In den kurdischen Dörfern im Nordirak, wo sonst keine Hilfe ankam, wurden die Freiwilligen aus Sachsen willkommen geheißen. Auch wenn nicht alles, was von engagierten Dresdnerinnen und Dresdner für den Transport gespendet worden war, so ganz den Bedürfnissen entsprach - die Laster wurden entladen und ein erstes nachhaltiges Projekt gestartet: Der Kauf einer Ziegenherde und Saatgut. Die sicherte die Versorgung der Familien eines ganzen Dorfes weit über den kurzen Aufenthalt der Helfer hinaus.
arche noVa
Keiner wollte es wahrhaben, aber 1992 gab es erstmals nach 1945 auch wieder Krieg in Europa. Jugoslawien zerfiel und eine ungeahnte Brutalität brach sich Bahn. Der Alltag brach für die Menschen zusammen, immer weniger konnten sich selbst versorgen. arche noVa startete 1992 zu einem der gefährlichsten Einsätze in der Vereinsgeschichte. Das Ziel: Bosnien-Herzegowina. Hilfsgüter wurden verteilt. Bis 1998 folgten weitere Transporte.
arche noVa
Der Einsatz auf dem Balkan brachte für arche noVa die entscheidende Weichenstellung. Bereits in der Nothilfephase auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Wasserprojekte erweiterten das bisherige Spektrum der kurzfristigen Hilfsgüterverteilungen und Notversorgung der eingeschlossenen Bevölkerung. Nachhaltige Wasserprojekte lösten kurzfristige Hilfsgüterverteilungen ab. 1999 wurde der erste verseuchte Brunnen im Kosovo gereinigt. Im Team waren mehrere ehemalige TU-Studierende, die ihr Ingenieurwissen im Bereich Wasser- und Umwelttechnologie nutzbringend einsetzen konnten.
arche noVa
Der Merkana-Filter ist eine arche noVa-Erfindung aus dem Jahr 2003 und folgt unserem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe. Wir kombinierten unser Knowhow zur Wasseraufbereitung mit den Traditionen vor Ort. Merkana ist im Nordirak ein traditioneller Tontopf, der zur Wasserkühlung verwendet wird. arche noVa erweiterte die Funktion. Mit Sand, Kiesel und Kohle wurden die Gefäße zu kostengünstigen Filtern, die die Menschen vor Ort selber bauen können.
arche noVa
In unserer globalisierten Welt hängt alles mit allem zusammen – auch die Bedingungen in den Einsatzländern mit dem Leben hierzulande. 2002 entschied sich das arche noVa-Team, die in den Projekten gesammelten Erfahrungen gezielt weiterzugeben. Mit interaktiven Methoden und altersgerechter Vermittlung von Hintergrundwissen wurde die Bildungsarbeit gestartet. Heute erreichen die Angebote zum Globalen Lernen jährlich rund 2.500 Schulkinder in Sachsen und Brandenburg. Hinzu kommen die Beratung von pädagogischen Fachkräften und Angebote in der offenen Jugendarbeit.
arche noVa
Rote Handpumpen sind das Symbol für die Wasserprojekte von arche noVa. Erstmals errichtet wurden sie in Sri Lanka. Die Tsunami-Katastrophe von 2004 hatte das arche noVa-Nothilfeteam ins Land gebracht. Später kümmerte es sich in Flüchtlingscamps um Menschen, die vor dem Bürgerkrieg fliehen mussten. Ihre Wasserversorgung war eine große Herausforderung, die zunächst über Tanklastwagen gesichert wurde. Dann wurden einfache Brunnen gebaut und die Pumpen errichtet. Auf dem Bild zu sehen: Sven Seifert, Gründer von arche noVa.
arche noVa
Anfang 2010 erschütterte eine Erdbebenkatastrophe Haiti. Schnelle Hilfe war gefragt. arche noVa brachte ein sechsköpfiges Nothilfeteam und zwei Umkehrosmose-Anlagen per Flugzeug ins Land. Wenige Tage später nahmen die Trinkwasseraufbereitungsanlagen die Arbeit auf. Mehr als 40.000 Menschen erreichte der Einsatz, der zum Schluss in Übergangs- und Wiederaufbauhilfe im Bereich Wasser, Sanitär und Hygiene mündete.
Im Sommer 2013 kam es in Deutschland und den Nachbarländern zu Überflutungen, die ganze Orte und Stadtteile bedrohten, auch Dresden war betroffen. Eine große Hilfsbereitschaft folgte den Pegelständen – auch bei den Spenderinnen und Spendern von arche noVa. Sie ermöglichten einen Nothilfeeinsatz und viele Aktivitäten im Wiederaufbau. Seit dieser Katastrophe verstärkt arche noVa den Einsatz für Katastrophenvorsorge.
arche noVa
In Syrien ist arche noVa seit 2012 im Einsatz. Unser lokales Team sorgt in dem vom Krieg zerstörten Land für existentielle Hilfe mit Lebensmittel- und Wasserverteilungen und setzt da, wo es möglich ist, bereits auf Wiederaufbau. Zum Beispiel bei der Reparatur von Kanalisationssystemen oder Pumpwerken. Außerdem unterhält arche noVa ein großes Bildungsprojekt im Land.
arche noVa
Afrika gehört zu den wichtigen Einsatzgebieten von arche noVa. Gemeinsam mit den Menschen vor Ort und mit starken lokalen Partnerorganisationen setzt arche noVa Projekte um, die den lokalen Gegebenheiten exakt angepasst sind. In Uganda starten wir 2017 unser Jubiliäumsprojekt. Dabei stehen Frauen von Selbsthilfegruppen im Mittelpunkt, die zu Pumpenmechanikerinnen ausgebildet werden, um die Brunnen in ihren Gemeinden warten und die damit die Versorgung mit sauberem Trinkwasser langfristig sichern zu können.