Mali: Wasser bringt neue Hoffnung in die Region Gao

22.10.2025 - 15:07 - Mali
Im Norden Malis verschärfen Dürren, Klimakrise und Konflikte die ohnehin schwierigen Lebensbedingungen der Bevölkerung. arche noVa begegnet den widrigen Gegebenheiten mit ganzheitlichen Ansätzen, die den Zugang zu sauberem Wasser sichern, landwirtschaftliche Strukturen stärken und lokale Gemeinschaften befähigen, Krisen langfristig besser zu bewältigen.

Araoudatou Aboubakar ist 40 Jahre alt und lebt in Bagoundié, einem kleinen Ort im Nordosten Malis, am Rand der Sahara. Hier, wo Trockenheit das Leben bestimmt, hat sie ein kleines Wunder vollbracht: Unter ihrer Pflege reifen frische Wassermelonen.

À Raoudatou ist Vorsitzende der lokalen Fraueninitiative, die sich um den Gemeinschaftsgarten von Bagoundié kümmert. Die 30 Frauen unterschiedlichen Alters haben in diesem Jahr mehr als eine Tonne Gemüse geerntet – darunter Zwiebeln, Tomaten, Auberginen, Okra und Paprika. Mit den Erzeugnissen ernähren die Frauen ihre Familien – und haben danach noch genug übrig, um es auf dem lokalen Markt zu verkaufen. So tragen sie einen wichtigen Teil zum Einkommen der Familie bei.

Viele der Familien in Bagoundié leben in einem Camp für Geflüchtete am Ortsrand. Sie sind aus anderen Dörfern in der Region geflüchtet, weil diese angegriffen wurden. Unter einfachsten Bedingungen versuchen sie, sich hier ein neues Zuhause einzurichten. Gemeinsam mit der lokalen Partnerorganisation Nouveaux Horizons unterstützt arche nova sie durch die Verteilung von Haushaltsgegenständen, Matten, Zelten, Decken und Öfen.

Wasser als Gamechanger

Dass es im Camp eine Wasserentnahmestelle gibt, ist für Araoudatou und die anderen Frauen eine große Erleichterung. Mit Unterstützung von arche nova hat der Gemeinschaftsgarten sogar ein eigenes Bewässerungssystem erhalten, das eine stabile Versorgung der Pflanzen – und damit eine reiche Ernte – sichert. Geeignete Werkzeuge und natürlicher Dünger helfen der Fraueninitiative außerdem dabei, ihre Pflanzen gesund zu halten.

Von der Wasserversorgungsstelle profitieren noch viele weitere Menschen – und auch Tiere, denn an der Entnahmestelle gibt es auch eine Tränke, die von den Viehzüchter*innen regelmäßig besucht wird.

Das Wasser für Mensch und Tier stammt aus Grundwasserbrunnen. Die Pumpe, die das Wasser in den großen Tank transportiert, wird mit Solartechnik betrieben – in dieser Region ist das nicht nur die zuverlässigste, sondern auch die nachhaltigste Möglichkeit der Stromversorgung.

Mit 76 Euro sorgen Sie dafür...

...dass eine vierköpfige Familie an einem neu gebohrten oder ausgebauten Brunnen Zugang zu sicherem Trinkwasser bekommt.

Nachhaltigkeit und eine rücksichtsvolle Vorgehensweise in Bezug auf Klima und Umwelt spielen in den Projekten von arche nova in Mali eine wichtige Rolle. Zum Beispiel haben wir in Bagoundié die Gründung eines Abfallkomitees angeregt, das sich um die fachgerechte Entsorgung im Ort kümmert und zudem neue Möglichkeiten des Recyclings in den Alltag integriert. So wird beispielsweise aus Biomüll Kohle hergestellt. Die 39-jährige Balkissa Yacouba Touré nutzt diese zum Kochen und ist von der Qualität überzeugt. „Sie ist viel ergiebiger als Holzkohle. Außerdem ist sie umweltfreundlich, leicht erhältlich und günstiger“, sagt sie.

Die vielen durchdachten Maßnahmen in der Region machen es leicht, die Bevölkerung für die Zusammenarbeit mit uns zu gewinnen. Indem wir auf die tatsächlichen und dringendsten Bedürfnisse der Gemeinde eingehen, entsteht echtes Vertrauen.

Hawa Amadou, Mitarbeiterin unserer lokalen Partnerorganisation Nouveaux Horizons

Mehr als Wasser: arche nova in Mali

Diesen ganzheitlichen Ansatz der grünen humanitären Hilfe verfolgt arche nova in Mali an insgesamt 26 Orten. Damit erreichen wir in Mali derzeit fast 155.000 Menschen. Wir…

  • bauen und sanieren Wasserstellen und setzen dabei auf Solarenergie.
  • statten Gemeindegärten mit effizienten Bewässerungssystemen aus.
  • bauen öffentliche Sanitäranlagen und Notfall-Latrinen in Gemeinden, in denen viele Binnengeflüchtete Schutz suchen.
  • kämpfen mit der Verteilung von Lebensmitteln und der Einrichtung von Schulkantinen gegen den Hunger in der Region.
  • verteilen Haushaltsgegenstände und Baumaterialien für provisorische Unterkünfte an Menschen, die aus ihrem Heimatort flüchten mussten.
  • sorgen mit Dignity-Kits dafür, dass sich Frauen und Mädchen während ihrer Menstruation in Würde versorgen können.
  • unterstützen Viehzucht und Gemüseanbau durch Hilfsgüter (Saatgut, Tiere, Werkzeug) und Schulungen.
  • gründen gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung Initiativen für verschiedene Lebensbereiche (Landwirtschaft, Wasser- und Sanitärversorgung, Abfallmanagement, Lebensmittelverarbeitung, Hygienepraxis).
  • verbessern mit Frühwarnsystemen, Schulungen und technischer Ausrüstung die Schutzmechanismen der Gemeinschaften gegenüber Extremwetterereignissen.
  • bilden junge Menschen zu Konfliktprävention und gewaltfreier Konfliktbearbeitung aus.

Für dieses Projekt spenden

44
ermöglichen einer Familie mit einem Hahn und fünf Hühnern den Aufbau einer kleinen Geflügelzucht.
76
sorgen dafür, dass eine vierköpfige Familie an einem neu gebohrten oder ausgebauten Brunnen Zugang zu sicherem Trinkwasser bekommt.
166
ermöglichen die dauerhafte Bewässerung von 50 Quadratmetern Gemüseanbaufläche einer Frauenkooperative.

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