
Die Insel Palawan ist überwiegend ländlich geprägt und weist teilweise geographisch schwer zugängliche Gegenden mit langen Küstenabschnitten und bewaldetem Hochland auf. Regionen, die im Falle eines Wirbelsturms oder anderer Katastrophen kaum schnell erreicht werden können. arche noVa unterstützt zusammen mit der erfahrenen philippinischen Partnerorganisation „A Single Drop for Safe Water“ (ASDSW) die abgelegenen Gemeinden der Insel darin, sich gegen die zunehmenden Naturkatastrophen und andere Krisen besser zu wappnen.
Die Behörden der größten Stadt und gleichsam dem Verwaltungszentrum der Insel, Puerto Princesa, und die ländlichen Gemeinden verfügen nur über begrenzte gebündelte Erfahrung im Umgang mit Notfällen. Über die Aktivitäten des Projektes werden sie darin unterstützt, ihre Handlungsfähigkeit im Katastrophenfall zu erhöhen.
Planspiele & Notfallpläne
Zum einen trainiert die Partnerorganisation ASDSW die Entscheidungsträger der Stadt Puerto Princesa (Katastrophenschutzbehörde) und der Kommunen in 4-tägigen theoretischen Planspielen vor Ort, ihr Verhalten im Katastrophenfall zu reflektieren und zu optimieren. Als Grundlage dafür müssen vorhandene Informationen gesichtet und aktualisiert werden. Im Resultat sollen einheitliche auf die jeweilige Gemeinde angepasste Handlungsschritte für den Katastrophenfall entwickelt und festgeschrieben werden.
Gleichzeitig werden die Vertreter der Kommunen darin geschult und begleitet, ihre existierenden Notfallpläne, gemäß nationalen Standards zu überarbeiten. Da wo keine Notfallpläne vorhanden sind, werden sie entwickelt, um so auf Katastrophen schneller und besser reagieren zu können. Die Erstellung bzw. Überarbeitung der Pläne erfolgt auch hier gemeinsam mit den Entscheidungsträgern und angepasst an die lokalen Bedingungen und Situationen der Kommunen.
COVID-19 Pandemie als erster Belastungstest
Der Ausbruch der COVID-19 Pandemie stellte gleich zu Projektbeginn einen Krisenfall dar, der bislang im Alltag der Philippinen unbekannt war. In das laufende Projekt zur Katastrophenvorsorge baute ASDSW deshalb die Aufklärung zu COVID-19 und Aktivitäten zum direkten Pandemie-Management mit ein, um auf den lokalen Kontext angemessene Regeln für den Umgang mit der noch unbekannten Krankheit zu erarbeiten. Planspiele erzeugen damit gleichsam reale Handlungsempfehlungen für die Gemeinden, um der Pandemie auf Gemeindeebene wirksam zu begegnen.
Katastrophen und Krisen, wie die COVID-19 Pandemie, zeigen deutlich, wie wenig relevante und belastbare gemeindebezogene Informationen in den geografisch isolierten Regionen Palawans vorhanden sind. Deshalb führt ASDSW als weitere Komponente Schulungen zu Datenerhebung und -management durch, in denen die kommunalen Verantwortlichen lernen, verlässliche Gemeindedaten zu erheben und weiter zu verarbeiten. Erst auf Grundlage dieser Datenbasis können fundierte Entscheidungen getroffen werden, um den Menschen der benachteiligten Regionen im Ernstfall zielgenaue Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen.
Projektsteckbrief
Verbesserung der Widerstandsfähigkeit der ländlichen Bevölkerung gegenüber Katastrophen in ländlichen Regionen der Insel Palawan
20 ausgewählte Gemeinden auf der Insel Palawan, mindestens 15.500 Personen
- 4-Tages Planspiele in abgelegenen Kommunen zur Reflektion des eigenen Vorgehens und der Handlungsfähigkeit im Katastrophenfall und zur Entwicklung von klaren Handlungsschritten bei Notfällen
- Überarbeitung der kommunalen Notfallpläne der Katastrophenvorsorge
- Schulung zu Datenerhebung und –management
- COVID-Aufklärung und -management
- Aktion Deutschland Hilft
- Private Spenderinnen und Spender