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arche noVa zum Weltwassertag: Brunnen bauen, reicht nicht

Deutschland
Lokale Wasserkrisen können nur mit der Bevölkerung vor Ort gelöst werden / Hilfsorganistion baut Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen aus / Kooperationsprojekt in Uganda sichert Wasserversorgung für 170.000 Menschen

arche noVa ruft angesichts von über 660 Millionen Menschen, die weltweit keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser haben, dazu auf, mehr in die Selbsthilfestrukturen in den betroffenen Ländern zu investieren. „Nachhaltige Entwicklungsprojekte der Zukunft müssen neben dem Bau von Infrastruktur vor allem die Menschen vor Ort stärken“, fordert Agnieszka Olkusznik, stellvertretende Geschäftsführerin von arche noVa – Initiative für Menschen in Not e.V. anlässlich des Weltwassertags am 22. März. Es reiche nicht aus teure Brunnen zu bauen, es müssten Strukturen geschaffen, die die Dauerhaftigkeit der Projekte absicherten.

Das aktuelle Projektgebiet von arche noVa in Uganda steht exemplarisch für ein weitverbreitetes Problem: Bestehende Brunnen und Pumpen werden von Behörden, Unternehmen oder Organisationen errichtet und den Menschen vor Ort überlassen – ohne nachhaltige Konzepte. „Eine solche Verschwendung können wir uns nicht leisten“, mahnt die stellvertretende Geschäftsführerin von arche noVa. Die Hilfsorganisation arbeitet deshalb im Mokono Distrikt eng mit dem Netzwerk Katosi Women Development Trust zusammen, das aus 19 Frauenselbsthilfegruppen besteht.

Im aktuellen Projekt werden 35 Frauen zu Handpumpenmechanikerinnen ausgebildet und über 130 Mitglieder von Wasserkomitees geschult. Anschließend erhalten die Gruppen die für die Wartungs- und Reparaturarbeit notwendigen Werkzeuge. Sie werden 144 bestehende Brunnen betreuen und so die Wasserversorgung von rund 170.000 Menschen im Projektgebiet dauerhaft verbessern.

Das arche noVa Projekt umfasst außerdem den Bau von Regenwassersammeltanks und Toiletten. Denn viele Familien wohnen nicht in der Nähe von Brunnen und sind deshalb gezwungen, ihr Wasser aus offenen Wasserstellen oder dem verunreinigten See zu holen. „Das ist eine Katastrophe für die Gesundheit der Menschen“, erklärt Agnieszka Olkusznik von arche noVa.

Der fehlende Zugang zu Wasser und Sanitäranlagen sowie mangelhafte Hygieneverhältnisse gehören vor allem in den ländlichen Gebieten Afrikas, Asiens und Lateinamerikas zu den größten Problemen des 21. Jahrhunderts. Laut Weltgesundheitsorganisation könnten täglich 4.000 Todesfälle von Kindern verhindert werden, wenn die Wasserversorgung und Hygienebedingungen besser wären.

Die sächsische Hilfsorganisation arche noVa hat sich auf Projekte im Bereich Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene spezialisiert und setzt dabei in der Entwicklungszusammenarbeit auf möglichst einfache technische Lösungen und die enge Kooperation mit der Bevölkerung vor Ort. Hinzu kommen Nothilfeprojekte in Krisen- und Katastrophengebieten, wo die Hilfsorganisation ebenfalls für Wasser- und Sanitärlösungen steht, so zum Beispiel in Somalia, Syrien und im Nordirak.  Bisher konnte arche noVa in mehr als 20 Ländern über 1,3 Millionen Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser sichern.

Der Weltwassertag wird seit 1993 jährlich am 22. März begangen. Er ist ein Ergebnis der UN-Weltkonferenz über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro, auf der er von der UN-Generalversammlung per Resolution ausgerufen wurde.

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