Stellen Sie sich vor, Sie sind so durstig, dass Sie Salzwasser trinken. Was eigentlich unvorstellbar klingt, ist für die überwältigende Mehrheit der Menschen in Gaza längst Realität geworden. Die Infrastruktur in der Region ist kollabiert, die meisten Wasserversorgungssysteme und Entsalzungsanlagen wurden in den vergangenen 21 Monaten zerstört. Die Folge: Nur noch einer von 20 Menschen hat derzeit regelmäßigen Zugang zu einer ausreichenden Menge Trinkwasser.
In ihrer Verzweiflung trinken die Menschen, was da ist: Regenwasser aus Pfützen oder sogar Salzwasser. Beides hat für sie fatale gesundheitliche Folgen. Denn Salzwasser entzieht dem Körper nur noch mehr Flüssigkeit. Und verunreinigtes Wasser führt oft zu Durchfall und lebensbedrohlichen Infektionen wie Cholera – für die ohnehin schon durch Hunger und andauernde Angriffe geschwächte Bevölkerung eine lebensbedrohliche Gefahr.
Hilfsgüter wie Trinkwasser, Lebensmittel, Medikamente und Hygieneprodukte erreichen die Menschen in Gaza längst nicht in ausreichender Menge – und das, obwohl Hilfsorganisationen vor der Grenze mit allem bereitstehen, was so dringend benötigt wird.
Wir befinden uns in einem Wettlauf gegen die Zeit – unter gefährlichen Bedingungen, ohne verlässlichen Zugang und mit wachsender Verzweiflung auf allen Seiten. Dass wir überhaupt Nothilfe leisten können, verdanken wir der Zusammenarbeit mit dem Team der Palestinian Environmental Friends Association, einer lokalen Organisation, bestehend aus Menschen, die selbst von der Katastrophe betroffen sind.
arche nova verteilt 600.000 Liter Wasser in einem Camp in Rafah
Der größte Teil der mehr als 2 Millionen Einwohner*innen Gazas ist mittlerweile in die Region Rafah im Süden geflüchtet. Trotz der enormen Herausforderungen ist es arche nova gemeinsam mit der Palestinian Environmental Friends Association gelungen, dort Trinkwasser zu verteilen. Bis Mitte August erhalten knapp 3.400 Personen in einem der Camps einen Monat lang 6 Liter Wasser pro Tag. Das ist weitaus weniger, als ein Mensch am Tag zum Trinken, Waschen und für den Haushalt benötigt. Und doch rettet diese kleine Menge aktuell Leben.
Wir wollen unsere Nothilfe in Gaza unbedingt ausweiten und die Menschen mit ausreichenden Wassermengen und weiteren Hilfsgütern versorgen. Dafür benötigen wir sicheren Zugang zum Krisengebiet – und Ihre Hilfe. Bitte bleiben Sie an der Seite der Menschen in Gaza und unterstützen Sie unsere Nothilfe mit einer Spende!