Globales Programm in 14 Ländern
Um das Ökosystem in unseren Projektregionen zu schützen, verfolgt arche noVa in Somalia den Ansatz grüner humanitärer Hilfe. Bei der Planung, Umsetzung und dem Monitoring von Hilfsmaßnahmen achten wir auf eine weitsichtige, umweltfreundliche und an den lokalen Lebensraum angepasste Vorgehensweise. Diese Aktivitäten sind Teil eines globalen Programms, das wir in Zusammenarbeit mit dem ASB, der German Toilet Organization und zahlreichen lokalen Partnern realisieren. Gemeinsam bringen wir Themen wie Inklusion, ökologische Nachhaltigkeit, Katastrophenvorsorge und internationalen Wissenstransfer in insgesamt 14 Ländern weiter voran.
Hunderttausende Somalierinnen und Somalier sind aus Angst vor bewaffneten Konflikten sowie vor Dürren oder Überschwemmungen auf der Flucht, die meisten davon innerhalb des eigenen Landes. Sie leben in informellen Camps in der Nähe bestehender Ortschaften. Der Zuzug Geflüchteter überlastet die bereits knappen Ressourcen in den aufnehmenden Gemeinden und Städten. Zu den drängenden Problemen zählen: Trinkwasserknappheit, fehlende sanitäre Einrichtungen und Müll, der nicht entsorgt wird. Dies alles stellt ein hohes Gesundheitsrisiko dar, insbesondere für Frauen, Kinder und ältere Menschen.
Der Regen bleibt aus
Im Frühjahr 2022 warnen die Vereinten Nationen vor einer Hungersnot. Seit drei Jahren sind die Regenzeiten ausgeblieben. Der Ukraine-Krieg verschärft die Lage zusätzlich: Der Weizen-Preis steigt, Importe fallen aus. Bis zu 80 Prozent der Wasserressourcen in Somalia sind ausgetrocknet. Der Wasserpegel des für die Region so wichtigen Shabelle-Flusses ist auf eine historisches Tief gesunken. Die Vereinten Nationen schätzen, dass derzeit 3,5 Millionen Menschen im Land zu wenig Trinkwasser haben.
Wir liefern Wasser und sanieren Brunnen
Um die Not zu lindern, haben wir zusammen mit unserem regionalen Partner ASEP mit der Verteilung von Trinkwasser begonnen. In zwölf Dörfern in der Region Gedo im Südwesten Somalias stellen wir sicher, dass mehr als 10.000 Menschen eine Mindestmenge von 7,5 Liter Wasser pro Tag erhalten.
Zudem sanieren wir mit unserer Partnerorganisation Polish Humanitarian Action (PAH) drei Tiefbrunnen, die durch die Dürre beschädigt sind. Wenn das Wasser hier wieder fließt, können mehr als 30.000 Menschen und 80.000 Nutztiere versorgt werden. So bekommen sie die Chance, die Zeit der Dürre überstehen.
Bau von Wasserkiosken und Regenwasserspeichern
Bereits seit 2016 sind wir mit einem WASH-Projekt in Somalia. Besonderes Augenmerk legt arche noVa dabei auf die Sicherung der Wasserversorgung in den überlasteten Camps für geflüchtete Familien und in den Gastgemeinden. Dabei werden unter anderem neue Wasserkioske gebaut. Das sind in Eigenregie verwaltete Wasserausgabestellen in den Camps. Außerdem werden die kommunalen Wassersysteme in den Gemeinden rehabilitiert. Dazu gehören der Bau von Regenwasserspeichern sowie die Erneuerung von Bohrbrunnen und Schachtbrunnen, aber auch der Bau, bzw. die Instandsetzung von Toiletten, die Verteilung von Hygienekits und Hygieneschulungen, sowie Müllmanagement.
Im Fokus: Gute Hygienepraktiken und Müllmanagement
Es besonderer Schwerpunkt im Projekt ist das Menstrual Hygiene Management in Schulen. Es werden Toiletten gebaut, die Mädchen und Frauen ermöglichen, sich zu waschen und die Hygieneartikel zu reinigen oder zu entsorgen. Schülerinnen und Schüler sowie das Schulkollegium werden in Hygieneschulungen zum Thema Menstruation aufgeklärt und Materialien werden zur Verfügung gestellt, die dann die sogenannten Schulgesundheitsclubs und Lehrergemeinschaft nutzen können.
Auch der generelle Umgang mit dem anfallenden Müll hat großen Einfluss auf die Hygienebedingungen in den Siedlungen. Damit der Abfall ordnungsgemäß entsorgt werden kann, werden Frauen in Müllentsorgungskomitees eingebunden und geschult. Die Gruppen erhalten Arbeitskleidung und Ausrüstung, wie Eselskarren, Besen und Rechen.
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Projektsteckbrief
Lebenssicherung durch die Bereitstellung von sicheren Wasser-, Sanitär- und Hygienediensten für von Dürre und Konflikten betroffene Gemeinden und Flüchtlingen in den Regionen Gedo, Lower Juba und Galgaduud, Somalia.
Mehr als 200.000 Menschen - Binnenvertriebene in Flüchtlingslagern und Bevölkerung der aufnehmenden Gastgemeinden, sowie Gemeinden, die von extremer Dürre betroffen sind
- Zugang zu sauberem Wasser durch Wasserinfrastrukturmaßnahmen (Rehabilitierung von Brunnen, Bohrlöchern, Wasserspeichern und Bau von Regenwassertanks)
- Notlieferung von Trinkwasser in Gemeinden per Tanklastwagen
- Gründung und Schulung von Wasserkomitees
- Bau von Wasserkiosken als einkommensschaffende Maßnahme
- Verbesserung der Sanitär- und Hygienebedingungen (z. B. Verteilung von WASH- und NFI-Kits, Toilettenbau, Hygieneaufklärung, Gründung und Schulung von
- Frauensanitärgruppen für Müllmanagement)
- Polish Humanitarian Action (PAH)
- Action for Social and Economic Progress (ASEP)
- Auswärtiges Amt
- Aktion Deutschland Hilft
- Spenderinnen und Spender