
Mit dem ersten Winter seit Kriegsbeginn steigen die Bedarfe für die Menschen in der Ukraine weiter an. Laut Angaben der Vereinten Nationen sind rund 6,5 Millionen Menschen innerhalb der Ukraine auf der Flucht. Mit knapp 18 Millionen ist die Zahl der Menschen, die insgesamt auf humanitäre Hilfe angewiesen sind sogar noch weitaus höher. Denn gerade Menschen mit Behinderungen oder auch ältere Menschen können oft entweder nicht fliehen oder wagen die anstrengende und ungewisse Flucht aus dem Kriegsgebiet nicht. Angesichts der eisigen Temperaturen und der gezielten Zerstörung ziviler Infrastruktur ist die Lage für sie derzeit am prekärsten. Bei der Planung unserer Hilfe haben wir diese gefährdeten Gruppen denn auch ganz besonders im Blick. Um Hilfe leisten zu können, sind wir weiterhin auf Ihre Spenden angewiesen.
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Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie dringende Nothilfe für die Menschen der Ukraine.
Humanitäre Hilfe im Osten der Ukraine
Da wir bereits seit 2016 in der Ukraine aktiv sind, können wir vor Ort auf ein gutes Netzwerk zurückgreifen. Durch die engen Kontakte zu lokalen Partnerorganisationen konnten wir ab dem ersten Tag an humanitäre Hilfe leisten und schnell wieder ein eigenes Büro eröffnen. Im Zentrum unserer Hilfe steht derzeit, die Menschen wirksam vor der Kälte zu schützen. In der Stadt Dnipro verteilt unsere Partnerorganisation New Way in Notunterkünften Hilfsgüter wie Wasser, Matratzen, Decken und Hygieneartikel an die Menschen, liefert Boiler für heißes Wasser und Waschmaschinen und sichert die Versorgung mit Festbrennstoffen. In Dnipro halten sich derzeit sehr viele geflüchtete Menschen vor allem aus dem Osten und Süden des Landes auf. Sie sind aus den stark umkämpften Städten Charkiw, Mariupol, aus Donezk und Luhansk geflohen.
Soweit es die Sicherheitslage zulässt helfen wir auch in den Städten und Dörfern nahe der Frontlinie. Neben New Way haben wir mit der Organisation Strong Communities einen weiteren lokalen Partner, um in der Oblast Donetsk gefährdete Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen. Verteilt werden dabei unter anderem Lebensmittelpakete, Hygienekits, Öfen zum Heizen und Kochen sowie Holzbriketts, um die Menschen gegen die Kälte zu schützen.
Über Strong Communities konnten zudem in 8 Gemeinden kommunale Wasserfilter eingebaut werden, mehr als 4500 Menschen haben so Zugang zu sauberen Trinkwasser.
Winterhilfe im Fokus
Der Wintereinbruch bestimmt nicht nur unsere humanitäre Hilfe im Osten der Ukraine, sondern auch unsere Aktivitäten im Norden des Landes. In den Oblasten Kyjiw, Tschernihiw und Sumska, die bereits im Frühling befreit wurden, sind die Kriegsschäden nach der Besatzung noch immer allgegenwärtig. Aufgrund zerstörter Häuser, Schulen und Spitäler sind viele Menschen kaum gegen die eisige Kälte des ukrainischen Winters geschützt.
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Bereits im Sommer haben wir begonnen, beschädigte Häuser und Heizsysteme zu reparieren und Brennstoff zu verteilen, um die lokale Bevölkerung besser auf den Winter vorzubereiten. In sieben Kommunen wird zudem der Zugang zu Wasser- und Sanitärversorgung verbessert. Geplant sind beispielsweise die Reparatur beschädigter Infrastruktur oder die Einrichtung mit verloren gegangenem Equipment, wie wir sie in mehreren Wasserlaboren gesehen haben. Zehn soziale Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser oder Altersheime in diesen Gemeinden erhalten sichere, inklusive und geschlechtergerechte WASH-Einrichtungen.
Angesichts der klirrend kalten Temperaturen sind diese Einrichtungen auch wichtig als Wärmestuben. Ein besonderer Fokus liegt deshalb auf der Reparatur von Dächern oder Fenstern. Mit unserer Arbeit kommen wir dabei gut voran: Im Dezember konnten wir bereits einen ersten Kindergarten, an dem wir das Dach repariert haben, an die betroffene Gemeinde übergeben. Nun finden dort auch Menschen Schutz, die bei sich zu Hause nicht heizen können.




