güter wie Trinkwasser und grundlegende Hygieneartikel. Um die Auswirkungen von Dürren, Überschwemmungen und Plagen aber langfristig einzudämmen, sind starke lokale und regionale Strukturen, die über fundiertes Fachwissen zu Katastrophenvorsorge und -management verfügen, unverzichtbar.

Umfassende Wissensvermittlung zu Fragen des Katastrophenschutzes stärkt die Widerstandsfähigkeit der betroffenen Gemeinden, macht sie handlungsfähig und ermöglicht ihnen, vorausschauende Maßnahmen zu ergreifen. Dazu zählen unter anderem Frühwarnsysteme, Aktionspläne für den Katastrophenfall sowie die Schaffung alternativer Einkommensquellen.

arche noVa organisiert und begleitet den Wissenstransfer und die Bildung der erforderlichen Strukturen auf lokaler und regionaler Ebene. Akteurinnen und Akteure erhalten darüber hinaus die Möglichkeit, sich untereinander zu vernetzen und vom wechselseitigen Erfahrungsaustausch zu profitieren.

Vernetzung als Innovationstreiber in der grünen humanitären Hilfe

Fortschritt braucht Austausch – deshalb bringen wir im Rahmen des Globalprojekts Menschen aus der ganzen Welt zusammen, um über ihre Erfahrungen in der grünen humanitären Hilfe zu sprechen. Akteurinnen und Akteure auf lokaler, regionaler und globaler Ebene erhalten die Gelegenheit, sich weiterzubilden, Kooperationen einzugehen und so die praktische Umsetzung klimasensitiver, inklusiver Ansätze voranzutreiben.

Gemeinsam mit unseren Partnern können Projekte in insgesamt 14 Ländern umgesetzt werden: Äthiopien, Somalia, Somaliland, Niger, Mali, Libanon, Irak, Bangladesch, Myanmar, Indonesien, Philippinen, Haiti, Honduras und Nicaragua.

Projektsteckbrief

Projektziel

Stärkung von lokalen klimasensitiven und universellen WASH-Kapazitäten unter Anwendung und Verbreitung des Ansatzes der grünen Humanitären Hilfe

Zielgruppe

Gemeinden in Äthiopien, Somalia, Somaliland, Niger, Mali, Libanon, Irak, Bangladesch, Myanmar, Indonesien, Philippinen, Haiti, Honduras und Nicaragua, die in ländlichen/halbstädtischen Regionen leben und besonders gefährdet sind, von Katastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen zu sein; besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen innerhalb dieser Gemeinden.

Aktivitäten

Klimasensitive humanitäre WASH-Versorgung

  • Errichtung innovativer Systeme der Wasserversorgung und des Abwassermanagements
  • Schaffung eines universellen Zugangs zu sicherem Wasser
  • Maßnahmen zur Verbesserung einer barrierefreien und gendergerechten SanitärversorgungMaßnahmen zur Verminderung von Risiken infolge unsachgemäßer Entsorgung von AbfällenInklusive und lokale humanitäre Katastrophenvorsorge

Identifizierung und Schulung relevanter Akteurinnen und Akteure auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene

  • Durchführung von Klimaprojektionsanalysen, Klima- und Katastrophenrisikoanalysen
  • Aufbau und Stärkung inklusiver Katastrophenvorsorgestrukturen auf lokaler Ebene
  • Entwicklung klimasensitiver Katastrophenvorsorgepläne, gemeindebasierter Frühwarnsysteme
  • Entwicklung und Verbesserung von Mechanismen vorausschauender humanitärer Hilfe
  • Förderung der Vernetzung und Koordination der für das Management von Katastrophen- und Klimarisiken relevanten Akteure

Grüne humanitäre Hilfe

  • Analyse potentieller Umweltrisiken und Entwicklung eines detaillierten Konzeptes
  • Motivieren lokaler Partner zur Unterzeichnung der Climate and Environment Charter for Humanitarian Organizations
  • Schulung und Mentoring in der Entwicklung von Aktionsplänen zur Umsetzung Climate Charter
  • Schulung und Mentoring zur Anwendung von Umwelt-Screening/Assessment Tools
  • Vernetzung lokaler Partner und Institutionen

Wissensmanagement

  • aktives Engagement in relevanten Netzwerken und Foren
  • Austausch und Publikation zu Erfahrungswerten aus der Projektimplementierung bzw. den Projektländern
  • Advocacy-Aktivitäten und Lobbyarbeit auf verschiedenen Ebenen
Projektlaufzeit
11/2023 bis 10/2026
Kooperationspartner
  • Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland (ASB)
  • German Toilet Organization
  • Organization for Welfare and Development in Action (OWDA)
  • Nouveaux Horizons (NoHo)
  • Mada Association
  • Action for Social and Economic Progress (ASEP)
  • Tankamel Sawa (TKS)
  • Sopyay Myanmar Development Organization (SMDO)
Förderer
  • Auswärtiges Amt
  • Aktion Deutschland Hilft

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