Mit Nothilfe bereits viel erreicht
Seit Februar hat die Nothilfe von arche noVa bereits über 40.000 Personen erreicht. Neben den Maßnahmen im Osten der Ukraine war arche nova über die Partnerorganisation Unit auch in der Hauptstadt Kyjiw aktiv. Der Schwerpunkt dieser Maßnahmen lag auf der Unterstützung von Menschen mit Behinderungen und ihren Familien, damit sie auch ohne derzeitiges Einkommen in der Lage sind, weiterhin Lebensmittel zu kaufen und Zugang zu Leistungen wie Physiotherapie oder Pflege zu erhalten.
In einer gemeinsamen Aktion mit der Direkthilfe Dresden haben wir im März 2022 zudem auch selbst einen Hilfsgütertransport in die Ukraine auf den Weg gebracht. Insgesamt 150 von Freiwilligen zusammengestellte Hygienekits wurden mit einem Transporter von SachsenEnergie an die polnische Grenze und von dort durch unseren Partner Polish Medical Mission (PMM) nach Drohobych in der Westukraine geliefert.
Unterstützung in Polen und Bildungsangebote in Sachsen
Auch mit weiteren Projekten außerhalb der Ukraine hat arche noVa Geflüchtete aus der Ukraine unterstützt oder Bildungsarbeit geleistet. An der ukrainisch-polnischen Grenze unterstützen wir etwa im März 2022 unsere Partnerorganisation Polish Humanitarian Action (PAH) bei der Koordinierung der Hilfe vor Ort. Dabei erhoben wir, welche Hilfsangebote die geflüchteten Menschen genau benötigen und hatten auch ein Augenmerk darauf, wie wir Schutzmechanismen vor potentiellem Menschenhandel etablieren können.
Nicht zuletzt wirkt das arche noVa-Projekt „Eine Welt=Deine Welt“ mit Schulprojekttagen zum Thema humanitäre Hilfe mit Fokus Ukraine auch weiterhin in Sachsen. Über das Projekt „Six Days for Future“ haben wir ukrainischen Jugendlichen in Sachsen dank Sprachmittlung außerdem den Besuch von Feriencamps zum Thema nachhaltige Berufe ermöglicht. Mit diesem Freizeitangebot in den Sommer- und Herbstferien 2022 konnten die geflüchteten Jugendlichen neue Kontakte knüpfen und die deutsche Sprache üben.
Projektsteckbrief
- Humanitäre Hilfe für die vom Konflikt betroffene ukrainische Bevölkerung
- Wiederaufbauhilfe in den befreiten Oblasten Kyjiw, Tschernihiw und Sumska
Binnengeflüchtete, Menschen mit Behinderung und ihre Familien, vulnerable Gruppen aus umkämpften Gebieten, die nicht fliehen können (Alte, Kranke), Menschen, deren Häuser beschädigt wurden
- Gewährleistung der Wasser- und Sanitärversorgung in Notunterkünften
- Rehabilitation von Wohngebäuden und Kindergärten
- Reparatur von Heizungsanlagen
- Sicherung von Wasser- und Sanitärversorgung auf kommunaler Ebene sowie an Schulen und Gesundheitseinrichtungen
- Verteilung von Nahrungsmitteln, Wasser Heizmaterial, Hygienesets, Decken und Kissen sowie Küchensets
- Installation von einfachen Öfen zum Kochen und Heizen
- New Way
- Strong Communities
- The Civil Ray of Future
- Unit
- Terra Tech
- Polish Humanitarian Action
- Polish Medical Misson
- Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
- Sächsische Staatskanzlei
- Aktion Deutschland Hilft
- private Spenderinnen und Spender
- Unternehmensspender, u.a. Ostsächsische Sparkasse, Elbe Flugzeugwerke GmbH, Berliner Häuser Gruppe, Marquard & Bahls AG, WeWater gUG
- Sammlungen diverse Dresdner Schulen, u.a. die 59. Grundschule, Hort 51. Grundschule, Hort 68. Grundschule
- diverse sächsische Kulturinstitutionen mit Sammlungen und Benefizkonzerten, u.a. Staatsschauspiel Dresden, Semperoper Dresden, Festspielhaus Hellerau